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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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hat die Sache: Hipper ist nämlich nach meiner Schätzung ungefähr fünfzig T-Jahre alt. Damit ist er im selben Alter wie Nimitz, als er Honor adoptierte. Das heißt also, er ist viel gesetzter als Rachel, und wenn er reagiert, wie Nimitz reagiert hat, dann wird er sich von seiner Gefährtin keinerlei Weinerlichkeit bieten lassen. Das ist bei einem Teenager schon ein wichtiger Faktor, glaube ich.«
    »Ach du je.« Diesmal sprach Elaine die Worte fast wehleidig aus, und dennoch spürte man, dass sie unter ihrem Stoßseufzer ein gewaltiges Lachen verbarg. Dann wurde sie nüchtern. »Das mag sogar die Geringste unserer Sorgen sein, Cat«, sagte sie leise. »Aber was ist mit den anderen Mädchen?«
    »Befürchten Sie Eifersucht?«, fragte Allison ebenso leise und schaute wieder Rachel und Hipper an. Rachels Schwestern näherten sich nun vorsichtig und knieten sich hin, während Jason und Andromeda das Geschehen mit hellen, interessierten Augen beobachteten. Alfred und Benjamin standen beisammen und sprachen leise miteinander. Allison Wandte sich lächelnd an die Mayhew-Frauen.
    »Honor war Einzelkind, sodass ich damit keine Erfahrung habe. Trotzdem bezweifle ich, dass es schwierig sein wird«, versicherte sie ihnen.
    »Weshalb?«, fragte Katherine.
    »Weil Hipper ein ‘Kater ist«, erklärte Allison. »Er ist ein Empath und spürt nicht nur Rachels Gefühle, sondern auch die ihrer Schwestern. Das gilt als einer der besten Aspekte von Adoptionen während der Kindheit. So selten sie sind, so gut tun sie dem Kind, denn die ‘Katz lehrt es, den Gefühlen anderer Beachtung zu schenken. In den nächsten Wochen sollten sie Rachel nicht aus den Augen lassen. Selbst die besten Kinder können selbstgefällig und überheblich werden, weil ihnen so etwas Wunderbares widerfahren ist. Ehe sich die Bindung richtig etabliert hat, vergehen ein paar Monate. In dieser Zeit könnte sie ihre Schwestern zurücksetzen, und das kann langfristige Folgen haben. Doch solange es nicht so weit kommt – und ich glaube es eigentlich nicht – wird Hipper auch mit den anderen sehr viel Zeit verbringen und spielen.« Grinsend schüttelte sie den Kopf. »Er wird glauben, im Paradies aller Baumkatzen gelandet zu sein, wenn ihn gleich vier Kinder verwöhnen und ihm jeden Wunsch von den Augen ablesen!«
     

 
     
     
    BUCH ZWEI

8
     
    »Ha … haa … ha- tschi !«
    Das Niesen war so heftig, dass ihr Kopf in den Nacken zurückgeschleudert wurde und sie Sterne tanzen sah. Ihre Augen tränten, ihre Nebenhöhlen schmerzten. Commodore Lady Dame Honor Harrington, Gutsherrin und Gräfin von Harrington, ließ den Metallkamm fallen und fuhr sich hektisch über die Nase, um die nächste, sich bereits ankündigende Eruption zu unterbinden.
    Dieser Versuch indes schlug fehl. Erneut donnerte ihr eine Druckwelle durch den Kopf und wollte durch die Ohren entweichen. Eine Wolke unfassbar feiner Flaumhärchen trieb wirbelnd und tanzend von ihr fort. Als wolle sie Mücken verjagen, fächelte Honor mit der Hand vor ihrem Gesicht, um die Wolke zu zerteilen – und hatte damit in etwa den gleichen Erfolg. Die dünnen Härchen blieben vielmehr am Schweißfilm auf ihrer Haut kleben, und wieder musste sie niesen.
    Der Baumkater auf ihrem Schoß hob den Blick. In seinen Augen fehlte der schelmische Übermut, von dem sie normalerweise funkelten. Im Gegenteil, schon das Drehen des Kopfes schien seine gesamte verbliebene Kraft in Anspruch zu nehmen. Der arme Nimitz lag so flach ausgestreckt da, wie es seine schlecht verheilten Rippenbrüche und das verkrüppelte rechte Mittelbein und Mittelbecken erlaubten, und er keuchte erbarmungswürdig. Selbst den Schweif hatte er abgeplattet, sodass er doppelt so breit war wie gewöhnlich. Sphinx hatte lange, kalte Winter, daher benötigten seine Bewohner eine dicke, wirkungsvolle Isolationsschicht. Aus diesem Grund waren die flauschigen Felle der Baumkatzen so warm, weich und seidenglatt, und darum boten sie fast keinen Reibungswiderstand. Wenn ein Baumbewohner auf seinen Schweif angewiesen war, um sich festzuhalten, bedeutete diese Glätte einen gewaltigen Nachteil: Abzurutschen war kaum eine ideale Methode, um von einem Baum zu steigen, wenn man an seinem Schweif in hundert Metern Höhe von einem Ast hing.
    Darum hatte die Evolution den ‘Katzen einen Schweif geschenkt, der breiter war, als die meisten Menschen ahnten, und an der Unterseite überhaupt keine Behaarung aufwies. Kräftige Muskeln hielten ihn normalerweise zu einer langen

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