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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Abendessen war, sollten wir uns nun auch diesem Abendessen zuwenden! Ist alles soweit, Mac?«
    »Das glaube ich wohl, Mylady.« MacGuiness rappelte sich hoch. »Ich werde nachsehen, um sicher zu sein.«
    Er öffnete die Bibliothekstür, blieb stehen und trat mit einem schiefen Grinsen zurück, als ein Quartett Baumkatzen hindurchschritt. Jason und seine Schwester Andromeda gingen voran, doch Hipper und Artemis folgten dichtauf, ohne die beiden auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Die ‘Kätzchen schossen vor, anscheinend selbstmörderisch gleichgültig gegenüber der Gefahr, dass jemand auf sie treten konnte. Trotzdem machte sich Allison mittlerweile weniger Sorgen als noch zu Anfang, denn Baumkätzchen waren unfassbar reaktionsschnell. Irgendwie gelang es ihnen bei allem Umherwimmeln stets, dort zu sein, wo der Fuß den Boden nicht berührte.
    Nun hielten die Kleinen inne und setzten sich kerzengerade auf den Boden, als sie die Gefühle der Mayhew-Töchter auffingen. Spitz stellten sie die Ohren auf und betrachteten die Mädchen mit aufmerksamen grünen Augen, denn zum ersten Mal nahmen sie die Emotionen von Menschenkindern wahr. Ihre Schweife zuckten hin und her. Artemis warf sich hin und betrachtete liebevoll ihre Schützlinge. Allison gingen die Bemerkungen, die sie zuvor Katherine gegenüber gemacht hatte, wieder durch den Kopf. Offenbar ähneln sich bei Graysons und Baumkatzen die Vorstellungen, wie man Kinder aufzieht, in zahlreichen Aspekten , überlegte sie. Das war gut so. Die Haveniten hatten zwar kein Wort über Nimitz verloren, aber jeder Angehörige von Honors erweiterter Familie, ob Mensch oder Baumkatze, wusste genau, dass Nimitz nicht Honors Tod überlebt haben konnte. ‘Katzen begingen häufig Selbstmord, wenn ihre adoptierten Menschen starben, doch darum ging es hier gar nicht. Denn wenn die Haveniten Honor aufhängen wollten, mussten sie Nimitz zuvor getötet haben; anders hätten sie niemals …
    Etwas geschah am Rande ihres Blickfelds und riss sie aus ihren bitteren Gedanken und Erinnerungen. Sie blinzelte und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Bibliothek, während sie zugleich festzumachen versuchte, was ihr denn nun unbewusst aufgefallen war. Dann riss sie die Augen auf. Artemis bewachte die ‘Kätzchen, während die Mayhew-Kinder vorstürzten – nach einem scharfen Wort Elaines verhältnismäßig vorsichtig, aber doch von unbändiger Neugierde erfüllt. Vor Entzücken brabbelnd, begrüßten sie die kleinen Baumkatzen. Das war kaum verwunderlich, denn nach allem, was Honor erzählt hatte, hatten die Kinder Nimitz einfach geliebt, und nun sahen sie sich nicht einem ausgewachsenen Baumkater gegenüber, sondern zwei Baumkatzenjungen. Ganz kleinen, kuscheligen, wundervollen ‘Kätzchen!
    Doch während Artemis das Geschehen liebevoll-belustigt beobachtete, verhielt sich Hipper ganz anders. Er kauerte sich mit allen sechs Gliedmaßen an den Boden, und wie er sich vorbeugte, erinnerte er fast an einen menschlichen Sprinter im Startblock, der auf den Startschuss wartet. Den Schweif hatte er kerzengerade nach hinten ausgestreckt.
    Nur die Schweifspitze bewegte sich, zuckte in raschen, winzigen Bögen hin und her; davon abgesehen, rührte sich Hipper nicht und gönnte den ‘Kätzchen keinen Blick. Seine grasgrünen Augen hafteten auf den Mayhews.
    Nein , dachte Allison und begriff plötzlich. Nicht auf den Mayhews – auf einer Mayhew!
    Allison wollte schon eine Warnung ausrufen, war aber nicht schnell genug. Hipper erschauerte unversehens, dann sprang er als cremefarben-grauer Blitz vor und schoss durch die Bibliothek auf die Kinder zu.
    Rachel Mayhews persönlicher Waffenträger sah ihn kommen und reagierte mit der reflexartigen Schnelligkeit, wie man sie nur durch eine harte Ausbildung erlangt. Eigentlich wusste er, dass keine Baumkatze jemals ein Kind bedrohen würde, doch seine Reflexe überstimmten in diesem Augenblick seinen Verstand. Seine Hand zuckte vor, um das Mädchen beiseite zu schieben, damit er sich zwischen sie und die mögliche Gefahr werfen konnte.
    Doch das gelang ihm nicht, denn als Hipper sich in Bewegung setzte, hatte Rachel den Kopf herumgeworfen, als sei ihr Name gerufen worden. Mit unbeirrter Genauigkeit richteten ihre Augen sich auf Hipper, und als der Waffenträger nach ihr griff, wich sie ihm mit erstaunlicher Gewandtheit aus, hockte sich nieder und breitete, ein strahlendes Willkommenslächeln auf dem Gesicht, die Arme aus. Hipper katapultierte sich

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