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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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lang auf den Beinen und fühle mich deshalb rein zufällig tatsächlich ein wenig schläfrig. Ergo glaube ich, ich sollte mich zu Bett begeben. Wir sehen uns morgen früh.«
    »Gute Nacht, Alistair«, sagte sie und lächelte, als er eine Ehrenbezeugung parodierte und mit leisem Glucksen in der Dunkelheit verschwand.
    »Sie beide stehen sich wirklich nahe, oder?«, fragte Benson leise, als McKeon verschwunden war. Honor blickte sie mit hochgezogener Braue an, und der blonde Captain zuckte mit den Achseln. »Nicht wie bei Henri und mir, das wollte ich nicht sagen. Aber wie Sie beide aufeinander Acht geben …«
    »Wir haben schon einiges zusammen durchgestanden«, antwortete Honor mit einem weiteren Halblächeln. Sie senkte den Kopf und stützte das Kinn bequem auf Nimitz. »Ich schätze, mittlerweile sind wir einfach gewohnt, aufeinander zu achten, aber Alistair gibt sich damit viel mehr Mühe als ich, Gott schütze ihn.«
    »Ja, das weiß ich. Henri und ich sind mit Ihnen zurück zu den Shuttles gegangen, wissen Sie noch?«, fragte Benson. »Als wir wieder im Lager ankamen, hat mich die Reichhaltigkeit seines Vokabulars sehr beeindruckt. Ich glaube nicht, dass er sich öfter als zwomal wiederholt hat.«
    »Er wäre vermutlich längst nicht so sauer gewesen, wenn ich mich nicht davongeschlichen hätte, ohne ihm Bescheid zu geben«, sagte Honor, und ihre rechte Wange errötete bei der Erinnerung; ihr heiles Auge leuchtete. »Natürlich hätte er mich nicht gehen lassen, wenn ich ihm Bescheid gesagt hätte. Manchmal glaube ich, er weiß gar nicht, was das Wort ›Befehlskette‹ bedeutet.«
    »Ha!« Ramirez’ Lachen rumpelte wie Donnergrollen durch die Hütte. »Nach dem, was ich bisher von Ihnen gesehen habe, schimpft da ja wohl ein Esel den anderen Langohr, Dame Honor!«
    »Unsinn. Ich richte mich immer nach der Befehlskette!«, protestierte Honor, ohne sich ein Lachen verkneifen zu können.
    »Wirklich?« Nun schüttelte Benson den Kopf. »Ich habe von Ihren Kapriolen gehört – bei Hancock Station, hieß es so?« Sie lachte laut auf, als sie Honors verblüfftes Gesicht sah. »Ihre Leute sind sehr stolz auf Sie, Honor, und sie reden gern. Wenn ich ehrlich bin, dann haben Henri und ich sie sogar ein bisschen ausgehorcht. Wir wollten gern mehr über Sie erfahren, denn schließlich vertrauen wir Ihnen unser Leben an.« Sie zuckte mit den Achseln. »Nachdem Ihre Leute erst Vertrauen zu uns gefasst hatten und uns über Sie informierten, brauchten wir nicht lange, um uns zu entscheiden.«
    Honor spürte, wie sie errötete, und senkte rasch den Blick zu Nimitz. Sie rollte ihn auf den Rücken und kraulte ihm das Bauchfell. Darauf konzentrierte sie sich einige Augenblicke und sah erst wieder auf, als sich die Hitze aus ihrem Gesicht verzogen hatte.
    »Sie sollten nicht auf alles hören, was man so redet«, sagte sie lobenswert gefasst. »Manchmal übertreiben die Leute.«
    »Das ist wohl wahr«, pflichtete Ramirez ihr bei. Damit ließ er sie taktvoll aus der Schlinge, und sie schenkte ihm ein dankbares Lächeln.
    Benson nahm es als Signal, das Thema zu wechseln. »Trotzdem, wegen Unternehmen Kuchenkörbchen bereitet mir der Verlust des Senders ziemliche Sorgen.«
    »Mir auch«, gab Honor zu. »Unsere operative Sicherheit wird dadurch sozusagen halbiert, und wir wissen immer noch nicht, wann wir endlich Gelegenheit erhalten, das Unternehmen auszulösen.« Sie verzog das Gesicht. »Die Havies kooperieren wirklich nicht gut, meinen Sie nicht auch?«
    »Das liegt nur daran, dass sie nicht wissen, was wir planen«, meinte Ramirez ironisch. »Die Havies sind viel zu höflich, um solche Schwierigkeiten zu machen, wenn sie nur ahnten, wie ungelegen uns ihr Verhalten kommt.«
    »Ganz bestimmt!«, rief sie, und alle lachten. Unter der Oberfläche des Scherzhaften lag unverkennbare Sorge verborgen. Honor lehnte sich zurück und streichelte Nimitz gleichmäßig, während sie nachdachte.
    Schlüssel ihres Plans waren die Lebensmittellieferungen von Styx und die lausige Signalsicherheit der Havies. Ihre Prognosen über die Vorgehensweise der SyS hatten sich bestätigt: Einmal im Monat wurden innerhalb kurzer Zeit – meist binnen drei Tagen – sämtliche Versorgungsflüge durchgeführt. Da Camp Inferno ein ›Straflager‹ (auf einem Strafplaneten) war, wurde es üblicherweise ganz am Schluss beliefert, und auch das hatte Honor in ihre Planung einbezogen.
    Zwischen den Flügen verkrochen sich die Schwarzbeine auf Styx, machten sich ein

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