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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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schwierig.«
    »Haben wir denn schon eine Abschätzung der Dauer?«
    »Nur eine sehr grobe. Harkness und Ascher sind sich einig, dass sie Ihnen in zwo Ortstagen eine komplette Gefangenenliste vorlegen können. Wie genau und aktuell die sein wird, hängt ganz davon ab, wie sorgfältig die Havies ihre Akten geführt haben« – Honors Miene warnte ihre Offiziere, sich in dieser Hinsicht allzu große Hoffnungen zu machen –, »aber dann besitzen wir wenigstens einen Ausgangspunkt für unsere Suche nach Verstärkung.«
    McKeon seufzte tief auf vor Erleichterung. »Gut«, sagte er. »Mit allem Respekt vor Jesus und seinen Leuten, Ma’am, ich würde am liebsten mit allen Angehörigen der Allianzstreitkräfte beginnen, die wir nur auftreiben können.« Honor warf ihm einen scharfen Blick zu, und er zuckte mit den Achseln. »Ich vertraue unseren Leuten aus Inferno völlig, aber wir hatten auch Monate Zeit, um uns kennen zu lernen und ihnen zu beweisen, dass wir ihr Vertrauen verdienen. Acht Monate, Ma’am, in denen Sie sich ihren Respekt verdienen konnten. Jetzt aber, wo wir uns wirklich vergrößern, hätte ich gern einen soliden Kern aus Leuten, die aus unserer Befehlskette kommen, bevor wir versuchen, Leute aus den verschiedensten Militärorganisationen zu einer geschlossenen Einheit zusammenzuschweißen. Ganz besonders, wenn man bedenkt, dass einige dieser Neuen genauso auf Rache aus sein werden wie irgendeiner von denen, die von der SyS als Spielzeug nach Styx verschleppt worden sind.«
    »Da hat er nicht Unrecht, Ma’am«, sagte Caslet zurückhaltend und verzog ironisch den Mund. »Ich weiß, aus meinem Munde klingt das ein wenig seltsam, aber trotzdem wäre ich sehr erleichtert, wenn Ihnen eine Kampfeinheit zur Verfügung stände, auf deren Loyalität und Einigkeit Sie sich verlassen können – und sei es nur, um mich vor den Subjekten zu schützen, die mich mit der Garnison in eine Zelle sperren wollen!«
    »Hm.« Honor kippte den Stuhl bedächtig vor und zurück, während sie am Daumennagel nagte, dann nickte sie. »Also gut, Alistair. Sie haben Recht. Trotzdem möchte ich mit Jesus und Harriet darüber sprechen, bevor wir damit weitermachen. Auf keinen Fall sollen sie glauben, wir würden versuchen, etwas an ihnen vorbeizuschmuggeln, weil wir ihnen doch nicht über den Weg trauen.«
    »Da stimme ich Ihnen vorbehaltlos zu«, sagte McKeon, und sie nickte, doch in Gedanken beschäftigte sie sich bereits mit dem nächsten schwierigen Punkt.
    »Haben wir weitere Leute von Proxmires Crew gefunden?«, fragte sie.
    »Nicht seit ich vor ein paar Stunden nachgefragt habe«, antwortete McKeon. Er verzog das Gesicht, weil Metcalf und DuChene ihm in den Sinn kamen. Beide grämten sich noch immer, das Kurierboot vernichtet zu haben. Zwar wussten sie, dass ihnen keine andere Wahl geblieben war, doch das Versagen des Stellarators im Fusionsreaktor hatte das Boot mit der gesamten Besatzung vernichtet, und daran gaben sie sich die Schuld. Irgendwann würden sie darüber hinwegkommen, daran bestand für McKeon kein Zweifel. Ihre Gewissensbisse äußerten sich zwar nicht in ihren Leistungen, doch gefiel es ihm gar nicht, dass sie sich derart geißelten.
    Inzwischen hatte man sieben weitere Besatzungsmitglieder des Kurierboots aufgespürt, die am Boden gewesen waren, als das Schrecknis über die SyS hereinbrach. Die einen davon weigerten sich beharrlich, mehr anzugeben als ihren Namen, Rang, ihre Dienstgattung und Personenkennziffer, andere zeigten sich derart gelähmt von der plötzlichen kataklystischen Umwälzung ihrer Lebensumstände, dass sie redeten wie ein Wasserfall, kaum dass ihnen eine Frage gestellt wurde. Leider war keiner der Redseligen zugleich Offizier, und daher war ihren Aussagen nicht viel zu entnehmen, was über ihre Pflichten an Bord hinausging. Immerhin hatte McKeon von ihnen erfahren, dass sich weitere acht Besatzungsmitglieder auf Hell befanden, und er hoffte noch immer, sie gefangen zu nehmen oder unter den Gefangenen ausfindig zu machen, doch ebenso konnten die acht unter den Toten sein. Honors Sturmtrupp hatte insgesamt zweiundfünfzig Tote und mehr als genauso viele Verwundete zu beklagen. Unter den Toten waren auch zwei Flüchtlinge von der Tepes . McKeon wusste, wie sehr Honor unter dem Tod von Senior Chief Haiburton und Senior Chief Harris litt. Sie bemühte sich sehr, es sich nicht anmerken zu lassen, doch sie zu verlieren, nachdem sie so viel zusammen durchgestanden hatten, erschien ihnen allen

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