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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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Belüftungssystem bis auf die Zugangsöffnungen gar nicht überwacht wurde. Nachdem in einem Gangabschnitt die Kameras zerstört waren, konnte der Gegner nicht wissen, wer- oder was - sich da heimlich in die Belüftungsrohre schlich.
    Anscheinend finde ich mich in den Gedärmen jeder Raumstation wieder, die ich betrete, dachte sie ironisch. Haben meine irrsinnigen Ahnen vielleicht ein bisschen Nagetier-DNA mit eingebaut'? Sie schnaubte. Na, beschweren will ich mich nicht.
    »Ablenkung Eins«, sagte sie.
    »Jawohl, Kaja?« Donald meldete sich, der die Ballroomer befehligte, die sich zwar langsam, aber auffällig auf direktem Wege der Sperrsteilung der Manpower-Leute näherten. Thandi hatte ihnen ein halbes Dutzend Marines zugeteilt, um alles im Auge zu behalten, doch das Kommando führte Donald.
    »Wir sind beinahe so weit«, sagte sie zu ihm, »aber Laras Trupp liegt etwa vier Minuten zurück, und sie haben nach nur noch zwo Schotten Feindberührung. Rücken Sie langsamer vor. Sie sollen die Aufmerksamkeit des Gegners auf sich ziehen, ohne ihn zu erschrecken, und Lara muss erst noch aufholen.
    »Verstanden, Kaja.«
    »Kaja Ende.«
    Mittlerweile musste auf der anderen Seite einfach jemand bemerkt haben, dass drei Viertel ihrer Leute in Panzeranzügen verschwunden war. Sie hätte es mit Gewissheit bemerkt. Vielleicht ging sie aber auch ein wenig strenger mit ihnen um, als fair gewesen wäre. Schließlich bekamen sie Donalds Trupp nur schlaglichtartig zu sehen, dann wurden die visuellen Aufzeichner ausgeschaltet.
    Sie hielt den Blick auf ihrem Display und unterdrückte jedes Zeichen von Ungeduld, während sie wartete, dass Ablenkung Zwo in Stellung rückte. Dass ihr Trupp hinter den anderen an Boden verloren hatte, war nicht Laras Schuld, und die Ex-Schwätzerin arbeitete schwer, um den Unterschied wettzumachen.
    Da!
    »Alle Tango-Lima-Alfa-Einheiten, hier Kaja. Bereit auf mein Kommando.«
    Sie wartete noch zwei Herzschläge, und ...
    »Alle Einheiten: Los!«
    Zenas Maguire duckte sich tiefer in die Stellung, die er gewählt hatte. Es gab keine gute Position, aus der er die Verteidigung eines komplizierten Knäuels aus Gängen und Korridoren hätte kommandieren können, also hatte er sich mit der besten begnügen musste, die er finden konnte. Wenigstens lag sie mehr oder weniger zentral in seinem Abschnitt.
    Leider bewegten sich die Angreifer offenbar genau auf diese Position zu, fast als wüssten sie, dass sie in der Mitte seines Abschnitts lag. Was natürlich unmöglich war.
    Er beobachtete die Kamerabilder von dem letzten Schott zwischen seinen Leuten und ihnen, und sein Bauch war eine hohle, summende Leere. Er hatte nicht damit gerechnet, im Dienste von Manpower je einen echten Kampf zu erleben, was einer der Gründe war, weshalb er den Job überhaupt angenommen hatte. Er war es leid gewesen, für den erbärmlichen Oberleutnantssold im Silesianischen Heer auf sich schießen zu lassen, und eine Horde Sklaven im Zaum zu halten, war ihm als betörende Abwechslung vorgekommen. Ganz davon abgesehen, dass er besser bezahlt wurde.
    Tja, mitgegangen, mitgehangen. Wer immer das auch ist, mag Manpower wohl nicht besonders, und mag folglich auch niemanden, der für Manpower arbeitet. Also kann ich mich nur retten, indem ich Takashi und Arnold rette. Diese blöden Hunde. Wenn die ihre Arbeit vernünftig gemacht hätten, dann...
    Hinter ihm klirrte etwas. Metall auf Metall, verriet ihm sein Kopf, aber was für Metall? Er wollte sich zu dem Geräusch umdrehen und sah aus dem Augenwinkel verschwommen eine Bewegung.
    Sein Blick huschte dorthin, und er begann, beide Augen aufzureißen, als er sah, dass das vom Boden bis zur Decke reichende Lüftungsgitter auf dem Deck lag und durch die Öffnung ein solarischer Marineinfanterist kam, den Panzeranzug für massierten Sturmangriff konfiguriert.
    Zenas Maguire konnte die Augen nicht mehr zur Gänze aufreißen, und sein Gehirn beendete die Identifizierung dessen, was er sah, niemals, denn der Abzugfinger von Corporal Jane Borkai, Bravo-Kompanie, 2. Bataillon, 877. Regiment der Solarian Marines, schloss vorher den Kontakt des Plasmagewehrs. Dieses ›Gewehr‹ - eine Waffe, die nur jemand im Panzeranzug tragen konnte - war nur dem Namen nach keine Kanone, und das beutegierige Plasmageschoss, das sie kreischend durch die Abteilung schickte, löschte Maguire aus, Kawana und sechs weitere Untergebene Maguires, acht druckfeste Wände, zwei Sperrschotten, drei Stromleitungen, ein Abwasserrohr,

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