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Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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rein hypothetisch beantwortet, oder nicht?« Gequält verzog der Herzog das Gesicht.
    »Stimmt.« Honors Lächeln barg keine Spur Belustigung. »Andererseits bin zumindest ich persönlich der Ansicht, dass mein Vater auf genau der richtigen Spur ist. Wenn die tatsächlich in der Lage wären, im Verstand einer Zielperson herumzuwühlen und auf Erinnerungen zuzugreifen, bräuchten sie keine Attentäter mehr. Dann könnten sie einfach Personen in entsprechenden Schlüsselstellungen – sagen wir: einen Premierminister oder eine Präsidentin – umprogrammieren und sie dazu bringen, all das zu tun, was sie gern hätten. Oder sie hätten sich neben Tim einfach noch jemanden an Bord der Imperator vornehmen können – jemanden, der Zugang zu einem Fusionsreaktor, einem Hypergenerator oder zu irgendeinem anderen System von entscheidender Bedeutung hätte. Mir fallen da spontan gleich ein ganzes Dutzend solcher Systeme ein. Dieser Jemand hätte das ganze Schiff zerstören können, statt mich persönlich anzugreifen. Es ist nicht passiert. Und das kann nur bedeuten: Jemanden Zugang zu vitalen Systemen zu verschaffen und ihn dann zur Sabotage dieser Systeme zu bewegen hätte erfordert, auf Informationen zuzugreifen, die der Programmierer der Nannys schlichtweg nicht hatte. Und was er nicht weiß, kann er dann eben auch nicht in den Muskelgedächtnis-Transfer implementieren.«
    »Ich würde zwar nicht drauf wetten wollen, aber in meinen Ohren klingt das ziemlich vernünftig«, meinte von Ravenheim nachdenklich.
    »Also, eines wissen wir mittlerweile: Baumkatzen können spüren, wenn in einer Zielperson etwas ausgelöst wird – was auch immer das nun eigentlich ist«, erklärte Honor. »Die ’Katzen haben von sich aus vorgeschlagen, ›ihren Zwei-Beinen‹ zu helfen. Aber ob es gelingt, eine von ihnen dazu zu bewegen, bis nach Neu-Potsdam zu reisen, dürfte schwierig werden. Eine ’Katz, die sich nicht an einen Menschen gebunden hat, leidet immens darunter, vom Clan getrennt zu sein. Ich weiß daher nicht, ob wir überhaupt darum bitten dürfen. Aber wenn ich mir anschaue, was die ’Katzen uns bereits angeboten haben, bin ich recht zuversichtlich, dass wir ein ’Katzen-Frühwarnsystem zumindest für alle Andermaner einrichten können«, Honor grinste ihr Gegenüber schief an, »die sich derzeit auf dem Territorium des Sternenimperiums oder an Bord eines Schiffes unserer Flotte aufhalten.«
    »Ich verstehe.« Von Ravenheim blickte auf Nimitz hinab, der immer noch auf seinem Schoß lag und sich genüsslich kraulen ließ. Dann nickte der Herzog. »Leider werden einige meiner Landsleute damit Probleme haben. Sie kennen sich mit Baumkatzen nicht aus. Ich hingegen durfte Nimitz ja schon recht gut kennenlernen. Warum Manticore nicht so viele ›Haustiere‹ ins Reich schicken kann wie erforderlich, wird man daher in der Heimat nicht verstehen. Seine Majestät selbst hingegen schon.«
    »Meinen Sie?«
    »Ich bin mir fast sicher. Ich habe mit ihm oft genug über Nimitz gesprochen. Mittlerweile begreift er, dass Baumkatzen ebenso vernunftbegabt sind wie Menschen. Und der traditionellen Arroganz des Anderman-Reiches zum Trotz verstehen wir durchaus, dass wir die freien Bürger einer anderen Sternnation nicht immer dazu zwingen können, das zu tun, was wir wollen.«
    »Ich bin erleichtert, das zu hören. Um ehrlich zu sein, hatte ich mir schon ernstlich Sorgen gemacht, das Kaiserreich würde unsere vermeintliche Weigerung, ’Katzen zu schicken, als bewussten Affront aufnehmen oder Taktiererei dahinter vermuten. Oder es könnte so wirken, als würden wir das Reich hinhalten, um es dazu zu bringen, genauso zu handeln, wie wir das gern hätten.«
    »Ach, glauben Sie mir, ganz genauso werden das viele unserer Aristokraten auch aufnehmen!«, schnaubte von Ravenheim. »Nur Gustav eben nicht – und für Huang und mich gilt das Gleiche. Und wenn ich ganz ehrlich sein darf: Das ist im Augenblick das Einzige, was zählt.«
    Mehrere Augenblicke herrschte Schweigen. Schließlich neigte von Ravenheim den Kopf zur Seite und blickte Honor fragend an.
    »Darf ich fragen, was genau Ihre Majestät mir in …«, er warf einen Blick auf sein Chronometer, »… zwo Stunden und siebenundzwanzig Minuten vorschlagen wird?«
    »Ich glaube nicht, dass ich …«, setzte Honor an, doch der Herzog fiel ihr ins Wort.
    »Ach bitte, Honor, seien Sie doch nicht albern! Sie können doch nicht annehmen, ich glaubte auch nur einen Moment lang, Ihre Majestät würde mir

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