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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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die havenitischen Mittel einschätzt, ist diese Einschränkung überhaupt nicht zu rechtfertigen, weder in Gegenwart noch in nächster Zukunft. Holderman geht so täppisch vor, dass ich mich fast schäme – als hätte ich gerade ein Küken in einen Teich mit sphinxianischen Fasthechten geschubst.«
    »Aha?« Harmon drehte den Kopf, blickte die Kommandantin der Minotaur von der Seite an und lächelte dabei gequält. »Nun, im Moment komme ich mir mehr wie das Küken vor, das ahnt, was ihm bevorsteht. Deshalb hoffe ich, Sie vergeben mir, wenn ich mit dem Herrn Admiral nicht allzu großes Mitgefühl habe?«
    »Muss ich wohl«, entgegnete Truman und seufzte theatralisch. Sie erreichten die Luke des Besprechungsraums, die sich vor ihnen öffnete.
    »Achtung an Deck!«, bellte Commander McGyver, als die beiden Captains eintraten. Barbara Stackowitz und er hatten die Vorbesprechung abgehalten, und nun lächelte Harmon wieder, noch gequälter als zuvor, denn sie spürte, wie ihre Offiziere auf die Rahmenbedingungen der bevorstehenden Übung reagierten.
    »Weitermachen«, befahl Truman, und sie setzten sich wieder und beobachteten die Vorgesetzten aufmerksam. Truman nahm ohne ein weiteres Wort Platz – sie war zwar die Ranghöchste, doch dieser Besprechungsraum gehörte Harmon. Die COLAC verschränkte die Arme und wandte sich den Leuten zu.
    »Also gut«, sagte sie. »Der Eins-O und Commander Stackowitz haben Ihnen die schlechte Nachricht bereits mitgeteilt. Jawohl, wir müssen mit künstlich abgewerteter Eloka angreifen, und jawohl, man wird uns die Fresse polieren. Aber vorher werden wir –«
    Ein schrilles Geräusch schnitt ihr das Wort ab. Rasch drehte sie den Kopf.
    Stackowitz berührte bereits die Annahmetaste, und das Signal des Vorrangrufs erstarb wimmernd. Der Bildschirm wurde hell, und sie zog überrascht die Brauen hoch, als sie den Ersten Offizier der Minotaur auf dem Display erkannte.
    »Besprechungsraum Vier«, meldete sie sich. »Commander Stackowitz. Wie kann ich Ihnen helfen, Sir?«
    »Ich muss den Captain sprechen, Commander«, antwortete Commander Haughton knapp. Sein gryphonischer Akzent war deutlicher zuerkennen als gewöhnlich. Truman runzelte die Stirn, als sie das bemerkte, dann stellte sie sich neben Stackowitz’ Stuhl und beugte sich ins Aufnahmefeld.
    »Ja, John? Was gibt es?«
    »Wir brauchen Sie auf der Brücke, Captain«, sagte Haughton klanglos. »Das Überlichtnetz hat soeben einen Bogey gemeldet, Ma’am – einen großen Bogey, der uns noch keine Ankunftsmeldung gegeben hat. Er dringt unmittelbar ins Sonnensystem ein, Geschwindigkeit zehntausend Kps, Beschleunigung vier Komma null Kps Quadrat.« Er räusperte sich. »Ich weiß nicht, wer das ist, Ma’am, aber ganz bestimmt gehört er nicht zu uns.«
     

34
     
    »Captain auf der Br …«, begann der Quartermeister, als Alice Truman aus dem Lift aufs Kommandodeck von HMS Minotaur stürmte, doch mit einem knappen Winken schnitt sie ihm das Wort ab.
    »Meldung, Taktik!«, forderte sie auf dem direkten Weg zum Kommandosessel.
    »Vor fünf Minuten sind sie aus dem Hyperraum aufgetaucht, Ma’am«, antwortete Commander Jessup rasch. »Transition erfolgte knapp oberhalb der Ekliptik und knapp außerhalb der Hypergrenze. Bogey bewegt sich auf Direktkurs systemeinwärts, gegenwärtige Entfernung zur Sonne sechs fünf sechs Komma sechs Lichtsekunden. Peilung von Hancock Base null null drei zu null neun zwo, Entfernung zur Umlaufbahn drei fünf eins Komma acht fünf Lichtsekunden, gegenwärtige Geschwindigkeit eins eins zwo null eins Kps, Beschleunigung vier Komma null null Kps Quadrat.«
    »Hm.« Während Jessups Meldung hatte Truman das Kommandodeck durchquert und warf sich nun in den Kommandosessel, den McGyver bei ihrem Eintreffen geräumt hatte. Ihre Augen huschten über den Plot. Stirnrunzelnd musterte sie die Vektorprojektionen. Sie rief eine Aufstellung der wahrscheinlichen Feindschifftypen ab, und ihr Gesicht wurde noch finsterer.
    Mehr als dreißig Schlachtschiffe, zehn oder zwölf Schwere Kreuzer, dazu ein halbes Dutzend Zerstörer , dachte sie und trommelte nervös mit den Fingerspitzen auf die Sessellehne. Einzeln hätte keines dieser Schiffe eine Chance gegen Konteradmiral Truitts Superdreadnoughts gehabt; doch gemeinsam konnten sie in einem zwanzigminütigen Nahkampfgefecht alles vernichten, worüber Truitt verfügte. Dabei würden sie zwar schmerzliche eigene Verluste erleiden, aber sie konnten es schaffen. Und bei dieser niedrigen

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