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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ein.
    »Erfasse startklare Flugzeuge!«, meldete Barstow.
    »Erfasst«, antwortete Honor, als die Zielansprachelaser die Bereitschafts-Halbstaffel beleuchteten. Das vergrößerte Bild im HUD zeigte die Raketen unter den Rümpfen, doch das waren auch die einzigen bewaffneten Beiboote auf dem ganzen Flugfeld, und sie waren nie darauf vorbereitet gewesen, einen der eigenen Shuttles abzufangen. Vielmehr dienten sie als Feuerwehr für den Fall, dass ein Gefangenenlager in Blutrausch geriet und die Besatzung eines Versorgungsshuttles tötete, oder für einen ähnlich bizarren Zwischenfall. Dergleichen war noch nie passiert – und die Planer hatten nie mit einem Zwischenfall gerechnet, der so bizarr gewesen wäre wie der, welcher sich nun ereignete. Trotzdem, irgendjemand da unten hatte wohl doch noch alle Sinne beisammen, denn Honor sah tatsächlich einen Piloten in wildem Sprint auf eine der startklaren Maschinen zurennen. Doch wer das auch war, kam zu spät. Mit dem Daumen schaltete Honor auf Bombenwurf um.
     
    Voll ungläubigem Entsetzen starrte Bürgerin Major Steiner den Eindringling an, der das Feld überflog.
    Das ist ja gar nicht Jardine! , dachte sie verwirrt. Das ist nicht mal ein Müllflieger! Das ist ein gottverdammter Sturmshuttle! Scheiße! Wo zum Teufel kommt der denn her?
    Obwohl sie sich die Anwesenheit des Beiboots nicht erklären konnte, handelte es sich zweifellos um einen Sturmshuttle, und zwar mit den Kennzeichen der Systemsicherheit. Wenn es nicht Jardine war, aber trotzdem tatsächlich einer der eigenen Flieger, was in Gottes Namen ging dann hier vor?
    Doch Gott gab keine Antwort; als Steiner sah, wie sich die unheilverkündenden Umrisse von der Maschine lösten und auf die einzigen bewaffneten Pinassen auf ganz Hades hinabfielen, warf sie sich hin und versuchte, sich ganz im Fußboden zu verkriechen.
     
    Die Clusterbomben zerbarsten und bestreuten die Pinassen mit winzigen Sprengkörpern. Es handelte sich diesmal nicht um die Schneeflocken-Clusterbomben, die man gegen Menschen einsetzte, sondern um Drachenzähne – Bomben, die dazu entworfen waren, schweres Bodenkampfgerät zu vernichten oder unbrauchbar zu machen. Jeder Sprengkörper hatte die Größe eines graysonitischen Baseballs, und davon regneten Hunderte auf die sauber in Reihe abgestellten Pinassen.
    Und dann detonierten sie als langgezogene, blendend grelle Welle, die wie eine Gewitterfront der Zerstörung über das Flugfeld peitschte. Die rötlich-weiße Glut war vom brillanten blauen Licht brennenden Wasserstoffs durchsetzt, der aus den Treibstofftanks der Pinassen stammte. Honor betrachtete einen zerfetzten Rumpf, der sich immer wieder überschlug und über die Betokeramik schlitterte wie ein Spielzeug, das ein trotziges Riesenkind voll Wut weggeschleudert hatte.
    »Bringen Sie uns nach unten«, sagte sie gepresst, dann drückte sie die Sprechtaste. »Welpe, hier Böser Wolf«, sagte Honor Harrington klar und deutlich. »Wir sind drin.«
     
    » Was sagen Sie da?«, verlangte Bürger Lieutenant Commander Proxmire zu erfahren. Ungläubig stierte er seinen Signaloffizier an.
    »Camp Charon wird angegriffen, Sir!«, wiederholte Bürger Lieutenant Agard. Hätten aus seiner Stimme nicht der Zweifel und der Schreck gesprochen, so hätte der Kommandant geglaubt, jemand versuche ihn mit einem makabren Scherz auf den Arm zu nehmen. Aber wenn es kein Scherz war, was zum Teufel war dann los? Wie sollte jemand die Basis angreifen können? Die Sträflinge besaßen dazu doch wohl kaum die Mittel, und niemand konnte auf den Planeten gelangt sein, ohne sich vorher durch die Abwehrsysteme im Orbit zu kämpfen!
    Und wenn tatsächlich jemand die Basis angriff, was sollte er denn deswegen unternehmen?
    Er fuhr sich mit der Hand über den Mund und überlegte fieberhaft. Von allen Dienstposten im Cerberus-System führte er den vermutlich langweiligsten aus, denn er war der Postbote von Camp Charon, im Notfall die einzige Möglichkeit für Hades, dem Rest der Galaxis Nachricht zu geben. Irgendjemand musste diese Arbeit machen, und Proxmire sagte sich immer wieder, dass er sich lieber nicht zu lautstark beschweren sollte, weil es nun ihn getroffen hatte. Mehr als vier T-Jahre lang hatte man ihn verschiedenen Botschaften als diplomatischen Kurier zugeteilt, bevor man ihn ins Cerberus-System versetzte. Dieser Posten war sehr bequem, und er würde schon bald abgelöst werden, was er sich gewohnheitsmäßig jeden Morgen neu versicherte.
    Nicht dass ihm einer

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