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Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Titel: Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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jener Angriffsspitze zur Verfügung, doch die Entscheidung, Oyster Bay vorzuverlegen, hatte die verfügbaren Mittel beschränkt. Außerdem gab es im Untersystem von Manticore B ohnehin weniger Ziele, und irgendwoher hatten die Planer ja schließlich auch die acht zusätzlichen Schiffe der Shark-Klasse von Admiral Colensos Kampfgruppe 2.1 für den Einsatz bei Grayson nehmen müssen.
    Es wird reichen, sagte sich Admiral Topolev, während er zusah, wie die Gondeln hinter seinen weiter abbremsenden Schiffen in die endlose Schwärze zwischen den Sternen eintauchten und verschwanden. Und in ungefähr fünf Wochen bekommen die Mantys ein verspätetes Weihnachtsgeschenk, das sie niemals vergessen werden.

Kapitel 13
    Audrey O’Hanrahan streckte die Hand nach dem Annahmeknopf aus, als aus ihrem Com die ›Overtüre 1812‹ drang. Die Version, die sie als Klingelton verwendete, gefiel O’Hanrahan besonders, schließlich hatte man für diese Aufnahme eine echte (wenngleich erschreckend archaische) Kanone abgefeuert. Audrey hatte eine Schwäche für Archaismen in jeder Form. Sie war sogar Mitglied der Gesellschaft für Kreativen Anachronismus hier in Chicago. Abgesehen davon passte die Klangfülle ihres Coms zu ihrem öffentlichen Image als eine der führenden Investigativjournalisten der Solaren Liga.
    Enthüllungsjournalismus, so wie O’Hanrahan ihn betrieb -hemdsärmelig, mit harten Bandagen, ohne Gefangene zu machen war deutlich weniger lukrativ als andere denkbare Karrieren in den Medien. Zumindest auf seriöse Journalisten traf das zu; es gab immer einen Markt für sensationsheischende »Enthüllungsjournalisten‹, die bereit waren, einem unfassbar abgestumpften Publikum stets neue Nervenkitzel zu bieten. O’Hanrahan hingegen hatte diesen Zweig des drittältesten Gewerbes der Menschheit jedoch immer gemieden. Ihr Vater und ihr Großvater waren angesehene Journalisten gewesen, und so hatte sie von Anfang an unter Beweis gestellt, dass sie ihre Pflichten als Reporterin sehr erst nahm. Rasch hatte sie sich den Ruf einer Medienexpertin erarbeitet, deren Quellen immer absolut zuverlässig waren, die sich aufrichtig bemühte, in ihren Berichten alles abzudecken ... und die nie vor einer Konfrontation zurückschrak.
    Auf derlei Konfrontationen ließ sie sich mit der Unerschrockenheit eines David ein, der einen Goliath nach dem anderen suchte. Und auch beim Einsatz ihrer Steinschleuder achtete O’Hanrahan sorgsam auf Chancengleichheit. In ihren Artikeln war sie schon seit Jahren immer wieder hinter die Fassade der Solaren Liga vorgedrungen, und sie hatte auch nie davor zurückgeschreckt, die netten Deals anzuprangern, die das Office of Frontier Security so gerne mit den solarischen transstellaren Konzernen einging. Um nicht ungerecht zu erscheinen, hatte sie auch mehr als genug über die engen (und lukrativen) Beziehungen zwischen den Mitgliedern der Renaissance Association und der Machtstruktur berichtet, die sie doch angeblich so dringend reformieren wollten. Und sie hatte eine ganze Artikelserie über den vorgeblich illegalen Gensklavenhandel gebracht. Diese Artikel waren so erschütternd - und es wurden darin so viele Namen genannt -, dass sich hartnäckig Gerüchte hielten, Manpower hätte einen beachtlichen Preis auf ihren Kopf ausgesetzt.
    Außerdem war sie eine der ersten solarischen Journalisten gewesen, die über die Behauptungen der Manticoraner berichtet hatten, was sich im Monica-System ereignet haben sollte. Und auch wenn sie wahrlich keine Manty-Apologetin war, hatte sie ihren Zuschauern und Lesern doch deutlich erklärt, dass die Lage in Monica wirklich mehr als verworren sei. Und als Amanda Corvisart in den solarischen Medien zeigte, wie überwältigend doch die Indizien dafür waren, dass auch Manpower und Technodyne in die ganze Sache verwickelt waren, hatte O’Hanrahan auch darüber berichtet.
    Das solarische Establishment hatte sich angesichts dessen nicht gerade vor Dankbarkeit überschlagen, doch das war O’Hanrahan und ihren Produzenten nur recht. Audrey war erst dreiundfünfzig T-Jahre alt, in einer Prolong-Gesellschaft also ein regelrechter Jungspund, und auch wenn das Interesse an altmodischem Enthüllungsjournalismus begrenzt war, so existierte es eben dennoch. Tatsächlich bedeutete selbst eine relativ kleine Nische in den Medien der Liga immer noch im wahrsten Sinne des Wortes Milliarden von Abonnenten. Dank des Rufes ihrer Integrität, den sich O’Hanrahan auf die harte Tour erarbeitet

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