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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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aus welchem Grund, erst einmal eine enge staatliche Kontrolle der Wirtschaft geschaffen hatte, bedeutete es gewiss eine Herkulesarbeit, diese Kontrolle irgendwann wieder zu beseitigen. Immer und überall gab es Bürokraten, die so viel Einfluss an sich brachten wie nur möglich und ihre kleinlichen Machtbereiche bis zum Tod verteidigten, und jede Regierung fand Stellen, wo sie alles Geld ausgeben konnte, das ihr in die Hände fiel. Deutlicher gesagt, konnten die Freiheitler und ihre Verbündeten in Zukunft anführen – gewissermaßen sogar zu Recht –, dass das Sternenkönigreich, wenn es denn für die Kriegführung solch weitgehende Kontrolle akzeptieren wollte, in Friedenszeiten gewiss weit weniger drakonische Maßnahmen hinnehmen könnte, um den Kampf gegen Armut und Hunger zu gewinnen. Es sei denn natürlich, die konservativen Wirtschaftspolitiker wollten allen Ernstes anführen, es sei weniger moralisch oder achtbar, die Not der eigenen Bürger zu lindern, wenn diese gerade nicht andere Menschen töteten?
    »Wir sehen allerdings noch weitere Möglichkeiten – und einige helle Flecken am Horizont«, sagte William und unterbrach White Havens Nachsinnen. »Ich glaube nicht, dass es an der Heimatfront ganz so düster aussieht. Zum einen nehmen Leute wie die Graysons erheblich mehr Lasten auf sich, als wir zu Beginn des Krieges erwartet hätten. Und wusstest du, dass Sansibar und Alizon ihre eigenen Werften so gut wie fertiggestellt haben?«
    »Sogar Sansibar ?« White Haven zog die Brauen hoch, und sein Bruder nickte.
    »Jawoll. Dort ist eine kleinere Ausgabe der Blackbird-Werft entstanden, ein weiteres Joint-Venture mit dem Hauptmann-Kartell. Sie ist auf Kreuzer und vielleicht Schlachtkreuzer beschränkt, wenigstens in den ersten paar Jahren, aber sie ist erstklassig. Das Gleiche gilt für die Werft im Alizon-System. Die Graysons hingegen sind einfach phänomenal. Vielleicht liegt es daran, dass in ihrem Raumgebiet schon so viele Schlachten geführt worden sind oder dass ihr Lebensstandard bei Kriegsausbruch so weit unter unserem lag, aber diese Menschen greifen wirklich tief in die Tasche, Hamish – und ihre zivile Wirtschaft floriert gleichzeitig trotzdem wie die Fliegen im Misthaufen. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ihr ziviler Markt noch so weit von einer Sättigung entfernt ist, während unserer …« Er zuckte mit den Achseln. »Wir leiden nach wie vor unter dem Problem, unserem Handelsverkehr in Silesia nicht so viel Schutz gewähren zu können, wie wir gern wollten. Unser Handel mit der Konföderation ist um fast achtundzwanzig Prozent geschrumpft.«
    »Und die Andermaner schnappen sich alles, was wir liegen lassen?«, fragte White Haven.
    »Eher die Solarier«, entgegnete William schulterzuckend. »Sie dringen dort mehr und mehr in den Markt vor … vermutlich sind deshalb einige Mitglieder der Liga nur allzu gern bereit, den Havies Militärtechnik zur Verfügung zu stellen.«
    »Einfach großartig.« White Haven massierte sich müde die Schläfen, dann sah er Caparelli wieder an und lenkte das Gespräch auf sein eigentliches Anliegen zurück. »Für die Achte Flotte heißt der springende Punkt aber, dass noch wenigstens zwo Monate vergehen, bevor meine fehlenden Schlachtgeschwader kommen, richtig?«
    »Ja«, sagte Caparelli. »Wir mussten uns entscheiden, ob wir Sie oder Trevors Stern verstärken wollen, und offen gesagt, zeigt der Verlust von Adler weiterhin seine Nachwehen. Noch haben wir die Lage im Griff, doch allein das Ausmaß unserer Niederlage dort hat allen, besonders aber den kleinen Mitgliedern der Allianz die Furcht in die Glieder gejagt. Ich tue mein Bestes, um die Schiffe zurückzubekommen, die ich aus politischen Gründen zu Wachverbänden in völlig unwichtige Systeme abstellen musste, aber Trevors Stern ist eine andere Kategorie. Wenn ich anstelle der Havies wäre, stünde dieses Sonnensystem mit seinem Wurmlochterminus auf meiner Zielliste ganz oben, und ich muss davon ausgehen, dass sie wenigstens genauso schlau sind wie ich.«
    »Hm.« White Haven dachte darüber nach und nickte langsam. Wenn er Esther McQueen wäre und die nötige Stärke hätte, dann würde er Trevors Stern binnen eines Herzschlags zurückerobern. Natürlich war er nicht McQueen, und seines Wissens besaß sie nicht die Stärke, um das System zu nehmen. Aber er wusste, weshalb Caparelli entschlossen war, alles zu tun, um ihr solch eine Gelegenheit zu verwehren. Dennoch erfreute es ihn nicht sonderlich, dass

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