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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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zwei Feuermelder - und jede Spur einer zentralen Befehlsstelle der Verteidiger.
    Fast gleichzeitig wurden fünf weitere Lüftungsgitter von innen eingetreten, und fünf andere Marine - zwei davon nur mit schweren Drillingspulsern bewaffnet - sprangen durch die Öffnungen und begannen zu feuern. Sie erschienen allesamt mitten in Maguires wohlüberlegt ausgesuchten Abwehrstellungen wie aus dem Nichts beschworene Dämonen, und ihr Beschuss lag vernichtend genau im Ziel. Maguires Leute waren den Angreifern zahlenmäßig mindestens um das Dreifache überlegen, doch das spielte keine Rolle. Nicht nachdem es Ruth gelungen war, Thandi und ihre Marines in Positionen zu führen, die solch vernichtenden Vorteil boten. In den ersten vier Sekunden des Angriffs wurde fast die Hälfte der Verteidiger getötet, und für die entsetzten Überlebenden war das plötzliche, vollkommen unerwartet über sie hereingebrochene Gemetzel mehr, als sie ertragen konnten. Ihr Kampfesmut starb mit ihren Führern, und in panischen Versuchen, sich zu ergeben, klapperten Waffen auf das Deck.
    Das Gesicht grau vor Entsetzen, sah Homer Takashi zu, wie die grünen Icons eigener Einheiten mit plötzlicher und furchteinflößender Endgültigkeit von seinem Display verschwanden. Wie war das möglich? Wie konnte jemand das schaffen? Es war unmöglich! Außer ...
    Das Lüftungssystem! Das war der einzig denkbare Weg, die einzige Möglichkeit, wie jemand in etwas so Sperrigem wie einem Panzeranzug dem Hauptkorridor ausgewichen sein konnte. Aber trotzdem, es war immer noch unmöglich! Um den Weg durch die Lüftungsrohre zu nehmen, mussten die Angreifer den inneren Aufbau der Raumstation besser kennen als die Leute, die dort jahrelang lebten und arbeiteten!
    Doch im Grunde war es egal. Egal, wie sie es geschafft hatten, sie hatten es perfekt getimt. Arnold hatte seine Kräfte auf vier gut ausgewählte Sperrsteilungen verteilt - und die Angreifer hatten sich in eine Position gebracht, in der sie alle vier gleichzeitig ausschalten konnten. Im Laufe von weniger als zehn Minuten war praktisch jeder Verteidiger außer dem einen Zug, den Arnold als taktische Reserve zurückgehalten hatte, eliminiert worden. Während Takashi auf den Grundriss der Station blickte, verfärbte sich ein Abschnitt nach dem anderen von Grün nach Rot, weil die Invasoren ausschwärmten und die Fusionsräume eroberten, das Lebenserhaltungssystem, die Signalsektion - und die Kommandozentrale.
    Dann verschwand der Grundriss von Schirm, und Takashi schluckte, als ein bartloses Gesicht ihn ersetzte. Er hätte ganz gewiss nicht angeordnet, das Display als Combildschirm zu rekonfigurieren, und ein kalter, dumpfer Verdacht beschlich ihn, wieso der Feind mit dem inneren Aufbau der Station so unfasslich vertraut sein konnte.
    Er hatte allerdings kaum Zeit, diesen Verdacht weiterzuverfolgen. Noch während er ungläubig auf den Schirm starrte, öffnete der Mann mit den kalten Augen den Mund - und streckte die Zunge heraus.
    Takashi hielt den Atem an. Alle Stimmen im Gefechtsstand verstummten. Das einzige Geräusch war das gedämpfte Piepen offener Signalkanäle und von Notalarmen. Dann sprach das Gesicht im Display.
    »Mein Name«, sagte es mit einer Stimme so kalt wie flüssiges Helium, »ist Jeremy X.«
    »O Gott«, wimmerte jemand in der plötzlichen Totenstille. Der berüchtigste Terrorist der Galaxis gestattete diesem Schweigen, sich für eine Zeit über den Gefechtsstand zu senken, die wie eine kleine, tödliche Ewigkeit erschien. Dann bildeten seine Lippen ein Lächeln, das nicht die geringste Spur von Heiterkeit vermittelte.
    »Ergeben Sie sich, und Sie leben weiter«, sagte er tonlos. »Entschließen Sie sich zum Widerstand, und Sie sterben. Persönlich wäre es mir lieber, wenn Sie sich für die zweite Möglichkeit entscheiden würden, aber es liegt bei Ihnen. Und für diese Entscheidung haben Sie genau neunzig Sekunden Zeit.«
    46
     
    »OPZ bestätigt die Meldungen der vorgeschobenen Ortungsplattformen, Sir.« Auf dem stillen Kommandodeck der Gauntlet wirkte Commander Blumenthals leise Stimme ungewöhnlich laut. »Drei Leichte Kreuzer, zwo Schwere Kreuzer, ein Schlachtkreuzer, vierzehn Zerstörer.«
    »Noch immer kein Signal, Lieutenant Cheney?«, fragte Michael Oversteegen ruhig.
    »Kein Wort, Sir«, bestätigte der Signaloffizier.
    »Aber sie machen nicht grad ein Geheimnis um ihre Identität, was?«, murmelte Oversteegen eine rhetorische Frage.
    »So könnte man sagen, Sir«, stimmte

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