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Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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nicht wahr? Ich lasse Sie jetzt vorerst aus den Klauen, damit Sie sich wieder um Ihre Familie und die Hochzeitsfeierlichkeiten kümmern können. Das macht wahrscheinlich ohnehin viel mehr Spaß als politische Unterhandlungen.«
    »In vielerlei Hinsicht stimmt das, ja«, gestand Elizabeth. »Und der Gedanke, die Präsidentin der Republik Haven könnte als geladener Gast zu dieser Hochzeit erscheinen, wäre mir bis vor etwa einem Monat sicher nicht gekommen!«
    »Das kann ich mir vorstellen.« Leise lachte Pritchart in sich hinein und streckte schon die Hand nach der Taste aus, um die Verbindung zu unterbrechen. Dann jedoch hielt sie inne. »Oh, wo ich gerade daran denke: In Ihrer Depesche fragt Leslie, wie die Chancen stehen, auch den führenden Köpfen in Nouveau Paris Baumkatzen zuzuweisen. Sie weiß, dass diese Entscheidung letztendlich natürlich bei den ’Katzen liegt. Leslie hat auch nicht die Absicht, jemanden unter Druck zu setzen. Aber es sieht ganz so aus, als nähmen die Sicherheitskräfte die Gefahr durch Nanotechnologie ausgelöster Attentate sehr ernst.«
    »Darüber werde ich gleich morgen früh mit Dr. Arif und Schmerzesstimme sprechen«, versicherte Elizabeth ihr. »Nach meinem letzten Gespräch mit den beiden vermute ich, dass wir Ihnen nach der Hochzeit mindestens ein paar Dutzend ’Katzen mitgeben können, wenn Sie in die Heimat zurückkehren. Vielleicht sogar noch mehr.«
    »Ich danke Ihnen«, sagte Elizabeth mit einem sehr herzlichen Lächeln. »Und jetzt wirklich: Kümmern Sie sich wieder um Ihre Familie, Elizabeth! Ich melde mich bald wieder bei Ihnen. Ende.«

Juli 1922 P. D.
    Wirklich, Sie werden uns alle noch umbringen!
    Lieutenant Colonel Natsuko Okiku,
Solarische Gendarmerie

Kapitel 10
    Niemals hatte Sir Lyman Carmichael damit gerechnet, nach James Websters Ermordung manticoranischer Botschafter in der Solaren Liga zu werden. Nun stand er im fünften Stockwerk des Bürogebäudes vor dem Fenster und betrachtete eine Szenerie, die geradewegs aus einem schlechten Historien-Holodrama hätte stammen können. Da er sich in einem Amtszimmer der beowulfianischen Parlamentsdelegation befand, hatte er auch noch einen außerordentlich guten Ausblick darauf.
    Verdammte Idioten! , dachte er angewidert. Nur Sollys bringen so etwas fertig! Niemand sonst in der ganzen Galaxis hätte diesen Schwachsinn gefressen, den Abruzzi verkünden lässt! Aber Sollys? Die glauben ihm natürlich aufs Wort!
    Carmichael schüttelte den Kopf. In einem von der Vernunft regierten Universum hätte man erwartet, dass das ständige Verbreiten von Lügen zu einem gewissen Maß an Immunität führen würde. Doch der zornige Mob, der den gewaltigen Platz vor dem Gebäude füllte, bewies eindrucksvoll, dass in Carmichaels Universum mitnichten die Vernunft das Wort führte. Mittlerweile vermutete der Botschafter, das ständige Verbreiten von Lügen habe dazu geführt, dass die solarische Öffentlichkeit verlernt habe, die Wahrheit zu erkennen, wenn sie sich ungewohnterweise hin und wieder doch ans Licht wagte.
    Ganz schön zynisch, mein Lieber! Und ungerecht obendrein , gestand er sich widerwillig ein und korrigierte sich dann: Ungerecht, ach was! Schließlich haben diese Schwachköpfe da unten den Standpunkt beider Seiten gehört – na ja, zumindest Gelegenheit hatten sie dazu –, bevor sie auf die Straße gingen und ihre Dummheit in aller Öffentlichkeit zur Schau stellen!
    Vorerst war Carmichael sicher. Schließlich befand er sich in den Räumlichkeiten der beowulfianischen Delegation. Eigentlich hätte das keinerlei Erwähnung wert sein sollen, in diesem Falle aber schon. Gemäß interstellarem Recht, das die weitaus meisten Sternnationen auch anerkannten, war ein Botschafter unantastbar, ganz egal, wie sich die bilateralen Beziehungen zwischen den Sternnationen auch entwickeln mochten. Selbst zu Kriegszeiten sollte ein Botschafter jederzeit gefahrlos in den Zuständigkeitsbereich seiner Regierung zurückkehren können.
    Doch aus irgendeinem Grund war die Solare Liga nie dazu gekommen, diese interstellare Konvention zu unterzeichnen. In der Vergangenheit war das noch nie von Bedeutung gewesen. Schließlich war niemand töricht genug gewesen, die Liga herauszufordern. Also hatte man sich in Chicago auch nie mit diesem Problem befassen müssen. Doch das sorgte nun dafür, dass sich Carmichael derzeit in einer gewissen rechtlichen Grauzone befand. Er war sich nicht sicher, wie Kolokoltsov und dessen Spießgesellen in seinem

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