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Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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den wenigen Teilen von Parmley Station, die bereits gründlich überholt worden waren. Nun öffneten sie sich unvermittelt und ließen Yana mitten im Satz innehalten. Ein dunkelhaariger Mann trat ein. Im Vergleich zu Zilwickis massigem Körperbau wirkte der Neuankömmling beinahe schmächtig. In Wirklichkeit aber war er sehr muskulös.
    »Ach, da sind Sie ja!«, sagte er. »Ganny El hat schon gesagt, ich fände Sie sicher hier.«
    »Richtig, Victor«, erwiderte Zilwicki mit seiner volltönenden Stimme. »Ich bin hier, Yana ist hier, und Sie sind hier. Darf ich fragen, wer sich dann im Augenblick um unseren lieben Freund Herlander kümmert? Wenn ich mich nicht täusche, haben doch eigentlich gerade Sie Wache, oder?«
    »Ich habe Frank vor seiner Tür postiert – mit einem Schrapnellgewehr«, erwiderte Cachat geduldig. Zilwicki stieß einen Grunzlaut aus.
    Er schien halbwegs zufrieden, auch wenn man ihn gut kennen musste, um das zu wissen. Andererseits war Frank Gillich wirklich ein tüchtiger Bursche. June Mattes und er gehörten dem Biological Survey Corps von Beowulf an. Sie waren Teil des ursprünglichen BSC-Teams, das den Butry-Clan auf Parmley Station entdeckt hatte. Die beiden hatten auch den Deal ausgehandelt, dank dem die Butrys ihr Leben behalten durften, während die Station zu einem Stützpunkt des BSC und des Ballrooms umfunktioniert wurde. Die meisten hätten Gillich und Mattes als höchst leistungsfähige und tödliche Agenten beschrieben (zumindest diejenigen, die Victor Cachat nicht kannten). Zilwicki war also bereit anzunehmen, Gillich würde es schaffen, Simões die nächsten fünfzehn oder zwanzig Minuten lang zu beschützen.
    »Ich dachte, ich sei hier der hyper-misstrauische, paranoide Zwangsneurotiker«, fuhr Cachat fort. »Was soll das? Legen Sie es seit Neuestem auf den Titel des Chefparanoikers an?«
    »Ha!«, schnaubte Yana. »Der legt es auf gar nichts an! Er arbeitet einfach nur schon viel zu lange mit Ihnen zusammen. Das muss einfach jeden in den Wahnsinn treiben – na ja, außer Kaja … vielleicht.«
    »Ich verstehe überhaupt nicht, warum mich jeder für einen wahnsinnigen Killer hält«, erwiderte Cachat mit sanfter Stimme. »Ich bringe niemanden um, der nicht wirklich umgebracht werden muss .«
    Er sagte es völlig ernst. Zilwicki indes vermutete einen kleinen Scherz hinter diesen Worten. Wahrscheinlich. Was das anging, konnte man sich bei Cachat nie ganz sicher sein, und der Sinn für Humor des Haveniten war … gewöhnungsbedürftig.
    »Darf ich annehmen, Sie hatten gute Gründe, Frank den Babysitter spielen zu lassen und Ganny El zu fragen, wo Sie uns finden könnten?«, erkundigte sich Zilwicki.
    »Ja, hatte ich«, antwortete Cachat, und seine dunkelbraunen Augen blitzten auf. »Ich glaube, ich habe jetzt endlich ein Argument dafür gefunden, Herlander geradewegs nach Nouveau Paris zu bringen, Anton.«
    »Ach ja?« Zilwicki verschränkte die baumstammdicken Arme vor der Brust und legte den Kopf schief. Er bedachte Cachat mit einem Blick, den sich Holzfäller für einen ganz besonders kümmerlichen Schössling aufsparen. »Und warum sollten wir plötzlich von unserem schönen, bereits beschlossenen Plan abrücken, Herlander nach Torch zu bringen und dann dafür zu sorgen, dass sämtliche Propheten zum Berg kommen?«
    »Weil«, gab Cachat zurück, »gerade ein Kurierboot von Erewhon eingetroffen ist.«
    »Ein Kurierboot?« Zilwicki kniff die Augen zusammen. »Warum sollte jemand von Erewhon ein Kurierboot hierherschicken?«
    »Anscheinend hielt Sharon es für eine gute Idee, jemanden vom Ballroom oder vom BSC, der sich mit Parmley Station auskennt, darüber in Kenntnis zu setzen, was los ist«, erwiderte Cachat und zuckte die Achseln. »Als sie das Boot losgeschickt hat, konnte sie natürlich nicht wissen, dass ich mich an Bord der Station aufhalten würde. Schließlich ist es schon vor drei Wochen losgefahren, und die Custis kann Erewhon frühestens morgen erreichen.«
    »Der Zeitplan der Custis ist mir durchaus bekannt«, knurrte Zilwicki. »Dann legen Sie mal los: Was ist so wichtig, dass Ihre Gefolgsleute Kurierschiffe kreuz und quer durch die Galaxis schicken?«
    »Also, zufälligerweise ist vor etwa drei Monaten Herzogin Harrington im Orbit von Haven aufgetaucht«, antwortete Cachat. »Natürlich wurde diese Meldung im Zuge der regelmäßigen Speicherauszüge an sämtliche Stützpunkte unseres Nachrichtendienstes weitergeleitet. Trotzdem hat es einen ganzen Monat gedauert,

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