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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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»Wirklich nicht.«
    Wenn die erewhonische Presse auf der Welt unter ihnen auch gewissen Hemmnissen unterworfen war, so galt das nicht für die Botschafter sowohl Manticores als auch Havens.
    »Was soll das heißen - Sie wissen nicht, ob sie noch lebt? Sie ist eine Nichte Ihrer Majestät der Königin, um Gottes willen! Wenn sie stirbt... Dann bricht diplomatisch die Hölle los, ihr Kretins! Ich will entweder Fuentes, Hall oder Havlicek sprechen!«
    Da das Dreiergespann mysteriös unerreichbar blieb, richtete Manticores Botschafterin auf Erewhon, die Gräfin Fraser, ihre weiteren Schreie und Drohungen gegen einen niederrangigeren Beamten der Regierung, der die Schimpfkanonade jedoch eiskalt an sich abperlen ließ. Wie alle Erewhoner war er der herablassenden Arroganz müde, mit der die Regierung High Ridge die ›Bündnispartner‹ des Sternenkönigreichs behandelte.
    So müde, dass er das Gespräch schließlich einfach abbrach. Was nicht schwierig war, weil die manticoranische Botschafterin sich nicht einmal zu einem persönlichen Besuch herabgelassen hatte. Sie hatte ihn lediglich angerufen, als wolle sie einen Dienstboten maßregeln.
    »Dass sie eine Prinzessin ist, macht sie nicht unsterblich«, beschied er die Botschafterin. »Im Übrigen tun wir unser Bestes. Und ich möchte Sie erinnern - zum wievielten Male, habe ich vergessen -, dass Sie mit dem Schlimmsten zu rechnen haben, solange Congo in mesanischer Hand bleibt. Guten Tag.«
    Der Botschafter der Republik Haven erschien persönlich - und besaß sogar so viel Verstand, die Suiten im The Suds aufzusuchen, wo Erewhons wahre Machtelite anzutreffen war, statt bei einem Beamten im weitaus bescheidener gestalteten Staatspalast vorzusprechen. Doch auch er wurde - genauso schnell, aber höflicher - von einem von Jack Fuentes engen Mitarbeitern abgefertigt; einem seiner Adoptivbrüder, wie der Zufall es wollte.
    »Es tut mir leid, aber wir wissen noch nichts.«
    »Verzeihen Sie, aber weder Präsident Fuentes noch Alessandra Havlicek oder Tomas Hall sind zu sprechen.«
    »Bedaure, wir wissen nicht, wo sie sind.« Hier ein bescheidenes Räuspern. »Havlicek und Hall sind, wie Sie wissen, lediglich Privatpersonen - die der Regierung über ihren Aufenthalt keine Rechenschaft schuldig sind. Erewhon ist schließlich eine freie Sternnation.«
    »Leider ja, ich weiß, wie unerquicklich es ist.«
    »Entschuldigen Sie.«
    Bla, bla, bla. Der seit langem leidende Adoptivbruder dachte darüber nach, dass der havenitische Botschafter Guthrie zwar weniger arrogant sei als die Gräfin Fraser, dafür aber umso umständlicher, und zu sinnlosem Geschwätz neige.
    Endlich aber begriff auch Guthrie.
    »Jawohl, Botschafter, ich habe verstanden. Wie auch immer bestimmte Bürger der Republik Haven, deren Namen Victor Cachat und Virginia Usher lauten, in die Affäre verwickelt sind - und ich weiß wirklich nicht mehr als Sie, nämlich dass sie scheinbar zufällig in das Blutbad auf der Umlaufbahn hineingezogen wurden -, sie befinden sich lediglich als Privatpersonen dort, und ihr Tun stellt in keiner Weise eine offizielle Position der Regierung der Republik Haven dar, noch spiegelt es sie wider und verzerrt sie meinetwegen nicht einmal. Und nun haben wir nach wie vor eine Krise zu bewältigen. Also, guten Tag.«
    Auf der Brücke von HMS Gauntlet führte Captain Michael Oversteegen seine eigene Auseinandersetzung mit den erewhonischen Behörden. In diesem Fall verlief der Wortwechsel zumindest höflich, zum Teil deswegen, weil Oversteegen weder arrogant noch hochfahrend war; hauptsächlich aber, weil - höflich oder nicht - Oversteegen erheblich größere Druckmittel zur Verfügung standen als der Gräfin Fraser.
    Die Kampfkraft eines Schweren Kreuzers, um genau zu sein. Eines Schweren Kreuzers zumal, der in diesem Teil der Galaxis, obschon von der Masse der erewhonischen Flotte in der Kreisbahn um den Planeten schier erdrückt, den wohlverdienten Ruf genoss, im Raumgefecht tödlich zu sein. Gewiss, die Gauntlet war aus dem Zusammenprall, der ihr jenen Ruf eingebracht hatte, nicht ohne entsetzliche eigene Verluste herausgekommen. Doch das beruhigte die Erewhoner nicht etwa, sondern flößte ihnen zusätzliche Vorsicht ein. Michael Oversteegen hatte bereits einmal bewiesen, dass er nicht vor dem zurückschreckte, was er als seine Pflicht betrachtete, nur weil der Blutzoll ruinös ausfiel.
    »Ich sag’s noch mal, Sir«, hielt Oversteegen dem Bild des erewhonischen Admirals entgegen, das im

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