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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Kreuzer als Vorhut. Letztendlich würde selbst diese viel höhere gegnerische Kampfkraft keinen Unterschied mehr bedeuten, doch jeder überlegte nun, ob die Haveniten etwa weitere Überraschungen aus dem Hut zaubern könnten.
    Nun, wir haben allerdings auch einiges auf Lager , dachte Honor ein wenig grimmiger. Sie warf einen Blick auf das sekundäre Display, in dessen Hologramm zwei grüne Icons hinter Niflheim schwebten, dem äußersten der Monde von Hell. Dort im Mondschatten hielten die Krashnark und die Bacchante Position. Vor jedem havenitischen Ortungsgerät verborgen, konnten sie bei Bedarf aus allen Rohren feuernd hervorpreschen. Der Kampfkraft der Abwehrsatelliten konnten sie kaum Gewicht hinzufügen, doch ihre Beweglichkeit schenkte ihnen einen eigenen taktischen Wert – ganz zu schweigen von der psychologischen Wirkung auf die Haveniten, wenn sie erkennen mussten, dass zumindest zwei ihrer Schiffe bereits in Feindeshand gefallen waren.
    Der Shilo-Konvoi vollzog eine letzte Kursänderung und schwang sich in eine Parkbahn über dem innersten Minenring. Nur die Kurzstreckenorter der Schiffe waren eingeschaltet; eine vernünftige Vorsichtsmaßnahme in solcher Nähe zu massiven Minenfeldern. Es konnte immer geschehen, dass an einer Mine eine Lagedüse versagte und die Waffe dadurch in ein Gebiet abdriftete, das eigentlich sicher sein sollte, und kein geistig gesunder Kommandant – anscheinend nicht einmal, wenn er in der SyS diente –, wollte sich durch solch einen Zwischenfall überraschen lassen. Folgsam fuhren alle Schiffe den Impellerkeil herunter, sobald sie die zugewiesenen Kreisbahnen erreicht hatten, und Honor hob den Kopf, als Phillips sich zu ihrem Taktischen Offizier neigte.
    »Anzeichen für aktive Waffensysteme?«
    »Nein, Ma’am«, antwortete der Lieutenant Commander. »Im Augenblick fahren die Frachter auch ihre Emitter herunter.«
    »Nur die Frachter?«, fragte Phillips scharf, doch beim dritten Wort hatte sie sich wieder in der Gewalt und betonte es ganz gelassen.
    »Bisher«, bestätigte der Taktische Offizier. »Moment … auch die Kreuzer nehmen die Leistung von den Emittern, aber die Schlachtkreuzer zeigen Bereitschaftsenergie.«
    Phillips murmelte etwas und sah Honor an, die gelassener mit den Schultern zuckte als ihr zumute war.
    »Das war immer möglich«, sagte sie betont gleichmütig. »Wenn ich dort oben das Kommando hätte, würde ich nicht nur mit den Schlachtkreuzern so verfahren, sondern mit allen Schiffen. Anders besteht keine Hoffnung, rasch genug zu manövrieren, wenn eine Mine in die falsche Richtung abtreibt. Aber gegen die Feuerkraft, mit der wir sie beschießen können, spielen ihre Impeller keine Rolle.«
    »Ich stimme Ihnen zu, Mylady«, sagte Phillips und grinste nervös. »Nicht etwa, dass es mir nicht lieber wäre, wenn sie alle die Impeller abgeschaltet hätten.«
    »Da sind wir schon zwo, Commander«, entgegnete Honor, atmete tief durch und ging zur Signalstation. Der Signaloffizier reichte ihr ein Mikrofon. Der von einer Künstlichen Intelligenz gesteuerte ›Direktor Tresca‹, den Scotty Tremaine und Horace Harkness aus den Bildaufnahmen des toten Schwarzbeins zusammengebastelt hatten, hatte sich während der Annäherung des Konvois großartig bewährt. Aber jetzt ist es Zeit für direkteres Vorgehen , dachte sie grimmig und nickte Phillips zu.
    »Also gut, Commander. Teilen Sie der Krashnark und der Bacchante mit, dass es losgeht, dann halten Sie sich zur Ausführung von Unternehmen Fliegenpapier bereit.«
    »Aye, aye, Ma’am.«
     
    »Komisch«, murmelte Bürgerin Commodore Yang.
    Bürger Major-General Thornegrave blickte von seinem Gespräch mit dem Kommandanten der Voyager auf, als er ihre Stimme hörte. Der Skipper des großen Transporters beantwortete soeben eine Frage des Bürger Generals, doch der hörte nicht länger zu. Er beobachtete Yang, die sich stirnrunzelnd über ein Display am Taktischen Leitstand beugte.
    »Was ist denn, Bürgerin Commodore?«, fragte er.
    »Wahrscheinlich nichts, Sir«, antwortete Yang, die Augen noch immer auf dem Display, »aber Camp Charon bestreicht uns noch immer massiert mit aktiver Ortung, sowohl Radar als auch Lidar.«
    »Wozu das denn?« In seiner Stimme vernahm er selbst einen leichten Unterton der Schärfe – nicht aus Sorge, sondern aus Verwunderung, die zunahm, als Yang mit den Achseln zuckte.
    »Sie hielten uns auf dem Weg systemeinwärts die ganze Zeit erfasst, Sir – ich nahm an, als

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