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Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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stapeln – und damit die Raketenabwehr des Gegners schlichtweg übersättigen.
    Zudem waren am Rumpf von Hiram Ivanovs Schiffen buchstäblich Dutzende von Raketenbehältern befestigt. Diese Gondeln waren mit vollständig leistungsfähigen Mehrstufenraketen vom Typ 23 beladen, deren Fahrtzeit und Reichweite die der Raketen vom Typ 16 noch überstiegen. Sie führten auch schwerere Laser-Gefechtsköpfe mit sich. Die neuen Mehrstufenraketen waren allerdings derzeit ein knappes Gut. Deswegen hatte Ivanov nicht die Absicht, sie zum Einsatz zu bringen, solange sich das irgendwie vermeiden ließe. Bei Salve Alpha wurden dann auch ausschließlich die schiffsinternen Werfer genutzt. Selbst die Zerstörer der Roland -Klasse sollten derzeit zum Zusehen verdammt bleiben. Der Magazinraum der Rolands war klein, maß kaum ein Viertel von dem eines Schweren Kreuzers. Ivanov wollte die somit deutlich beschränktere Munition der Zerstörer ebenso wenig verschwenden wie seine Mehrstufenraketen.
    Deswegen wurden in dieser ersten Salve auch nur zweihundertvierzig Raketen abgefeuert. Abschusszeitpunkt und Aktivierung der Antriebe wurden dabei sorgfältig aufeinander abgestimmt. Wie eine massive Wasserwand brandeten die Raketen Konteradmiral Pyuns Schlachtkreuzern entgegen.
    »Mehr als zwohundert Raketen einkommend!«, meldete Josette Steinberg angespannt. »Beschleunigung etwa vier fünf eins Kps Quadrat. Sämtliche Halo-Plattformen aktivieren!«
    »Halo-Plattformen aktivieren, aye, Ma’am!«
    »Verdammt«, fluchte Steven Gilmore so leise, dass nur Pyun ihn gehört haben konnte, »das ist sicher nicht mehr als ein Warnschuss, Sir!«
    »Meinen Sie?« Konzentriert betrachtete Pyun das taktische Display. Er schaute zu, wie die manticoranischen Raketen, dargestellt als scharlachrote Icons, geradewegs auf seinen Verband zuhielten.
    »Was denn sonst, Sir?« Gilmore schüttelte den Kopf. »Vorausgesetzt, die haben tatsächlich die nötige Reichweite und kommen zu uns auf, ohne in freien Fall überzugehen, müssen die Feuerleitlösungen über eine solche Distanz einfach hundsmiserabel sein.«
    »Wahrscheinlich hat Sandra Crandall das auch gedacht.« Pyun fletschte die Zähne. »Immer noch vorausgesetzt, die Schlacht von Spindle hat überhaupt stattgefunden.«
    Gilmore setzte schon zu einer Erwiderung an. Eine neue Meldung Steinbergs schnitt ihm jedoch das Wort ab.
    »Admiral, vorausgesetzt, meine Zahlen stimmen, legen diese Raketen eine solche Beschleunigung vor, dass sie hier mit mehr als 170 000 Kps einkommen.« Über ihre Schulter hinweg blickte sie zu Pyun. »Kann gut sein, dass ich mich getäuscht habe, Sir. Vielleicht können die uns doch erreichen.«
    »Noch vier Minuten bis zur Angriffsdistanz, Ma’am«, meldete ihr einer ihrer Gasten. Steinberg nickte.
    »Halo aktiviert«, bestätigte ein weiterer Gast.
    »Das ist nicht gut«, murmelte Lieutenant Commander Austell Pouchard mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Darauf zumindest können wir uns einigen, Lieutenant Commander«, gab Commander Hiacyntá Pocock, der Erste Offizier der Belle Poule , beißend zurück. Gequält verzog Pouchard das Gesicht, als ihm bewusst wurde, dass er lauter gesprochen hatte als beabsichtigt.
    »Entschuldigung, Ma’am«, sagte er, »aber diese Zahlen …«
    Er schüttelte den Kopf, und nun war es an Pocock, das Gesicht zu verziehen. Pouchard war der Taktische Offizier des Flaggschiffs. Deswegen wurde er ebenso wie Pocock im Gefechtsfall in Kontrollraum Bravo eingesetzt, dem SLN-Gegenstück des manticoranischen Hilfskontrollraums. Kontrollraum Bravo bildete eine vollständige Kopie von Captain Zyndrams Brücke. Im Notfall, also wenn Kontrollraum Alpha ausfiele, sollte Bravo augenblicklich das Kommando über das Schiff übernehmen. Deswegen wurde von der Besatzung in Bravo auch erwartet, mit der taktischen Lage im selben Maße vertraut zu sein wie die Besatzung von Alpha. Doch in der Praxis neigte die Bravo-Besatzung dazu, die Dinge etwas laxer anzugehen. Man hielt sich ein wenig zurück, begutachtete vor allem den Gesamtablauf einer Simulation oder eines Manövers und suchte nach Mustern, die sich gegebenenfalls ausnutzen ließen.
    Nur war das hier keine Simulation und kein Manöver.
    Trotzdem hatte Pouchard nicht ganz unrecht. Behielten die einkommenden Raketen tatsächlich ihre derzeitigen Beschleunigungswerte bis zum Erreichen ihrer Zielobjekte bei, würde es höllisch schwer werden, sie noch abzuwehren. Pocock gelang nicht, an einen massiven Warnschuss der

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