Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman
der Quentin Saint-James lagen die Dinge ein wenig anders. Ihr Name stand auf der Ehrenliste der RMN, der Liste der Schiffsnamen, die ununterbrochen in Gebrauch gehalten wurden, um die Tradition fortzuführen, die ein Schiff dieses Namens im Gefecht begründet hatte. Der Spitzname war derselbe, den seinerzeit die erste Quentin Saint-James erhalten hatte, vor beinahe zwei T-Jahrhunderten.
Und auch wenn die Jimmy Boy‹ ein echter Jungspund war, so stand sie damit doch bei Weitem nicht alleine. Abgesehen von Admiral Khumalos uraltem Superdreadnought-Flaggschiff Hercules, gab es in Admiral Gold Peaks Zehnter Flotte kein Schiff, das schwerer gewesen wäre als ein Leichter Kreuzer und schon vor mehr als einem Jahr in Dienst gestellt worden war. Sogar die meisten ihrer Zerstörer waren keinen Tag älter als die Quentin Saint-James und ihre Schwesternschiffe.
»Na ja«, ergriff Helga schließlich wieder das Wort, »ich könnte mir vorstellen, dass auch der Minister »seinen Teil dazu beiträgt«. Aber ich glaube nicht, dass er sonderlich viel Spaß daran hat.«
»Ja, manche Dinge sind einfach wahrscheinlicher als andere«, stimmte Helen ihr zu. Dann stieß auch sie ein Schnauben aus.
»Was ist denn?«, erkundigte sich Abigail sofort.
»Ach, nichts.« Abigail bedachte sie mit einem skeptischen Blick, und wieder gluckste Helen. »Okay, okay, ich habe mich nur gerade gefragt, wie es wohl dem ersten Medienfritzen ergangen ist, der versucht hat, Daddy ein Mikro vor die Nase zu halten. Ich bin mir sicher: Was auch immer da geschehen ist, anschließend hat es Daddy aufrichtig leidgetan. Wahrscheinlich wird er sogar darauf bestehen, die Behandlungskosten persönlich zu übernehmen.«
»Ich hatte mich schon gefragt, woher du diese Neigung zu körperlicher Gewaltanwendung hast«, merkte Gervais leise an.
»Ich neige nicht zu körperlicher Gewaltanwendung!«
»Ach, nein?« Er bemühte sich nach Kräften, sie über seine Nasenspitze hinweg anzublicken - was bei seiner Stupsnase ein echtes Kunststück war. »Vielleicht erinnerst du dich ja noch, dass ich letzte Woche mit einer Note von Lady Gold Peak für den Commodore zur Quentin Saint-James hinübergeschickt wurde?« Misstrauisch blickte Helen ihn an, und er nickte. »Na ja, ich kam zufälligerweise gerade an der Turnhalle vorbei. Und da habe ich gesehen, wie du gerade voller Freude Leute quer über die Matte geschleudert hast.«
»Habe ich nicht!«, protestierte sie, doch sie lachte dabei so sehr, dass sie kaum zu verstehen war.
»Und ob! Einer deiner Handlanger hat mir erklärt, du würdest gerade einen Armdrehschwung üben, der ›Kriegshammer des Verderbens, der Zerstörung und der Verzweiflung‹ hieße.«
»Wie heißt das?« Ungläubig starrte Helga zu Helen hinüber.
»So heißt das überhaupt nicht, das weißt du ganz genau!«, widersprach Helen und versuchte ihr Bestes, Gervais finster anzublicken.
»Dazu kann ich nichts sagen«, gab er würdevoll zurück. »So hat man mir das erzählt.«
»Okay«, entschied Abigail. »Dann musst du uns jetzt aber auch erzählen, wie das richtig heißt, Helen!«
»So wie er den Namen verdreht hat, weiß ich überhaupt nicht, was er meint!«
»Naja, versuch doch mal ’draufzukommen.«
»Ich kann da wirklich nur raten, okay? Wahrscheinlich war es eine Kombination aus einem Armdrehschwung, der ›Hammer-Hand‹ und vielleicht ... wirklich nur vielleicht ... der ›Sense der Zerstörung«.«
»Und das soll besser sein als das, was Gwen gerade gesagt hat?« Ungläubig blickte Abigail ihre Freundin an. Abigail selbst war mittlerweile recht gut im Coup de vitesse, doch am Handgemenge Neuen Stils, das Helen vorzog, hatte sie sich noch nie versucht. »Beim Coup de vitesse haben die meisten Kombinationen überhaupt keine Namen! Und wenn doch, dann heißen die nicht so!«
»Hey, dafür kann ich doch nichts!«, gab Helen zurück. »Die Leute, die sich das Ganze damals ausgedacht haben, die haben solche Namen verteilt! Laut Meister Tye wurden die seinerzeit von irgendwelchen alten Unterhaltungs-Aufzeichnungen beeinflusst- ›Spielfilme‹ hießen die wohl.«
»Ach du lieber Prüfer!« Abigail schüttelte den Kopf. »Vergiss einfach, dass ich etwas gesagt habe.«
»Was ist denn?« Verwirrt blickte Helen sie an. Nun war es an Abigail, ein Schnauben auszustoßen.
»Bevor Lady Harrington daheim auf Manticore ein bisschen recherchiert hat - ich glaube, sie hat sogar die Bibliotheks-Computer von Beowulf und von Alterde abgefragt -, hatte
Weitere Kostenlose Bücher