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Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Titel: Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Terekhov, wie sich ein Drittel der Superdreadnought-Icons gleichzeitig vom bedrohlichen Rot feindlicher Einheiten in das purpurne Kreuz toter Schiffe verwandelten ... oder einfach gänzlich verschwanden. Dem Blick aus seinen eisig blauen Augen war nichts anzumerken ob dieses Beweises, wie deklassiert die Solarian League Navy tatsächlich war. Doch Terekhovs Nasenflügel bebten. Fast eine ganze Minute lang starrte der Commodore schweigend den Schirm an, dachte über die Ergebnisse nach, beobachtete das plötzliche Zerfallen der solarischen Wall-Formation, als einzelne Schiffe versuchten, den umhergeschleuderten Trümmern ihrer Geschwaderkameradinnen auszuweichen oder unabhängig voneinander hektische, nutzlose Ausweichmanöver einzuleiten, während die Bravo-Salve auf sie zuhielt. Dann wandte Terekhov den Blick vom Schirm ab und schaute Stillwell Lewis an.
    »Ausführung Ausrufezeichen«, befahl er.
    »Ausführung Ausrufezeichen, aye, Sir!«
    Mit einem Finger drückte Lewis einen Knopf auf seiner Konsole. Zwanzig Sekunden später detonierten sämtliche Raketen der Bravo-Salve gleichzeitig, noch Millionen Kilometer von ihren Zielen entfernt.
    »Charlie-Gondeln vorbereiten, noch nicht starten«, sagte Terekhov.
    »Charlie noch nicht starten, aye, Sir«, bestätigte Lewis. Terekhov setzte sich in seinen Kommandosessel und wartete.
    Fünfundvierzig Sekunden verstrichen. Eine Minute. Neunzig Sekunden. Dann strichen unvermittelt sämtliche solarischen Schiffe gleichzeitig ihren Impellerkeil.
    Zweieinhalb weitere Minuten schienen sich in eine Ewigkeit zu verwandeln, während lichtschnelle Übertragungen der Hercules und der Quentin Saint-James entgegenkrochen. Dann ...
    »Sir«, wandte sich Captain Loretta Shoupe mit leiser Stimme an Augustus Khumalo. »Der Signalstand meldet eine von allen Schiffen gleichzeitig übertragene Nachricht von einem Admiral Keeley O’Cleary. Sie möchte kapitulieren, Sir.«

Kapitel 23
    Michelle Henke stand auf der Flaggbrücke der Artemis. Die Hände hinter dem Rücken verschränkt, beobachtete sie die Icons von Admiral Enderbys LACs, die sich stetig ihrem Ziel näherten. Jetzt wird’s lustig, dachte sie trocken. Ich weiß, dass ich so nicht denken sollte, aber ich werde das Gefühl nicht los, alles wäre deutlich einfacher geworden, wenn diese O’Cleary mit ihrer Kapitulation noch eine oder zwo Salven abgewartet hätte. Aber so haben wir hier ein verdammt interessantes Problem.
    Sie schnaubte und verzog angesichts dieses Gedankens kurz das Gesicht. Aber es stimmte. Und ironischerweise war dieses Problem eine direkte Folge der technischen Überlegenheit der Royal Manticoran Navy.
    Die Entscheidung der RMN, zunehmend auf Automatisierung umzustellen, um die Besatzungsbedürfnisse der einzelnen Schiffe zu vermindern, brachte ein gewaltiges Problem mit sich: Es funktionierte noch deutlich besser als erwartet. An Bord moderner Kreuzer oder Zerstörer von Manticore oder Grayson befanden sich nur noch erstaunlich wenige Besatzungsmitglieder. Selbst auf Superdreadnoughts war die Besatzung mittlerweile kleiner als die eines Schlachtkreuzers vor dem Krieg. Darin sah der Fünfte Raumlord Cortez natürlich einen gewaltigen Vorteil, schließlich kam ihm die Sisyphusarbeit zu, die Schiffe der Navy zu bemannen. Doch zugleich bedeutete eine kleinere Besatzung an Bord der Schiffe, dass man ernstliche Schwierigkeiten bekam, Trupps für gewisse Kleinigkeiten zusammenzustellen - beispielsweise für Enterkommandos.
    Die solarischen Schiffe hingegen waren sogar noch riesiger und benötigten noch größere Mannschaften als sämtliche manticoranischen Schiffe selbst vor dem Krieg. Sandra Crandall war mit einundsiebzig Superdreadnoughts in das Spindle-System gekommen. Die Besatzung jedes einzelnen dieser Schiffe betrug mehr als sechstausend Männer und Frauen. Selbst wenn man den ganzen Rest ihres Kampfverbandes einfach ignorierte, kam man damit auf fast eine halbe Million Besatzungsmitglieder. Die Zehnte Flotte verfügte nicht einmal annähernd über derart viele Raumfahrer. An Bord eines Zerstörers der Roland-Klasse wie Naomi Kaplans Tristram befanden sich weniger als siebzig Mann, und kein Einziger davon gehörte zu den Marines. Bei einer Saganami-C wie Aivars Terekhovs Quentin Saint-James sah die Lage ein wenig besser aus: Wenigstens standen ihm einhundertundvierzig Marines zur Verfügung - aber selbst wenn man diese mitzählte, betrug die Mannstärke an Bord gerade einmal dreihundertfünfundfünfzig. Selbst bei

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