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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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Monarch zu sein - aber verrate Tante Elizabeth bloß nicht, dass ich das gesagt habe. Ich bekomme auch so schon genug Ärger.«
    Die beiden Mädchen warfen gemeinsam einen verschwörerischen Blick durch die Messeabteilung. Zum Glück waren die Sklaven allesamt von Thandi Palane und ihren Amazonen abgelenkt.
    Amazonen ... Als Thandi und ihr Trupp in die Messeabteilung kamen, die als Hauptquartier der aufständischen Sklaven diente, war Berry fast sicher gewesen, dass es trotz all ihrer einleitenden Worte zu einem Handgemenge kommen würde. Jeder Manpower-Sklave konnte die verräterischen Erbmerkmale in den Zügen der ›Amazonen‹ augenblicklich ausmachen, und Berry hatte fest damit gerechnet, dass sie sich, ob vorbereitet oder nicht, binnen zwei Sekunden wütend und mit gefletschten Zähnen wie Hunde in einer Gasse auf sie stürzten.
    Schwätzer. Die selbst ernannten Übermenschen, die seit mehreren Generationen Manpower als Schläger dienten. Soweit es den Audubon Ballroom betraf, genügte schon die Tatsache, dass jemand ›Schwätzer‹ war, um augenblicklich die Todesstrafe an ihm zu vollziehen.
    Zum Glück hatte Thandis drohender Blick jeden gerade lange genug eingeschüchtert. Ein sehr einschüchternder Blick, der durch ihren furchteinflößenden Körperbau Rückendeckung erhielt. Berry hatte sich augenblicklich geschworen, dafür zu sorgen, dass Thandi ihre ›große Schwester‹ blieb. Dem hatte sie sogar Vorrang vor dem Beginn ihres körperlichen Trainings und der politischen Lektionen Web Du Havels eingeräumt.
    (Im Grunde war ihr der Schwur leicht gefallen, denn enge persönliche Beziehungen zu Thandi Palane erfüllen nicht Berry Zilwickis Definition von Ach, Mist.)
    Gerade lange genug, damit Berry sich wieder auf ihre frühere Arbeit konzentrieren konnte, die Gemüter zu beruhigen.
    »Thandi!«, hatte sie ausgerufen, war vom Stuhl gesprungen und hatte sich ihr förmlich in die Arme geworfen, nur um sich wieder zu lösen und die nächste Amazone zu umhalsen.
    »Yana! Wie schön, dich wiederzusehen!« Lösen, eine andere umarmen - schnell, schnell, schnell.
    «Lara!«
    »Hanna!«
    »Inge!«
    Lara besaß sogar die Geistesgegenwart, »Prinzessin Ruth!« auszurufen, während sie die Umarmung erwiderte. Gewiss, ihr strahlendes Lächeln minderte den feierlichen Ernst ihres Wiedersehens, doch es genügte: Als Berry sich wieder setzte, als wäre nichts, hatte sie die Sklaven in ihrer automatischen Reaktion so weit irritiert, dass es zu keinem spontanen Blutbad mehr kommen konnte. Aus diesem Grund freute Berry sich zu sehen, dass Kathryn so viel gesunden Menschenverstand besaß, um sie weiterhin in ihrer Funktion als Ansprechpartnerin und soziales Beruhigungsmittel zu gebrauchen.
    Und zwar stärker als zuvor. Berry vermutete, dass Kathryn noch erleichterter war als sie, dass die Lage halbwegs stabil blieb. Allmählich begriff Berry auch, was Web Du Havel gemeint hatte, als er von den politischen Fallgruben sprach, die frisch befreite Sklaven erwarten.
    Wie offene Wunden, dachte sie, die nie genug Zeit hatten zu verheilen, bevor sie wieder aufgerissen werden. Seid nett zueinander; Jungs und Mädels. Ach, und hier kommt schon die nächste Krise. Mehr Salz, das wir euch in euer blutendes Fleisch reiben.
    Außerdem kam hinzu: Berry war von Natur aus ein sehr einfühlsamer Mensch. Schon nach kurzer Zeit stellte sie daher fest, dass sie emotional auf der Seite der Sklaven stand und sich mit ihrer misslichen Lage identifizierte, was geschehen war wie die Schwereanziehung zwischen zwei Massekörpern. Nicht die augenblickliche Zwangslage - Thandi Palane würde ihnen entweder das Leben retten oder nicht -, sondern mit der sehr ungewissen Zukunft, die sie erwartete.
    Freiheit. Ein wunderbares Wort, besonders im Abstrakten. Ein geheiligtes und hoch geachtetes, auch wenn der Mensch, der es murmelte, keine Aussicht besaß, der Knechtschaft auf kurze Sicht zu entkommen. Wie ein Mantra oder der Name eines Heiligen, den man im Gebet vor sich herflüstert. Doch sobald sie einmal in der Wirklichkeit winkte ...
    Freiheit, um was zu tun?
    Verhungern? Was tun Sklaven, wenn sie die Freiheit erringen - wo sie doch dazu erzogen wurden, nichts zu tun als den Willen ihres Herrn?
    Historisch war die Antwort im Allgemeinen recht traurig gewesen. ›Freiheit‹ hatte das Recht bedeutet, um Brosamen zu kämpfen - oder sich in eine andere Form der Knechtschaft zurückzuverkaufen, an jemanden, der einem die Krümel von seinem Tisch gab.
    Daher

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