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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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noch ein paar Minuten, und wir können Ihnen genau sagen, wo die andere Seite sitzt und wie sie sich bewegt.«
    »Wie Ratten in der Falle«, hörte Thandi Lieutenant-Colonel Huang über das Kommandonetz sagen, und sie nickte - nicht, dass man es ihr von außen angesehen hätte.
    »Ja«, stimmte Zilwicki zu. »Zu traurig, nicht wahr?«
    Im Gegensatz zu Thandi Palane hielt Major Arnold nichts davon, seine Truppen in vorderster Linie zu führen. Zu seiner Ehrenrettung muss man anmerken, dass diese Ansicht nicht auf Feigheit zurückging, sondern dass er einfach keinen Grund sah, seinen Gefechtsstand zu verlassen. Sämtliche Überwachungssysteme der Raumstation lieferten ihm ihre Daten dorthin, und folglich war es der beste Ort, um das Gefecht zu koordinieren. Seine Truppen waren zudem nicht gerade von der Sorte, die einem Kommandeur die Art gegenseitiger Loyalität einflößte, welche zu unsinnigen Ideen wie Führung durch persönliches Beispiel führte.
    »... faulen Arsche auf Ebene Zwölf«, sagte er, während er das besorgte Gesicht auf dem Combildschirm anfunkelte. »Auf Zehn und Elf sichern Maguire und seine Leute die Lifts. Bislang sieht es so aus, als wüssten die Mistkerle verdammt genau, wohin sie wollen und wie sie dorthin kommen. Wenn Sie also nicht rechtzeitig da oben sind, um Axial Drei zu blockieren, marschieren die Schweine direkt an Ihnen vorbei in die Kommandozentrale. Also Bewegung, verdammt noch mal!«
    Die Frau auf dem Combildschirm antwortete mit einem Nicken, das irgendwo in der Mitte zwischen knapp und spastisch lag, und Arnold schaltete zu einem anderen Gruppenführer um.
    Captain Zenas Maguire sagte sich, dass er ein Idiot gewesen sei, je bei Manpower angefangen zu haben, egal wie gut die Bezahlung war. Freilich sah es aus, als käme diese Einsicht ein wenig spät, aber dennoch ...
    Er blickte ein letztes Mal auf die Karte, in der die Stellungen seiner Einheiten eingetragen waren, und nickte. Besser ging es nicht, und wenigstens hatte er seine Plasmaschützen so positionieren können, dass die Angreifer Selbstmord begehen würden, wenn sie sich auf einem der Hauptkorridore näherten. Bilder vom Durchbruch in die Hangargalerie hatte er noch nicht gesehen, doch er wusste, dass der nahende Gegner erheblich besser ausgebildet war als seine Leute. Wenigstens kannten die Verteidiger das gewaltige, komplizierte Labyrinth der verwirrenden inneren Gänge dieser Raumstation wie ihre Westentasche.
    »Was meinste, was geht hier vor?«
    Maguire drehte den Kopf und blickte Lieutenant Annette Kawana an, seine Stellvertreterin. Kawana war früher Sergeant der solarischen Marines gewesen, hatte das Corps aber nicht gerade in gegenseitigem Einvernehmen verlassen.
    »Ich glaube, Manpower kriegt was auf die Schnauze«, antwortete er tonlos. »Und leider sieht’s ganz so aus, als bekämen wir ebenfalls Prügel, nur schlimmer.«
    »Was zum Teufel wollen die bloß?«, fragte Kawana, und Maguire beherrschte sich, indem er sich sagte, die Frage sei offensichtlich rhetorisch gemeint, und drehte ihr nicht den Hals um.
    »Ich weiß es nicht«, sagte er sehr zurückhaltend. »Andererseits sollte so langsam mal jemand auf die Idee kommen, ihnen diese Frage zu stellen. Meinst du nicht auch?«
    »Also gut, Lieutenant. Sie sind in Stellung gegangen und machen es sich bequem.« Anton Zilwickis Stimme kam als rumpelndes Murmeln - als hätte er Angst, Manpowers Schlägertrupps könnten ihn abhören, dachte Thandi mit kurz aufflackernder Belustigung.
    Natürlich hört in Wirklichkeit er sie ab, also ist es vielleicht gar nicht so albern. Nicht dass es einen Unterschied ausmacht, wenn er die Stimme senkt.
    »Verstanden«, sagte sie ohne jede Regung. »Warten Sie noch eine Minute.«
    Sie überprüfte ihr taktisches Display. Colonel Huang hatte
    Recht mit seinen Ratten in der Falle, dachte sie. Natürlich war es von großem Vorteil, dass der Gegner anscheinend eine schriftliche Anweisung unter dem Absatz brauchte, um Pisse aus einem Schuh zu schütten. Thandis Marines hatten systematisch die Überwachungskameras zerstört, während sie vorrückten, aber mittlerweile hätte doch wenigstens einer der Manpower-Idioten merken müssen, dass immer mehr von Thandis Leuten außer Sicht verschwunden waren.
    Ruth Wintons Einbruch in das Überwachungsnetz der Station gestattete ihr mehr als nur das Bespitzeln des Gegners. Ihr war ein Vergleich des Hauptgrundrisses mit dem Überwachungsplan gelungen und dabei aufgefallen, dass das zentrale

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