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Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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schwieriger ist, die Hochzeitsfeier meines Sohnes auszurichten, als interstellare Abkommen mit dem lebenslangen Erzfeind zu arrangieren.«
    »Sonderbar, dass Sie gerade Abkommen mit dem lebenslangen Erzfeind erwähnen«, erwiderte Pritchart, und ein eigenartiges Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. »Ich habe zufälligerweise gerade Depeschen aus Nouveau Paris erhalten. Unsere Rohfassung des Bündnisvertrages wurde nicht ganz so aufgenommen, wie ich das erwartet hatte.«
    »Ach?« Nach vierzig T-Jahren auf dem Thron verstand Elizabeth Winton sich zu beherrschen. In diesem Augenblick aber fiel es ihr schwerer als sonst, keine Miene zu verziehen. »Inwiefern?«
    »Erinnern Sie sich noch, dass ich sagte, Leslie werde wohl Schwierigkeiten haben, das durch den Senat zu peitschen, vor allem, wo ich nicht vor Ort sei, um sie zu unterstützen?«
    Elizabeth nickte. Es hatte gute Argumente dafür gegeben, Pritchart mit der Rohfassung des Bündnisvertrages in die Heimat zurückkehren zu lassen und diese persönlich dem Havenitischen Kongress vorzulegen. Doch es waren eben auch Gegenargumente ins Feld geführt worden. Eines der wichtigsten war dieses: Es war ihre Pflicht als Staatsoberhaupt der Republik Haven, persönlich die nach all den Jahren der Feindseligkeiten heikle und schwierige Koordination von Republican und Royal Manticoran Navy zu überwachen. Es gab aber einen weiteren Grund, den Pritchart und Elizabeth nie ausdrücklich angesprochen hatten: Pritchart konnte, wenn sie weiterhin in Manticore bliebe, erzwingen, den Bündnisvertrag de facto wirksam werden zu lassen – zumindest vorerst, wie auch immer der Senat letztendlich entscheiden mochte.
    »Na ja, wie sich herausstellt, habe ich falsch gelegen, was die Aufnahme des Vertrags angeht«, fuhr Pritchart fort. »Laut Leslies Depesche brauchte sie nirgends laut zu werden. Der Senat hat sich von ganz allein darauf gestürzt. Bei der Abstimmung waren sechsundfünfzig Stimmen mehr für den Vertrag, als für die notwendige Zweidrittelmehrheit erforderlich gewesen wäre. Und nur elf Parlamentarier haben dagegen gestimmt!«
    Pritchart strahlte. Wie Elizabeth feststellen musste, machten sich ihre Gesichtszüge nun doch selbstständig. Sie hatte sich von dem Lächeln der havenitischen Präsidentin anstecken lassen.
    »Das ist ja wunderbar, Eloise!«
    »Wahrscheinlich war der Senat den ganzen Krieg ebenso leid wie Thomas Theisman«, sagte Pritchart und schüttelte den Kopf. »Laut Leslie sind besonders zwei Vertragspunkte gut angekommen: Manticores Verzicht auf Reparationszahlungen, obwohl Giancola die diplomatischen Noten manipuliert hat, und das Handelsabkommen mit Manticore, das uns zum größten Handelspartner des Sternenimperiums macht. Dass Giancola möglicherweise die ganze Zeit über für Mesa tätig war und Haven auf der gleichen Abschussliste steht wie Manticore, hat wohl auch seinen Teil dazu beigetragen, wie Leslie berichtet. Dass wirklich niemand aus der Republik die Liga übermäßig schätzt, hat dann den Rest getan.«
    »Gänzlich inoffiziell gesprochen – und ich werde alles leugnen, sollten Sie mich je dahingehend zitieren: Wenn ich schon kämpfen muss, würde ich in Zukunft auch lieber gegen jemanden antreten, der nicht ganz so zäh ist wie Ihre Leute«, erwiderte Elizabeth. Nahezu entgeistert stellte sie fest, wie nah sie mittlerweile der Präsidentin genau der Sternnation stand, die sie vier Standard-Jahrzehnte lang abgrundtief gehasst und verabscheut hatte.
    »Natürlich gibt es in Nouveau Paris immer noch zahlreiche offene Fragen«, fuhr Pritchart dann deutlich weniger enthusiastisch fort. »Wie sagt man immer so schön? ›Der Teufel steckt im Detail.‹ Aber nachdem nun beide Parteien die Rohfassung des Bündnisvertrags gebilligt haben, möchte ich, wenn Sie gestatten, gern weitermachen und dafür sorgen, das Admiral Hemphills Exkursion nach Schlupfloch so rasch wie möglich beginnt. Ich denke, damit werden sich wohl jede Menge der noch offenen Fragen einfach so erledigen.«
    »Tom und Hamish müssen drüben bei der Admiralität auch noch ein paar Leute zur Vernunft bringen«, erwiderte Elizabeth mit einem schiefen Grinsen. »Aber eigentlich rechne ich da nicht mit ernst zu nehmenden Schwierigkeiten.«
    Im Gegenteil: reibungslos, hoffe ich , setzte sie in Gedanken hinzu. Aber vor Überraschungen war niemand gefeit. Es war ja wohl auch unvermeidlich, dass die konservativen Kreise in der Royal Manticoran Navy sich … unwohl dabei fühlten, technische

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