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Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Titel: Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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den prächtigen Nikes, wie Michelles Artemis, betrug die Gesamtbesatzung nicht einmal siebenhundertundfünfzig Männer und Frauen. Und das bedeutete, die gesamte Mannstärke an Bord sämtlicher Kampfschiffe unter Michelles Kommando - einschließlich Khumalos Superdreadnought-Flaggschiff und den vier Trägern von Stephen Enderbys LAC-Träger-Staffel sowie den Besatzungen der einzelnen LAG Geschwader - betrug nicht einmal zweiunddreißigtausend. Alleine an Bord der achtundvierzig Superdreadnoughts, die von Crandalls Kampfverband noch verblieben waren, befanden sich zehnmal so viele Männer und Frauen - und dabei waren die mehr als fünfzigtausend Mann Besatzung an Bord ihrer Schlachtkreuzer und Zerstörer noch gar nicht mitgezählt.
    Und auch an die Raumnotrettungstrupps war dabei noch nicht gedacht. Und diese Trupps waren dringend erforderlich, schließlich waren neun von Crandalls Superdreadnoughts nicht vollständig zerstört worden.
    Kurz gesagt: Michelle litt unter beträchtlichem Personalmangel. Mit dem, was sie hatte, konnte sie sich kaum um eine derart gewaltige Anzahl Kriegsgefangener kümmern. Und wenn sie ganz ehrlich war, dann wusste sie auch nicht, was sie mit diesen Kriegsgefangenen, wenn sie erst einmal von Bord geholt worden waren, anfangen sollte. Sie hatte nicht einmal annähernd genug hyperraumtüchtige Transporter, um sie alle in die Gefangenenlager des Sternenimperiums zu schaffen, und außerdem saßen dort ja bereits die Besatzungsmitglieder von Lester Tourvilles Zweiter Flotte. So sehr man sich nach der Schlacht von Manticore auch beeilt hatte, diese Gefangenenlager zu erweitern, Michelle wusste wirklich nicht, ob sie noch genug Platz für die Solarier boten!
    Baronin Medusa bemühte sich bereits, ein Auffanglager für diese neuen Kriegsgefangenen zu finden, auch wenn man es nur vorübergehend nutzen könnte. Bedauerlicherweise war niemand auf Flax jemals auf die absurde Idee gekommen, es könnte der Bedarf entstehen, für beinahe vierhunderttausend derartiger ›Besucher‹ Platz zu finden. Damit blieben der Gouverneurin nicht allzu viele Möglichkeiten. Michelle wusste, dass Medusa im Augenblick genau die Art Lösung in Erwägung zog, die Michelle schon am eigenen Leib erlebt hatte. Damals war sie kurzzeitig eine Kriegsgefangene von Haven gewesen. Auch auf Flax gab es mehrere große, unbewohnte Tropeninseln, und auf vielen davon herrschte ein Klima, das jedem Ferienparadies-Entwickler sofort das Wasser im Munde zusammenlaufen ließe. Derzeit gab es dort noch keinerlei Unterkünfte, doch Nahrungsmittel und Trinkwasser könnte man problemlos dorthin liefern. Behelfsmäßige Sanitäranlagen ließen sich ebenfalls in kurzer Zeit installieren, und um die Errichtung anständiger Gebäude konnte man sich immer noch kümmern, nachdem man sich erst einmal mit dieser aktuellen Krise befasst hatte.
    Ganz egal, was wir tun: Die Sollys werden sowieso schreien, wir hätten ihre Soldaten ›misshandelt‹. Wir hätten uns ›geweigert‹, ihnen angemessene Unterkünfte zur Verfügung zu stellen, sodass sie ›den Elementen schutzlos ausgeliefert‹ worden wären, dachte sie düster. Aber mehr als unser Bestes können wir nun einmal nicht tun. Hoffen wir darauf, dass die Admiralität in der Heimat irgendeinen Ort findet, an dem man sie unterbringen kann ... ganz zu schweigen davon, dass sich die liebe Admiralität auch überlegen muss, wie man diese ganzen Gestalten erst einmal dorthin schafft.
    Was die reine Kampfstärke anbetraf, spielte Crandalls Kampfverband nicht einmal in derselben Liga wie die Zehnte Flotte. Michelle und ihre leitenden Taktiker waren geradezu schockiert, wie überwältigend ihr eigener Sieg ausgefallen war. Natürlich hatten sie bewusst pessimistisch die Lage eingeschätzt. Doch es hatte sich herausgestellt, dass selbst ihre optimistischsten Überlegungen immer noch angesichts der Realität verblassten. Trotz allem, was sie im Vorfeld über die SLN in Erfahrung gebracht hatten, war Michelle fest davon überzeugt gewesen, es würde zumindest mehrere Salven erfordern, um einen derart kriegslüsternen, unerträglich arroganten Kommandeur wie Sandra Crandall zur Kapitulation zu bewegen. Auf jeden Fall hatte Michelle es nicht einmal für möglich gehalten, Terekhovs vorderste Salve alleine könne ihre Ziele bereits derart zerschmettern !
    Natürlich wusste Michelle, dass sie hier einen gewaltigen Sieg errungen hatte. Und auch, dass ihre Feuerkraft überwältigend gewesen war. Doch sie hatte

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