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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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Standardausstattung des Marinecorps und bestand aus einem sehr dünnen, flexiblen optischen Kabel mit einem kleinen Bildschirm am anderen Ende. Sie wusste daher, dass an der Luke kein Posten stand und die Luke unverriegelt war. Das nahm sie zumindest an, weil die Anzeige darüber grün leuchtete. Wenn die Protokolle an Bord von Sklavenschiffen sich nicht gerade von denen aller anderen Schiffe unterschieden, die ihr bekannt waren, sollte sie die Luke innerhalb eines Sekundenbruchteils passiert haben.
    »Sobald ich losgehe, Yana, gibst du Inge ihr Signal.«
    Yana nickte. Sie war abgestellt, den Kontakt mit Inge und ihren drei Amazonen aufrechtzuerhalten, die die Männer im Maschinenraum ausschalten sollten. Thandi hatte diese Aufgabe delegiert, weil ihr genügend Leute zur Verfügung standen, um beide Angriffe gleichzeitig auszuführen. Die Masada-
    ner hatten höchstwahrscheinlich keinen zusätzlichen Selbstvernichtungsschalter im Maschinenraum installiert. Der Schalter auf der Brücke genügte, und zwei Schalter verdoppelten die Chance einer ungewollten Explosion. Die Masadaner waren Fanatiker, aber nicht leichtsinnig.
    Dennoch konnten die Leute im Maschinenraum das Schiff sprengen; allerdings nicht so schnell, da sie zuvor die Sperrschaltungen beseitigen mussten. Diese Befürchtung setzte voraus, dass die Masadaner die dazu nötigen Kenntnisse besaßen, sonst mussten sie die Schiffsbesatzung zwingen, den Großteil der Arbeit zu tun. In beiden Fällen hätten Inge und ihre Amazonen sie getötet, ehe sie die Selbstvernichtung einleiten konnten.
    Das eigentliche Problem - das Einzige, so weit es Thandi betraf - bestand in der Gefahr, dass einer der Masadaner auf der Brücke den SelbstVernichtungsschalter erreichte, bevor sie ihn töten konnte. Deshalb plante sie, als Erste die Brücke zu betreten. Sie bewegte sich schneller als jeder sonst.
    Und ich wäre noch schneller, dachte sie ärgerlich, wenn ich mir keine Gedanken um einen Haufen ehrberauschter Kretins zu machen bräuchte, die mir unbedingt in die Hacken treten müssen. Naja, dann bewege dich eben noch was fixer, kleine Thandi.
    Ihr Ärger war immerhin so stark, dass sich ein schneidender Unterton in ihre letzten Befehle schlich.
    »Der Rest von euch folgt mir einfach und tut, was notwendig ist. Ich warne euch - wenn mir eine von euch in die Hacken tritt und mir in die Quere kommt, breche ich ihr den Hals. Verlasst euch drauf.«
    Die einzige Antwort bestand in einmütigem Grinsen. Thandi schnaubte, erhob sich aus der Hocke wie eine Tigerin, die auf Beute gelauert hatte, und verschwand um die Ecke.
    Es bestand nicht die geringste Gefahr, dass die Amazonen ihr zwischen die Füße kamen. Nachdem die Frage der Ehre geklärt war, erwiesen sich die Frauen als hinreichend vernünftig, um zu begreifen, dass sie Thandi nur behindern würden, wenn sie ihr zu nahe rückten.
    Und das hätten sie ohnehin unterlassen. Sie hatten den Kampf in Tunnel Epsilon nicht beobachtet, sondern nur die Folgen gesehen. Daher wussten die Amazonen noch nicht, wie es aussah, wenn Thandi sich mit Höchstgeschwindigkeit bewegte.
    Nun wurden sie Zeuginnen davon, und selbst sie waren verblüfft. Die Amazonen hatten den Gang noch nicht zur Hälfte hinter sich gebracht, da war Thandi schon durch die Brückenluke. Alles, was sich von hinten gegen sie drängte, war ein schrille Heulen der Vergötterung und des Triumphs.
    Große Kaja! Töte sie alle!
    Während der zurückliegenden Stunde hatte Victor die Brückenluke nicht aus den Augen gelassen. Aus dem Augenwinkel, genauer gesagt, denn er konnte es sich nicht leisten, dass sein Interesse offensichtlich wurde.
    Mittlerweile schmerzten ihm die Augen. Das lag nicht so sehr an der Anstrengung, die es bedeutete, etwas zu beobachten, ohne wirklich hinzusehen, sondern viel mehr an der geistigen Anstrengung, ein völlig absurdes Gebräu aus Lügen, Halbwahrheiten und reinem Gefasel davor zu bewahren, dass es unter dem eigenen Gewicht in sich zusammenbrach.
    Ein Zusammenbruch, der ohne Zweifel unmittelbar bevorstand. Inzwischen waren selbst die Masadaner, die so sehr zu Verschwörungsparanoia neigten, ganz offensichtlich misstrauisch geworden.
    »Das ergibt überhaupt keinen Sinn, Cachat«, sagte Kubier. Er knurrte die Worte beinahe. Noch hob er nicht den Pulser, doch die Hand, die ihn hielt, zuckte bereits. »Um genau zu sein, ergibt überhaupt kaum etwas von dem, was Sie in den letzten ...«
    Kublers Kopf platzte.
    Obwohl Victor versucht hatte, die Luke zu

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