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Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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das, ist das höchstwahrscheinlich der Grund dafür, warum bei keiner noch so gründlichen Untersuchung jemals Fremdmaterial entdeckt wurde. Das Baumaterial der Naniten wird vom Körper der Zielperson selbst abgebaut, sobald die Nannys ihre Aufgabe erfüllt haben. Und weil es eben auf dem eigenen Genmaterial der Zielperson basiert, sehen sämtliche Bruchstücke anschließend nach körpereigenen Stoffwechselprodukten aus.
    Entweder wusste McBryde nicht, wie komplex sich diese Nanotechnologie programmieren lässt, oder er wollte es uns noch nicht sagen. Aber bislang bringen die Andeutungen, die er gemacht hat, unsere Experten zu der Vermutung, es könne irgendetwas mit transferiertem Muskelgedächtnis zu tun haben.«
    »Wie bitte, was?«
    »Transferiertes Muskelgedächtnis«, wiederholte Honor. »Um McBrydes Erklärungen zu überprüfen, hat sich das ONI an meinen Vater gewandt. Schließlich ist er einer der führenden Neurochirurgen des Sternenimperiums.« Honor erwähnte nicht, dass das nur einer der Gründe für den manticoranischen Nachrichtendienst gewesen war, sich an Dr. Alfred Harrington zu wenden. Ein weiterer war, dass ihm als Honors Vater deutlich leichter die Unbedenklichkeitsbescheinigungen ausgestellt werden konnten, die für ein derart brisantes, streng geheimes Thema nun einmal erforderlich waren. Aber auf diesen Punkt einzugehen war von Ravenheim gegenüber nicht erforderlich. »Auch ich weiß von meinem Vater, was ich zu diesem Thema sagen kann. Er bestätigt, dass es theoretisch denkbar wäre. Die weitreichenden Folgen einer solchen Entwicklung allerdings gefallen ihm ganz und gar nicht. Er meint, dass es gewisse Ähnlichkeiten zwischen der Funktionsweise der Alignment-Nanotechnologie und der Art und Weise gibt, wie das hier funktioniert.«
    Sie hob ihre künstliche linke Hand und bewegte die Finger.
    »Als ich lernen musste, damit umzugehen, hatte ich das ganze Muskelgedächtnis noch einmal von vorn anzulegen und dabei völlig andere neuronale Verbindungen zu nutzen. Anscheinend unterscheiden sich diese neuen Verbindungen dramatisch von denen, die ich vorher benutzt habe. Wenn mein Dad recht hat, dann basiert das ganze Verfahren also darauf, dass der menschliche … nennen wir’s: Wirtskörper die Nannys praktisch genauso ›trainiert‹, wie ich meine Prothese und mein eigenes Gehirn trainieren musste. Vorausgesetzt mein Vater liegt richtig, erstreckt sich dieses Training nur auf bestimmte körperliche Handlungen, die allerdings auch sehr komplex sein könnten. Dazu müssten dann, so meint mein Dad, mehrere Bewegungen miteinander spezifisch kombiniert werden. Hier drängt sich die Frage nach der Datenmenge auf, die sich in den Nannys abspeichern lässt. Die speicherbare Menge unterliegt angesichts der Größe der Naniten zwangsläufig beachtlichen Beschränkungen. Deswegen habe ich mir noch einmal die Aufzeichnungen von der Brücke angeschaut … von dem Tag, an dem Tim gestorben ist.«
    Plötzlich klang Honors Stimme sehr rau. Sie presste die Lippen zusammen, ihr Blick verfinsterte sich, und sie brauchte einen Moment, um sich zu fassen.
    »Ich habe mir die Aufzeichnungen von der Brücke angesehen«, fuhr sie dann fort, im Ton sachlich, distanziert. »Tim war nicht mehr Herr seines eigenes Körpers, sondern wurde gesteuert. Erst da hat er Simons Pulser gezogen, den Abzug gedrückt und die ganze Brücke bestrichen. Danach hat er sich kein Stück mehr bewegt; er hat nur noch stocksteif dagestanden. Genau das zeigen auch die Aufnahmen eines anderen Attentats: Beim Chauffeur des havenitischen Botschafters, der Admiral Webster erschießt, verhält es sich exakt genauso. Der Mann hat die Waffe gezogen, das Feuer eröffnet und beim Bestreichen noch drei weitere Menschen umgebracht, nicht nur den Admiral. Er ist einfach reglos stehen geblieben, bis er selbst erschossen wurde. Er ist nicht geflüchtet, er ist nicht in Deckung gegangen oder hat irgendwie versucht, den Schüssen auszuweichen. Er hat gar nichts getan. Die Aufzeichnungen Ihres Sicherheitsdienstes zu Oberst Hofschulte kennen wir natürlich nicht – wir wissen ja nicht einmal, ob es derartige Aufzeichnungen überhaupt gibt. Deswegen kann ich natürlich nichts darüber aussagen, ob auch in seinem Falle ein solches Verhalten zu beobachten war. Aber bislang scheint sich hier durchaus ein Muster zu ergeben.
    Mein Dad spricht dann noch von einer weiteren Komponente: Man könnte sagen, von einer Art organischer KI. Er meint, dass sich die KI in einem

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