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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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geholfen habe. Ungefähr als ich sechs war, habe ich begriffen, dass es besser ist, nicht im Rampenlicht zu stehen.« Sie streckte die Zunge heraus. »Ganz zu schweigen davon - bah -, dass ich dadurch nicht mehr eine Million Stunden bei langweiligen offiziellen Anlässen stillzusitzen und mich anzustrengen brauchte, wie eine Prinzessin auszusehen-was ›ungefähr so helle wie ein Esel‹ bedeutet.«
    »Sind die Einzelheiten über die Flucht deiner Mutter deshalb so lange vor den Augen der Öffentlichkeit verborgen gehalten worden?«
    »O nein.« Ruth schüttelte nachdrücklich den Kopf. Ihre Gebärden fielen normalerweise immer nachdrücklich aus - wenn sie nicht vehement ausgeführt wurden. »Gib mir bloß nicht die Schuld an dieser Idiotie! Wenn sie mich gefragt hätten - haben sie aber nicht, weil ich erst ein paar Jahre alt war, aber sie hätten’s tun sollen -, dann hätte ich ihnen gesagt, sie sollen es von den Dächern brüllen. Aber so wurde die Wahrheit erst Allgemeinwissen, nachdem Jelzins Stern sich der Manticoranischen Allianz angeschlossen hatte, und die manticoranische Öffentlichkeit machte eine Nationalheldin aus meiner Mutter. Ha! Das Gleiche wäre von Anfang an passiert, auch vor der Unterzeichnung des Bündnisvertrages! Du kannst dir verdammt sicher sein, dass mit der nackten, ungeschminkten Wahrheit über die Brutalität, mit der auf Masada die Frauen behandelt werden, überhaupt nie die Frage gestellt worden wäre, ob man eher mit Grayson oder mit Masada ein Bündnis eingehen sollte.«
    Sie runzelte grimmig die Stirn. »Und das ist natürlich auch genau der Grund, warum die Idioten es nicht getan haben. ›Staatsräson‹. Ha! In Wirklichkeit mussten die Bürokraten sich bei den geistig umnachteten Barbaren von Masada ›alle Möglichkeiten offen halten ‹ - noch so eine schöne vage Phrase -, bis das Foreign Office sich ein für alle Mal entschieden hatte, das Bündnis mit Grayson zu suchen! Und deshalb musste natürlich die gesamte Episode unter den Teppich gekehrt werden.«
    Berry lachte. »Mein Vater sagt, dass die »Staatsräson« öfter missbraucht worden ist, um schiere Dummheit zu kaschieren, als jede andere fromme Phrase, die es gibt. Und wann immer Mommy - äh, Cathy Montaigne, meine ich - versucht, ihn zu etwas zu bewegen, das er nicht tun will, dann sagt er sofort, er will sich alle Möglichkeiten offen halten.«
    »Und was sagt sie dann?«
    »Oh, sie wirft ihm wieder an den Kopf, dass er sich wie eine Ratte windet. Und dann versucht sie immer, mich und Helen - wenn sie Urlaub von der Akademie hat - auf ihre Seite zu ziehen.«
    Fromm fügte Berry hinzu: »Ich bin natürlich immer auf ihrer Seite. Keiner kann sich besser rausreden als Daddy. Helen beruft sich immer auf den Ehrenkodex der Akademie, der ihr angeblich verbietet, Position zu beziehen, und dann wirft ihr Mommy augenblicklich vor, sie würde sich ebenfalls herauswinden.«
    Berry blickte nun vollkommen engelhaft drein. »Und selbstverständlich stimme ich ihr auch dann immer zu.«
    Ruth beäugte sie merkwürdig. »He, sieh mal«, sagte Berry defensiv, »was wahr ist, ist wahr.«
    Dann bemerkte sie, dass sie falsch verstanden hatte, was die Musterung durch die Prinzessin bedeutete.
    »Wir werden Freundinnen sein«, sagte Ruth unvermittelt. »Dicke Freundinnen.«
    Sie sagte es nachdrücklich, vehement sogar. Dennoch entging Berry nicht die Tiefe der Einsamkeit und Unsicherheit, die sich hinter den Worten verbargen. Ruth, da war sie sich nun sicher, hatte in ihrem Leben noch nicht viele enge Freundschaften gekannt.
    Berry lächelte. »Aber sicher.«
    Auch sie meinte es ernst. Berry verstand sich darauf, Freundschaften zu schließen. Insbesondere enge.
    »Sir, bitte sagen Sie mir, dass Sie mich auf den Arm nehmen«, bat Platoon Sergeant Laura Hofschulte vom Queen’s Own Regiment kläglich.
    »Ich wünschte, es wäre so, Laura«, seufzte Lieutenant Ahmed Griggs und lehnte sich in seinen Sessel, während er sich mit den Fingern durch das dichte, rötliche Haar fuhr. Sergeant Hofschulte war sein Zugfeldwebel, und sie dienten seit fast zwei T-Jahren zusammen. In dieser Zeit hatten sie einander gut kennen gelernt, und zwischen ihnen herrschte ein gegenseitig empfundener, tiefer Respekt. Diese Tatsache erklärte vermutlich den gequälten, ungläubigen Blick einer ... - Verratenen war vielleicht nicht ganz der richtige Ausdruck, kam dem aber schon sehr nahe mit dem Hofschulte ihn nun ansah.
    »Ich bin mir nicht sicher, wessen Idee

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