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Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Titel: Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Leitraketen aktivierten die ihnen unterstellten Eloka-Drohnen.
    Ungläubig starrten Raketenabwehroffiziere ihre Bildschirme an, die nun schlichtweg verrückt spielten. Wie verführerische Blumen erblühten Drachenzähne, überfluteten die Feuerleitsysteme von Kampfverband 496 mit falschen Zielobjekten. Die Anzahl der Gefahrenquellen verdoppelte sich, dann verdoppelte sie sich erneut, und dann sogar noch ein drittes Mal. Damit waren die solarischen Systeme hoffnungslos überfordert, in all den Täuschsignalen die wahren Bedrohungen auszumachen. Die Computer, auf denen diese Systeme liefen, und die Männer und Frauen, die diese Computer bedienten, taten ihr Bestes - aber ihr Bestes war nicht gut genug.
    Die unfassbare Anzahl falscher Signaturen sorgte dafür, dass die ohnehin schon eingeschränkte Anzahl der Antiraketen, die die Solarier überhaupt zum Einsatz bringen konnten, effektiv nutzlos blieben. Doch das alleine hatte Michelle Henke und ihren Offizieren noch nicht gereicht. Noch während die Drachenzähne eine Signatur nach der anderen simulierten, aktivierten sich in einer sorgfältig geplanten Sequenz die Blender-Drohnen im vordersten Bereich der Salve. Sie rissen gewaltige, gleißende Löcher in die Sensorerfassung von Kampfverband 496. Das exquisite choreografierte Chaos, das die Blender anrichteten, ließ selbst noch die letzte Chance der Lasercluster verschwinden, überhaupt etwas auszurichten.
    Von den mehr als neuntausendzweihundert Raketen vom Typ 23 aus Aivars Terekhovs Alpha-Salve vermochte Sandra Crandalls Kampfverband genau eintausendundsieben abzuwehren. Die anderen 8.209 kamen durch.
    SLNS Joseph Buckley geriet unfassbar ins Schlingern, als die manticoranischen Raketen detonierten und Röntgenlaser die massive Panzerung des Schiffes trafen.
    So dick diese Panzerung auch war, sie bedeutete kaum ein Hindernis für diese Klingen aus reiner Energie. Wie höllische Stilette durchbohrten sie ihr Ziel. Unter dem Energietransfer barsten Panzerplatten, die Laser fraßen sich tiefer und tiefer. Im Todesschmerz bäumte sich das Schiff auf.
    Mit beiden Händen umklammerte Jacomina van Heutz die Armlehnen ihres Kommandosessels, als der Prallkäfig sie umschloss. Die manticoranischen Raketen drangen mit einer Aufschließgeschwindigkeit von dreiundsiebzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit in die Formation der solarischen Schiffe vor. Die winzige Zeitspanne, in der die manticoranischen Raketen Laser gegen die Seitenschilde des Schiffes zum Einsatz bringen konnten, reichte nicht aus, um all die Schäden, die dabei an Bord der Joseph Buckley entstanden, überhaupt einzelnen Treffern zuzuordnen. Der Schaden war die Folge eines stroboskopartigen Blitzgewitters, die einzelnen Treffer kamen so rasch, dass nicht einmal die Bordcomputer sie noch auseinanderzuhalten vermochten.
    Mit ihren Klauen aus purer Energie bohrten sich die Raketen tiefer und tiefer in den Leib des solarischen Schiffes. Sie zerrissen und zerfetzten ihn und weideten ihn aus. Energiewaffen und Raketenwerferrohre, Antiraketenwerfer, Radarantennen, Nahbereichsabwehrcluster, Hangars, Gravitationssensoren, Impelleremitter - alles barst, explodierte in einem einzigen, katastrophalen Moment, kürzer als ein Lidschlag. In einem Moment, der nicht einmal für ein kurzes Hüsteln gereicht hätte, wurde Sandra Crandalls Flaggschiff in ein geborstenes Wrack verwandelt, eine zerfetzte Hulk. Nur die Trägheit ihrer eigenen Bewegung ließ die Überreste der Joseph Buckley noch weiter durch das All treiben. Drei Viertel der gesamten Besatzung waren ausgelöscht.
    Und van Heutz’ Schiff war nicht das einzige, das eines so raschen, gewaltsamen Todes starb. Ihre Geschwaderkameradinnen Joseph Lister, Max Planck und Joseph Hutton gingen zusammen mit ihr in den Tod. Genau wie die Buckley erlitt auch die Hutton nicht die umgehende völlige Zerstörung, doch der Lister und der Planck war weniger Glück beschieden. Die Lister zerbrach in drei einzelne Teile, die Planck verschwand in einem weiß glühenden Blitz einfach aus dem All.
    Archimedes, Andreas Vesalius, Hipparchus, Leonardo da Vinci, Gregor Mendel, Marie Curie, Wilhelm Röntgen, Alfred Wegener, Avicenna, al-Kawarizmi ... jedes einzelne der insgesamt dreiundzwanzig Ziele der Alpha-Salve - zweiunddreißig Prozent von Crandalls gesamtem Schlachtwall - wurde in jener kurzen, unvorstellbar perfekt synchronisierten Explosion in Wracks und Trümmerwolken verwandelt.
    Auf seinem taktischen Plot beobachtete Sir Aivars

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