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Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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havenitischen Geheimagenten gehabt – nicht, dass sie das jemals zugegeben hätte. Trotzdem war sie mitgekommen – vor allem, um den Tod ihrer Freundin Lara zu rächen. Yana war ja an sich durch nichts zu erschüttern. Trotzdem hatte sie die Vorstellung beunruhigt, die Freundin (der uralte Ausdruck ›Gangsterbraut‹ wäre vielleicht angemessener) eines Mannes mimen zu müssen, den gewiss manche als verrückten, eiskalten Killer mit dissozialer Persönlichkeitsstörung beschrieben hätten. Die Vorstellung hatte Yana sogar deutlich mehr beunruhigt, als sie sich selbst gegenüber eingestanden hatte. Zilwicki ging durch den Kopf, dass ihm persönlich Cachat weder eiskalt noch verrückt vorgekommen war. Zugleich jedoch verstand er sofort, wie andere auf diesen Gedanken kommen konnten: Sein havenitischer Kollege hatte ja nun auch wirklich schon reichlich Leute umgebracht. Was den Vorwurf anging, Cachat sei ein Psychopath … da war sich Zilwicki immer noch nicht so ganz sicher.
    Dabei hatte er schon so manchen Psychopathen kennengelernt. Abgesehen davon war Zilwicki aufgefallen, dass die Antwort auf die Frage, ob jemand nun als Psychopath zu gelten habe oder doch eher als jemand, der unerschrocken für alles eintrat, was recht und anständig war, häufig nur vom Blickwinkel abhing.
    Manchmal ist eine Zigarre eben nur eine Zigarre , sinnierte er. Das macht das Leben ja so interessant, wenn Victor im Spiel ist.
    Im Laufe ihres erstaunlich langen Einsatzes auf Mesa hatte Yana einen Großteil ihres Unbehagens, was den Haveniten betraf, ablegen können. Den Rest hatte sie dann bei der Überfahrt von Mesa zurück ins Hainuwele-System verloren. Genug Zeit dafür war ihr ja geblieben, schließlich hatte die Überfahrt ganze vier Monate gedauert. Eigentlich hätte es deutlich schneller gehen sollen. Aber der Frachter, die Hali Sowle , die ihr Kontaktmann auf Erewhon für sie organisiert hatte, war alt und klapprig gewesen. Die Hali Sowle war früher von Schmugglern genutzt worden. Deswegen verfügte sie über einen Hypergenerator in Militärausführung, was man ihr selbstredend nicht ansah. Schließlich hatte sich der ursprüngliche Besitzer redlich Mühe gegeben, ihre inneren Werte zu verbergen. Zudem waren sowohl die Impelleremitter der Hali Sowle als auch ihre Partikelabschirmung ganz und gar handelsüblich. Trotzdem schaffte es das Schiff noch bis in die Theta-Bänder hinauf und war damit schneller als die weitaus meisten anderen Handelsschiffe. Bedauerlicherweise hatten die zahlreichen Voreigner besagten Hypergenerator nicht gerade pfleglich behandelt. Er war ausgefallen, kaum dass die aktuelle Besatzung der Hali Sowle von Mesa aus in den Hyperraum geflüchtet war. Die Generatoren hatten den Zwischenfall zwar überstanden, aber Andrew Artlett hatte eine gefühlte Ewigkeit gebraucht, die erforderlichen Ersatzteile zu improvisieren.
    Die Hali Sowle war antriebslos durchs All getrieben – betrachtete man die interstellaren Entfernungen, hatten sie faktisch auf der Stelle gestanden. Gemeinsam mit Anton hatte Artlett die Reparaturen abgeschlossen. Aber selbst nachdem der Generator endlich wieder lief, kam überhaupt nicht in Frage, die Hyperbrücke zwischen Mesa und Visigoth zu nutzen. Nach Abschluss der Reparaturen war die Hali Sowle mehr als neunhundertsechzig Lichtjahre von ihrem Stützpunkt auf Hainuwele entfernt (und bis nach Torch waren es sogar weit über tausend Lichtjahre). Nur: Angesichts des … Feuerwerks, das mit ihrer Flucht von Mesa einhergegangen war, wagten sie es nicht, zum Mesa-Terminus zurückzukehren und die Abkürzung zu nehmen, die sie bis auf sechzig Lichtjahre an Beowulf herangebracht hätte. Stattdessen sahen sie sich zu einem Umweg gezwungen: Vom Syou-tang-Terminus, der in der Hand des OFS war, kamen sie nach Olivia. Von dort legten sie die mehr als vierhundertachtzig Lichtjahre bis nach Hainuwele auf die altmodische Art zurück.
    Die lange Überfahrt hatte ihnen reichlich Gelegenheit geboten, sich im Kartenspiel zu ergehen. Auf derart engem Raum schwanden die letzten Vorbehalte, die Yana Victor Cachat gegenüber noch gehegt haben mochte. Zugleich hatten Cachat und Zilwicki auch weidlich Zeit gehabt, eine ausgiebige Abschlussbesprechung mit Herlander Simões vorzunehmen, einem mesanischen Physiker, der aus dem Einflussgebiet des Mesanischen Alignments fliehen wollte. Na ja, ›weidlich‹ Zeit war vielleicht doch ein wenig übertrieben. Sie hatten viel Zeit. Aber um Simões’ unfassbaren

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