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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Lagerbereich für motorisierte Kampfanzüge zum Dienst meldete. Was fehlte, war Bildmaterial, auf dem er auch tatsächlich an Panzeranzügen arbeitete – oder Material, das ihn auf dem Weg zu seiner Unterkunft zeigte, wo an jenem Nachmittag Weillers Leiche gefunden wurde. Die Aufzeichner innerhalb der ›Gruft‹ waren weit verteilt gewesen, und niemand hatte sich darum gekümmert, ob sie sich überhaupt in funktionstüchtigem Zustand befanden. Wozu auch, denn den Sklaven war es streng verboten, sich den Waffensystemen zu nähern, und die Überwachungsanlagen dienten hauptsächlich dazu, sie zu beobachten, nicht die SyS-Wärter. Doch während es kein Material gab, das Mangrum am fraglichen Tag bei der Arbeit zeigte, lag sein Tagesbericht vor, und dieser schien seine Behauptung zu untermauern, er habe sich den ganzen Tag in der Gruft befunden.
    »Allerdings belegt nur sein eigener Bericht, dass er tatsächlich irgendwelche Funktionsprüfungen durchgeführt hat«, murmelte McKeon. »Den Bericht könnte er gefälscht haben. Das wäre nicht der erste Fall, bei dem sich jemand mit diesem Trick vor der Arbeit drückt.«
    »Das weiß ich«, entgegnete Longmont, und sie sah ähnlich unzufrieden aus wie Gonsalves. »Es klingt gewiss verdächtig, dass er an diesem Tag nicht ein einziges Teil erneuert oder ersetzt hat. Nach seinem Bericht hat er an … wie vielen?« Sie blickte auf ihr Memopad. »Da habe ich’s. Nach seinem Bericht hat er vierzehn Sets Körperpanzer gecheckt – und das, ohne ein einziges schadhaftes Teil zu entdecken?« Sie schüttelte den Kopf. »Das finde ich sehr unglaubwürdig, aber es wiegt die Tatsache nicht auf, dass uns jedes Beweisstück fehlt, demzufolge er unbestreitbar am Tatort gewesen wäre.«
    »Er wusste von den Aufzeichnern in seinem Quartier«, sagte Hurston. »Wir wissen, dass er sie zu wenigstens vier anderen Gelegenheiten mit Vorbedacht funktionsuntüchtig gemacht hat, und auf jeden Fall sind sie an dem Nachmittag manipuliert worden, an dem Weiller ermordet wurde. Was macht Sie glauben, dass er es diesmal nicht gewesen ist?«
    »Was beweist denn, dass er es gewesen ist?«, erwiderte Simmons. »Gewiss, dass er von den Aufzeichnern wusste und sie bereits vorher unbrauchbar gemacht hatte, deutet darauf hin, dass er es auch in diesem Fall getan haben könnte. Doch die vier Fälle, bei denen die Aufzeichner durch seine Manipulation ausgefallen sind, und nicht durch ein echtes Versagen, sind auf den Zeitraum zu datieren, kurz nachdem er Weiller nach Styx verschleppt hatte. Es sieht ganz danach aus, als wollte er nicht dabei gefilmt werden, wie er Geschlechtsverkehr mit ihr hatte –«
    »Wie er sie vergewaltigte, wollen Sie wohl sagen«, unterbrach Gonsalves ihn grimmig. Simmons stockte und nickte dann.
    »Wie er sie vergewaltigte«, stimmte er zu.
    »Sie haben völlig Recht, Captain«, sagte Longmont mit frostigem Lächeln. »Weder Commodore Simmons noch ich haben je behauptet, der Bürger Lieutenant sei kein abstoßender menschlicher Abschaum. Ich habe nur gesagt, dass wir kein Beweismaterial besitzen, durch das Hedges’ und Ustermans Beschuldigung gestützt wird. Und der Commodore wollte meiner Meinung nach darauf hinaus, dass Mangrum von mal zu mal weniger Hemmungen hatte, Lieutenant Weiller vor der Kamera zu vergewaltigen.«
    Sie blickte Simmons an, der nickte, als wollte er ihr das Wort überlassen, und die Bürgerin Admiral fuhr fort:
    »Genauer gesagt hatte er die Aufzeichner vor Weillers Tod drei Monate lang nicht mehr funktionsuntüchtig gemacht. Wenn wir also nicht behaupten wollen, er habe sie mit Vorsatz getötet – dass es sich also um einen sorgfältig geplanten Mord handelte und keinen Totschlag oder gar einen Unfall –, warum hätte er sie diesmal vor seiner Ankunft unbrauchbar machen sollten? Und warum sollte er überhaupt die Mühe auf sich nehmen, sich ein Alibi zu beschaffen, wenn Bürger Brigadier Tresca es unmissverständlich klar gemacht hat, dass niemand für etwas ›Unbedeutendes‹ wie den Mord an einem hilflosen Gefangenen belangt werden würde?«
    Der Abscheu und die Verachtung in der sorgsam beherrschten Stimme der Bürgerin Admiral unterstrichen ihr Widerstreben, Argumente zu Mangrums Verteidigung vorbringen zu müssen, doch das verlieh ihr im Endeffekt umso mehr Wirkung.
    »Da hat sie nicht ganz Unrecht, Cynthia«, sagte Hurston offenkundig gegen seinen Wunsch, und Gonsalves nickte unglücklich.
    »Ich weiß«, gab sie zu. »Das meinte ich, als ich sagte, in

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