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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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war eine Herausforderung! In Ihrem Fall allerdings ...«
    Sie machte eine lässige, abschätzige Geste, dann sah sie Berry mit einem Stirnrunzeln an, weil diese ihr offenbar nicht schnell genug die Kleider abstreifte und sich das Nachthemd überzog. Berry begriff, und die Ärztin nickte zufrieden, als sie sich sputete.
    »In Ihrem Fall haben wir selbstverständlich alle Informationen, die wir brauchen«, fuhr Schwartz fort. »Ein Problem ist nur der Zeitfaktor. Sobald wir die Vorbereitungen an Ihnen vorgenommen haben, führen wir die Feinabstimmung der Nannys durch und injizieren sie Ihnen. Danach«, sagte sie mit einer Fröhlichkeit, die Berry bei sich ziemlich beängstigend fand, »werden die Nannys beginnen, Sie auseinander zu nehmen und wieder zusammenzusetzen. Wenn uns zwei Wochen zur Verfügung stehen würden, wäre es wahrscheinlich nicht schlimmer als eine, sagen wir, mittelschwere Grippe. Innerhalb des Zeitraums, den wir nutzen können, fällt die Umwandlung wohl leider ein wenig strapaziöser aus.«
    Sie zuckte mit den Achseln.
    »Wie gesagt, ich gehe davon aus, dass Sie in den kommenden Tagen sehr viel schlafen werden. Eine nanotechnische Abwandlung kostet sehr viel Körperenergie. Wir werden die Beschwerden mit Medikamenten lindern, aber wir müssen gleichzeitig Ihre Reaktionen auf die Modifizierungen überwachen können, und deshalb dürfen wir sie nicht mit stark wirksamen Mitteln verfälschen. Das gilt besonders, wenn die Veränderungen so rasch erfolgen sollen. Deshalb fürchte ich, dass Sie später nicht besonders gern'an die Zeit zurückdenken werden, die Sie nicht schlafend verbringen.«
    Sie lächelte wieder, erneut mit diesem aufreizenden Mangel an Mitgefühl; Berry seufzte bedrückt auf. Als sie sich unbekümmert freiwillig gemeldet hatte, war ihr die Sache erheblich unkomplizierter erschienen.
    Nachdem sie sich das Nachthemd zugeknöpft hatte, hielt sie inne. Sie zauderte nicht etwa, das versicherte sie sich mit Nachdruck. Sie empfand jedoch etwas, das dem Zaudern unangenehm ähnlich war, und in der Nachbarschaft ihrer Leibesmitte schienen eine erkleckliche Anzahl von Schmetterlingen umherzuflattern.
    »Aha, Sie sind soweit, wie ich sehe! Gut!«, lobte Dr. Schwartz sie und lächelte sie noch fröhlicher denn je an. Berrys Schmetterlingspopulation wuchs exponenziell an. »Dann wollen wir doch einfach anfangen, nicht wahr?«
    Die nächsten Tage waren beträchtlich elender, als eine nichtsahnende Seele nach den unbeschwerten Zusicherungen der Ärztin angenommen hätte. Tatsächlich aber hatte Berry in ihrem Leben schon weit Schlimmeres durchgestanden. Diese Lebenserfahrung hatte Berry zu einer misstrauischen Seele gemacht, wie man sie argwöhnischer nicht fand, ohne dass sie ihre freundliche und wohlwollende Art verlor.
    Bis auf Prinzessin Ruth.
    Im Laufe dieser erbärmlichen Tage lernte Berry die manticoranische Royal recht gut kennen, denn wenn sie nicht gerade schliefen, hatten sie außer Reden nichts zu tun. Und während Berry rasch zu dem Schluss gelangte, dass sie Ruth gern haben würde - sehr sogar -, fand sie zugleich die Unterschiede zwischen ihren Persönlichkeiten mehr als nur ein wenig amüsant.
    Einige dieser Unterschiede waren offensichtlich - Berry neigte dazu, still zu sein, Ruth zur Ausgelassenheit. Doch ein tiefer gehender Unterschied, der gleichwohl nicht sofort offensichtlich war, bestand in ihren unterschiedlichen Lebenseinstellungen. Gewiss, Berrys Lebenserfahrung hatte von ihrer kindlichen Unschuld nur furchtbar wenig übrig gelassen, doch sie pflegte trotzdem das Universum und seine Bewohner auf heitere Weise zu betrachten. Ruth allerdings ...
    ›Paranoid‹ sei nicht der richtige Begriff dafür, entschied sich Berry schließlich. Dieses Wort umfasste Angst, Sorge, Verdrießlichkeit - wohingegen die Prinzessin ein denkbar lebhaftes Temperament besaß. Doch wäre die Fügung ›optimistischer Paranoiker‹ nicht ein albernes Oxymoron gewesen, so hätte sie Ruth sehr gut beschrieben. Für sie schien festzustehen, dass ungefähr die Hälfte aller lebenden Menschen nichts Gutes im Schilde führte, auch wenn dieses Wissen sie nicht sonderlich zu belasten schien - weil sie genauso sicher war, dass sie mit den verdammten Mistkerlen fertig würde, wenn sie versuchten, sich mit ihr anzulegen.
    »Wie um alles in der Welt hat die Queen es eigentlich geschafft, dich dreiundzwanzig Jahre lang unter dem Deckel zu halten?«, fragte Berry schließlich.
    Ruth grinste. »Weil ich ihr

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