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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Höchststrafe«, stimmte sie zu. Ihrem Gesicht zufolge hätte sie am liebsten einen Mord begangen. »Weiß Gott hat der Mistkerl das verdient – und ich wünschte, wir könnten ihn auf Hell lassen, um sie hier abzubüßen!«
    Ihr Ausbruch entsprach nicht ganz den Vorschriften, doch McKeon wäre der Letzte gewesen, sie darauf hinzuweisen. Er nickte nur und fragte den nächsten in der Reihe:
    »Commodore Simmons?«
    »Das Gleiche«, sagte er noch kälter als Gonsalves, und McKeon wandte sich schließlich an Longmont.
    »Bürgerin Admiral Longmont?«
    »Ich schließe mich den Empfehlungen meiner Kollegen an«, sagte sie tonlos.
    »Und der Vorsitzende des Gerichts ebenfalls«, erklärte McKeon. »Da ein einstimmiger Beschluss gefasst wurde, wird dieses Gericht Admiral Harrington empfehlen, Bürger Lieutenant Kenneth Mangrum während unserer Zeit auf Hell unter Arrest zu stellen und ihn mit uns in von der Allianz kontrollierten Weltraum nehmen, wo er seine Strafe abbüßen soll. Sollen Ausnahmen oder Einwände gegen die festgestellte Empfehlung des Gerichts zu Protokoll gegeben werden?«
    Niemand sagte etwas, und er nickte ein letztes Mal, dann seufzte er und ließ die Schultern sinken.
    »Wieder einer weniger«, sagte er weit weniger formell und rieb sich mit beiden Händen das Gesicht. »Mein Gott, bin ich froh, wenn wir das alles hinter uns haben!«
    »Das sind wir wohl alle, Commodore«, entgegnete Longmont, schüttelte bekümmert den Kopf und blickte die drei anderen Gerichtsmitglieder an. »Es tut mir Leid, dass wir nicht die nötigen Beweise finden konnten, die es mir gestattet hätten, ihn an den Galgen zu bringen«, sagte sie. »Aber –«
    »Das sollte Ihnen nicht Leid tun, Sabrina!« Zu McKeons Überraschung unterbrach Simmons die Havenitin, bevor sie zu Ende sprechen konnte. »Ich glaube, dass er der Mörder ist, Cynthia, Albert und Alistair halten ihn für den Schuldigen, und ich glaube, Sie tun das auch. Trotzdem hatten Sie Recht: Beweisen können wir es nicht, und wenn wir einmal beginnen, routinemäßig Todesurteile zu fällen, dann sind wir nicht besser als die Leute, die wir an den Galgen bringen.« Er grinste säuerlich, als Longmont ihn mit erhobener Augenbraue ansah, und zuckte mit den Achseln. »Ich weiß. Ich habe schuldig gestimmt. Und in diesem Fall hätte ich mit Freuden das Todesurteil ausgesprochen, wenn alle anderen mir gefolgt wären. Auf die Löcher in der Beweisführung hätte ich gepfiffen und heute Nacht trotzdem gut geschlafen. Aber eben darum sitzt mehr als einer in diesem Gericht, und ich war es, der letzte Woche das Todesurteil gegen Bürgerin Major Younce verhindert hat. Solange wir in unserem Urteil jedes Mal unserem Gewissen folgen, haben wir das Bestmögliche getan, was wir unter den gegebenen Umständen tun können – und zugleich das Mindeste.«
    »Wissen Sie«, sagte Longmont nach kurzem Nachdenken, »es ist wirklich eine Schande, dass wir auf unterschiedlichen Seiten stehen. Wenn die Politiker – besonders meine – sich einmal aus allem heraushielten und uns fünfen die Sache überließen, könnten wir binnen einer Woche ein Friedensabkommen erarbeiteten und diesen verdammten Krieg beenden.«
    »Dafür würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen, Bürgerin Admiral«, widersprach McKeon ihr trocken. »Im Vergleich mit dem Krieg haben wir es hier doch mit säuberlich geordneten Fällen zu tun. Wenigstens sind wir uns einig, wessen Regeln für die Urteilsfindung gelten! Aber wenn wir uns darüber die Köpfe heiß redeten, wem welcher Planet gehört … nun ja …«
    Er zuckte die Achseln, und Longmont stieß ein halb bitteres, halb amüsiertes Lachen aus.
    »Es ist nicht höflich, daherzukommen und die Tagträume einer Dame zu vernichten, Commodore!«
    »Auf meinem Patent steht, ich sei ein Offizier und Gentleman, Ma’am; da ist nicht die Rede davon, dass ich ein höflicher Gentleman wäre!«
    Die Bürgerin Admiral lachte anerkennend auf, und McKeon grinste sie an. »Und so unwahrscheinlich es meiner Ansicht nach auch sein mag, dass wir ein Ende des Krieges aushandeln könnten, würde ich doch lieber Worte auf Sie abfeuern als Lasergefechtsköpfe, Bürgerin Admiral!«
    »Mein Amen haben Sie«, sagte Commodore Simmons inbrünstig und schob seinen Stuhl zurück. »Und da wir soeben unser juristisches Tagespensum erledigt haben, würde ich sagen, dass wir uns vertragen, unser Urteil und unsere Empfehlungen an Admiral Harrington übermitteln und schauen, ob wir irgendwo ein

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