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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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Sie mich fragen, macht es Mesa für mich nur noch reizvoller. Wir sind zu vielen Leuten mit echter Macht und echtem Einfluss viel zu nützlich, als dass jemand wirklich etwas ändern würde. Im Übrigen lockt unser Ruf nur umso mehr Kunden an.«
    Diem maß ihn mit einem wütenden Blick und sagte mit zusammengebissenen Zähnen: »Für jemanden, der ein ›Sicherheitsexperte‹ sein soll, haben Sie das Hirn eines Insekts. Jemand hat Stein ermordet, Ringstorff, und uns verdächtigt man. Ist
    Ihnen denn je die Idee gekommen - nur einmal! -, dass das vielleicht der Sinn der ganzen Übung gewesen sein könnte?«
    Ringstorff zeigte nun offen und in ganzem Maße seine höhnische Verachtung. »Halten Sie sich an das, was Sie kennen, Diem. Solche komplizierten Manöver gibt es nur in Holo-Dramen. Regel Nummer eins des Sicherheitswesens: Führe niemals etwas auf eine clevere Verschwörung zurück, das auch mit Dummheit erklärt werden kann. Stein wurde ermordet, weil er irgendein dummes Arschloch zu weit getrieben hat. Na, den wären wir los! Jetzt errichten sie ein paar Gedenksteine, und ihn zehn Jahren kennt niemand mehr seinen Namen, aber wir streichen immer noch Gewinne ein.«
    Diem erhob sich. »Dieses Gespräch hat keinen Sinn. Ich werde dem Rat meine Bedenken vorlegen, wenn ich zurück auf Mesa bin.«
    Ringstorff zuckte mit den Achseln. »Machen Sie doch, was Sie wollen.«
    »Genau. Kann ich mich inzwischen darauf verlassen, dass Sie wenigstens Ihre Wölfe an der kurzen Leine halten?«
    »Herrgott im Himmel noch mal, Diem, Sie standen doch neben mir, als ich ihnen den Befehl gab! »Niemand fasst Anton Zilwicki an. Er ist unantastbare Und Sie haben gehört, wie sie schworen, dass sie ihm nichts tun würden. Bei ihrem Gott haben sie es geschworen, als ich darauf bestand. Das ist das einzig Gute an diesen Irren. Den Eid brechen sie nicht.«
    Im Wohnzimmer der nahe gelegenen Suite des Suds Emporium, wohin sich Ringstorffs Sondereinheit nach der Besprechung mit dem Sicherheitschef und Diem zurückgezogen hatte, hielt ihr Anführer die Wiedergabe an.
    »Werdet ihr sie alle erkennen?«, wollte er wissen.
    Wie eine Welle zog das Nicken durch den Raum. Einer der
    Schwätzer, der sich den Masadanern angeschlossen hatte, zeigte mit dem Kopf in Richtung Tür. »Gehorchen wir ihnen?«
    Gideon Templeton hatte gerade die Wiedergabe fortsetzen wollen, doch diese Frage veranlasste ihn zum Innehalten. Es fiel ihm schwer, das Gesicht nicht vor Unmut zu verziehen. Die meisten Neubekehrten der Kirche der Entketteten Menschheit (Trotzig) hatten noch ihre Schwierigkeiten mit der Glaubenslehre. Gideon war ehrlich genug - sich selbst gegenüber, wenn er allein war, aber sonst nicht die Wurzeln dieses Problems zum Teil in dem Umstand zu suchen, dass seine Sekte der Kirche neu war, vor nicht allzu vielen Jahren von seinem Vater Ephraim gegründet, nachdem dieser gezwungen gewesen war, auf Masada vor der Verfolgung zu fliehen. Darum war die Doktrin der neuen Kirche nicht immer ganz klar, denn Ephraim hatte sich vor seinem Tod nicht zu allen Fragen äußern können.
    Dennoch ... kein finsteres Gesicht zu ziehen war schwierig, denn die Antwort auf diese Frage musste doch offensichtlich sein. Nicht zum ersten Mal stand Gideon vor dem Problem, dass die Neubekehrten gewisse eingefleischte Ansichten mitbrachten, die ihre Konvertierung zu einer unsicheren Sache machten. Selbst Gideon fand es zuzeiten schwierig, von ihnen nicht als ›Schwätzern‹ zu denken, obwohl er persönlich verboten hatte, diesen Begriff in den Reihen der Erwählten zu gebrauchen.
    »Wir haben unseren Eid im Namen des Herrn geleistet«, sagte er knapp; fast bellte er die Worte. »Ein solcher Eid kann nicht gebrochen werden.«
    Wenn der Schwätzer - Gideon drängte den Begriff beiseite; der ›Erwählte im Krieg gegen die Gottlosigkeit‹ - durch die Ermahnung auch nur im Geringsten beschämt worden war, so zeigte er es nicht. Mit der beiläufigen Arroganz seines genetisch verbesserten Schlages grinste er Gideon nur an und hob leicht die Schultern. Letztere Gebärde richtete sich, das war offensichtlich, an seine Mitbekehrten. Als wollte er sagen: Wenn ihr mich fragt, finde ich es albern, aber ich will deswegen nicht streiten.
    Gideon beschloss, das Thema ruhen zu lassen. So sehr sie ihn mit ihrer Nachlässigkeit gegenüber der Doktrin auch immer wieder erbosten, waren die Neubekehrten einfach zu wertvoll, als dass man riskieren konnte, sie durch übermäßig schroffe und

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