Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
Vom Netzwerk:
treffen würde, wäre der, dass wir bereit sind, das Leben einer Bürgerlichen zu gefährden, um ein Mitglied des Königshauses zu schützen. Diesen Vorwurf könnte ich mir nicht leisten, und zurzeit schon gar nicht. Mehr als je zuvor stützt sich die Stärke der Krone heute auf die Ergebenheit des einfachen Volkes.«
    Anton bestätigte ihr, wie zutreffend ihre Bemerkung sei, indem er leicht den Kopf neigte.
    »Ich bin neugierig, Captain«, fuhr Elizabeth Winton fort. »Es ist schon richtig, Ihre Variante lässt mich vom Haken schlüpfen, falls unser kleines Manöver aufgedeckt wird. Dennoch sind wir uns beide darüber im Klaren, dass wir eine Bürgerliche benutzen, um eine Prinzessin zu schützen. Belastet Sie das nicht? Das hätte ich eigentlich erwartet, Captain, denn schließlich stammen Sie von Gryphon. Manticoranische Kronenloyalisten würden es ohne Zweifel mit Freuden tun, aber die Highlander sind ein ... störrischer Menschenschlag.«
    Anton grinste. »Ja, das sind wir, was? Der Grund, weshalb es mir nicht auf der Seele liegt, Eure Majestät, ist der, dass meine Tochter darauf bestanden hat.« Er blickte Ruth noch einmal an. Ihre Mutter wurde von einem Mann geschwängert, der seine Frauen als Leibeigene betrachtete. »Ich sagte, dass ich ein Vater sei, kein stinkender masadanischer Patriarch. Die können alle zur Hölle fahren.«
    Ruths Wangen schienen ein wenig zu glühen, doch sie verzog keine Miene. Anton hatte seine Bemerkung ohne Hintergedanken gemacht, doch er begriff im gleichen Moment, dass er seine Position als einer der Helden der Prinzessin zementiert hatte. Ihm sank leicht das Herz. Ein anderer Mann hätte sich vielleicht an dem Gedanken gefreut, sich die Gunst des Königshauses zu erwerben. Anton Zilwicki - ›Daddy Dour‹, wie seine Tochter Ruth ihn wegen seiner mürrischen Strenge manchmal nannte - sah nur die Schwierigkeiten und Komplikationen, die ihm daraus entstanden.
    Wenn ich mir überlege, wie einfach mein Leben mal gewesen ist. Ungebundener Witwer und unbekannter Nachrichtendienstoffizier der RMN, das war alles. Und jetzt ? Meine Geliebte ist die berüchtigste Akteurin auf dem politischen Parkett des Sternenkönigreichs, und jetzt gieße ich auch noch Hofintrigen in den Cocktail!
    »Wir können noch etwas tun, um die Chancen zu erhöhen, dass der Tausch so lange wie möglich unentdeckt bleibt«, fügte er hinzu. Kurz musterte er die Mädchen. »Vorausgesetzt, dass die beiden dazu bereit sind, natürlich - und, ohne Sie kränken zu wollen, Eure Majestät, dass Sie bereit sind, dafür zu bezahlen.«
    Königin Elisabeth lachte glucksend. »Eine nanotechnische Umwandlung? Sie gehen wirklich großzügig mit dem Geldbeutel der Krone um, Captain Zilwicki!«
    Anton gab keine Antwort, die über ein schmales Grinsen hinausging, was ihm wie eine bessere Erwiderung vorkam, als wenn er gesagt hätte: Sicher, es kostet ein kleines Vermögen - aber für Sie ist es nur ein Taschengeld.
    Elizabeth musterte die beiden Mädchen ebenfalls. Sie wirkte ein wenig unschlüssig, obwohl Anton recht sicher war, dass sie nicht wegen der Kostenfrage zögerte. Bioskulptur wäre günstiger gewesen, doch Bioskulptur ging nur knapp bis unter die Haut - im wahrsten Sinne des Wortes -, und in diesem Fall wäre ein tiefer gehender Eingriff nötig. Obwohl Berry und
    Ruth, von Berrys dunkelbraunem und Ruths goldblondem Haar abgesehen, vom gleichen Typ waren, waren sie nicht gleich groß. Und während man sie beide niemals als untersetzt bezeichnet hätte, war Ruth merklich feinknochiger als Berry. Einem beiläufigen Beobachter wären die Unterschiede kaum aufgefallen, doch sobald jemand sich die Mühe machte, ihre Holobilder miteinander zu vergleichen, musste er sie sofort bemerken.
    Es sei denn natürlich, die Unterschiede wurden umgekehrt, bevor die HD-Kameras sie je aufzeichneten.
    Freilich hatte auch diese Methode ihre Nachteile, und Elizabeth Winton war sich ihrer eindeutig bewusst. Selbst wenn man beiseite ließ, dass es zuallermindest unangenehm für die Patientinnen wurde, wenn man die Operationen in der kurzen noch zur Verfügung stehenden Zeit durchführte, waren nanotechnische Körperabwandlungen selbst unter den besten Umständen verstörend. Zwar waren die Veränderungen leicht rückgängig zu machen, doch die meisten Leute störten sich sehr daran, wenn ihr Körper die Gestalt wechselte, während sie zusahen. Umso schlimmer, wenn die Probanden zwei sehr junge Frauen waren, deren Körperentwicklung durch das

Weitere Kostenlose Bücher