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Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Lächeln.
    Würtz ist noch sehr jung , dachte der Flaggkommandant. Tatsächlich war der Lieutenant sogar noch jünger, als Zyndram glaubte. Und unerschütterliches Selbstvertrauen zu zeigen gehörte, das Vorrecht der Jugend, ebenso zu seinem Verhaltensrepertoire, wie in Panik zu geraten. Das Weltbild des jungen Würtz war schlicht: Für ihn war es unmöglich, eine Neobarbaren-Navy könnte es mit der SLN aufnehmen. Der Lieutenant war fest davon überzeugt, die Manty-Berichte über die sogenannte Schlacht von Spindle dienten einzig und allein der Desinformation. Anders konnte es doch gar nicht sein! Insgeheim aber fürchtete der junge Bursche, die ungeheuerlichen Behauptungen der Mantys könnten doch einen wahren Kern haben. Wie die überwiegende Mehrheit der Besatzungsmitglieder der Belle Poule hatte auch Würtz noch nie ein echtes Gefecht erlebt. Dass sich das schon sehr rasch ändern könnte, musste den jungen Burschen innerlich fast zerreißen.
    Du hast leicht reden, Nereu! , dachte Zyndram. Du hast ja schon echte Gefechte überstanden. Du hast schon genug Erfahrungen gesammelt und vermagst zu beurteilen, besser als der junge Vincent hier, ob du gerade verschaukelt wirst oder nicht. Und genau deswegen bist du selbst doch auch zumindest ein bisschen nervös, oder?
    Seit Konteradmiral Pyun den Kommandanten seiner Divisionsschiffe die jüngsten Befehle mitgeteilt hatte, machte sich Nereu Zyndram gar ernstlich Sorgen. Andererseits kannte er Pyun nun schon seit vielen Jahren. Es bestand kaum eine Chance, der Admiral werde rechtmäßige Befehle ignorieren, bloß weil er selbst der Ansicht war, besagte Befehle seien schlichtweg dämlich.
    »Sonderlich zu beeindrucken scheint ihn meine Warnung ja nicht gerade, was?«, meinte Hiram Ivanov. Derweil hielten die Icons der solarischen Formation auf dem Bildschirm lautlos und unbarmherzig weiter auf den Terminus zu.
    »Typisch Sollys, Sir. Echte Nervensägen, eben – wenn Sie mir die Bemerkung gestatten«, erwiderte Lieutenant Commander Brian Brockhurst, der Taktische Offizier der Sloan Tompkins , mit rauer Stimme. »Also, so gar nicht zu reagieren!«
    »Ich gestatte Ihnen die Bemerkung durchaus, BB«, gab Ivanov ruhig zurück. »Aber wir sollten keine voreiligen Schlüsse ziehen. Wir sind weit von Spindle entfernt, und der Bursche da vorn kann unmöglich von Terra detailliertere Informationen erhalten haben. Er arbeitet mit dem, was von Idaho aus bis zu ihm durchgedrungen ist. Also ist es sehr gut möglich, dass seine Abschätzung unserer Kampfstärke auf … na, sagen wir: fehlerhaften Daten basiert.« Dann verfinsterte sich die Miene des Captains. »Vielleicht ist er über unsere tatsächlichen Möglichkeiten ungefähr genauso gut informiert, wie wir darüber Bescheid wissen, wer uns letzten Monat das ganze Heimatsystem in Stücke gerissen hat.«
    Brockhurst presste die Lippen aufeinander. Vor dem Angriff auf das Doppelsternsystem von Manticore hatten sein älterer Bruder und seine Schwester zusammen mit ihren Familien auf einer Raumstation namens Hephaistos gelebt. Brockhurst sann auf Rache. Ja, er wollte Rache nehmen – und eigentlich war ihm fast schon egal, an wem. Wenn er nicht die Leute in die Finger bekommen konnte, die tatsächlich für den Yawata-Schlag verantwortlich waren, dann würde er sich eben auf das nächste – rechtmäßige – Ziel stürzen, das er erreichen konnte. Brockhurst interessierte es dabei nicht sonderlich, was die Feinde des Sternenimperiums über seine Heimat dachten – oder warum das so war.
    »Mit welcher Annäherungsgeschwindigkeit werden die auf dreißig Millionen Kilometer aufkommen?«, erkundigte sich Ivanov kurz darauf. Brockhurst gab einige Zahlen ein.
    »Mit knapp neuntausend Kps, Sir.« Er blickte zu seinem Kommandanten auf. »Das erweitert die Reichweite unter Antrieb um etwa drei Komma zwo Millionen Kilometer.«
    Ivanov nickte. Diesen Faktor hatte er bereits berücksichtigt, als er die Sollys gewarnt hatte, sich dem Terminus nicht weiter als bis auf dreißig Millionen Kilometer zu nähern. Damit legte er seine Befehle zwar ein wenig eigenwillig aus, doch das war bei der Royal Manticoran Navy Tradition. Dort galt, dass ein Offizier auf sein eigenes Urteilsvermögen vertrauen und nach eigenem Gutdünken vorgehen durfte, solange er nur den Sinn seiner Befehle beachtete. Fall Laokoon – der schon vor langer Zeit entwickelten Notfallplan, solarischen Schiffen den Zugang zu sämtlichen Termini zu verwehren – sah eigentlich nicht

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