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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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blutüberströmt. Trotzdem wusste sie, dass sie unfassbares Glück gehabt hatte. Die Crystoplastwand des Kontrollturms war in winzige Scherben zerschmettert worden, die wie Schrapnell durch den Tower gefegt waren und alle anderen getötet hatten. Steiner taumelte zur Tür. Ich muss hier raus , dachte sie benommen. Muss eine Waffe finden. Nur ein einziger Shuttle griff an. Es konnten nicht mehr als ein paar hundert Leute an Bord sein. Die Verteidiger waren ihnen zehn zu eins überlegen, verfügten darüber hinaus über Kampfwagen und Panzeranzüge. Sie brauchten nur Zeit, um sich von ihrem Schock zu erholen und zu sammeln, dann …
    Sie trat durch die Tür und beschleunigte ihren Schritt, als Henri Dessouix mit seinem fünfundzwanzig Mann starken Zug um die Ecke kam. Ein Dutzend Pulserschützen eröffneten sofort das Feuer.
    Wenn es jemanden interessiert hätte, so wäre ein Gerichtsmediziner tagelang beschäftigt gewesen, um Steiners sterbliche Überreste zu identifizieren.
     
    »Los!«, rief Alistair McKeon, und ein halbes Dutzend seiner Leute schoss über die freie Fläche auf den Fahrzeugpark zu. Eine Handvoll SyS-Leute hatte sich dort verschanzt, und irgendwo zwischen den Mannschaftsunterkünften gegenüber dem Hauptgebäude eröffnete ein leichter Drillingspulser das Feuer.
    Zwei von McKeons Leuten brachen tot zusammen, doch die anderen räumten das Schussfeld, bevor sie ebenfalls getroffen wurden.
    Der Schütze wäre besser beraten gewesen, auf den schwebenden Shuttle zu schießen, überlegte McKeon grimmig. Mit einer solch leichten Waffe hätte er den schwer gepanzerten Sturmshuttle zwar nur durch einen Glückstreffer beschädigen können, doch immerhin hatte eine Chance bestanden. Statt dessen aber hatte er zwei Männer getötet und die Aufmerksamkeit des Shuttles auf sich gelenkt. Das große Beiboot schwenkte auf der Stelle herum und senkte leicht die Nase. Im nächsten Moment spuckte das Gebäude, aus dem geschossen worden war, Qualm und Flammen; Honor hatte eine Rakete hineingejagt und eine halbe Sekunde lang einen Feuerstoß ihrer schweren, starr in den Bug eingebauten Drillingspulser folgen lassen.
    McKeon winkte die Überlebenden seines Trupps weiter, und sie rückten eilig über das offene Terrain vor. Etwa ein Dutzend Techniker hatte an Fahrzeugen gearbeitet oder an den motorisierten Panzeranzügen gebastelt, die in der ›Gruft‹ der Basis gelagert wurden, doch nur die Hälfte von ihnen war bewaffnet, und auch das nur mit Handwaffen. Einige von ihnen gaben ihr Bestes und kämpften mit weit mehr Mut, als McKeon von einem SyS-Schläger erwartet hätte; er verlor elf weitere Männer und Frauen, ehe der Fahrzeugpark in seiner Gewalt war. Dann teilte er fünfzehn Leute ein, die Gruft zu halten und zu verhindern, dass die Garnison motorisierte Panzeranzüge in die Hände bekam.
    Der Rest seiner Leute warf die Kraftwerke und Motoren der Schützenpanzerwagen und leichten Kampfpanzer an.
    McKeon stand auf dem Achterdeck eines Panzers und spürte, wie der gepanzerte Rückenschild unter seinen Füßen erzitterte, als die Turbinen zu heulen begannen, und sein zahnlückiges Grinsen hätte noch dem Mutigsten Furcht eingeflößt.
     
    »Jetzt!«, bellte Ramirez, und die Frau neben ihm drückte den Knopf. Die Waben-Sprengladung auf der gepanzerten Tür vor ihnen detonierte und zerriss die Luke. Ramirez’ Voraustrupp, für genau diese Eventualität mit Schrapnellgewehren und Granatwerfern bewaffnet, stürmte schon durch den Rauch, bevor die letzten Trümmerstücke noch am Boden angekommen waren.
    Pulserschüsse schlugen ihnen entgegen, und zwei von Ramirez’ Leuten brachen zusammen. Die dritte aber löste einen Feuerstoß ihres Granatgewehrs aus. Die Geschosse peitschten durch die Türöffnung und explodierten als Kette lauter Knalle in gleißendgrellem Licht. Die Schützin stürmte hinterdrein.
    Bei den Granaten hatte es sich um Blitzknallgeschosse gehandelt, die nicht töten, sondern lähmen und kampfunfähig machen sollten. Nicht etwa, dass irgendjemand besonderes Mitleid für die Menschen hinter der aufgesprengten Tür empfunden hätte, sondern weil es absolut überlebenswichtig war, die Ausrüstung hinter der Tür intakt in die Gewalt zu bekommen. Auf dem Weg hierher hatte Jesus Ramirez bereits neunzehn Leute verloren, und fest entschlossen wollte er dafür sorgen, dass sie nicht umsonst gestorben waren.
    »Los! Los! «, brüllte jemand, und gleich hinter der Granatenschützin warf sich ein weiteres halbes

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