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Hope - ein weihnachtlicher Streifzug (German Edition)

Hope - ein weihnachtlicher Streifzug (German Edition)

Titel: Hope - ein weihnachtlicher Streifzug (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Both , Kera Jung
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Entweder das oder sie wäre gestorben. Nun, ihr besorgter Vater hatte es nicht so weit kommen lassen und die Angelegenheit ging schief – sprich: Sie landete auf seiner Hose.
    Schwarz war gut, das entsprach nämlich der Ausgangsfarbe seiner Jeans. Daneben klaubte Josh ein T-Shirt in gleicher Tönung heraus. Vorsichtig schnupperte er daran und zog hastig den Kopf zurück.
    »MACH JETZT, David!«
    Er stürzte an seinem empörten Jungen vorbei ins Bad und griff dort angekommen entschlossen nach seinem Deospray. Mit zusammengekniffenen Augen sprühte er das T-Shirt mit einer satten Ladung ein und hängte es schließlich über den Wannenrand. Zum Trocknen – nun war es nämlich feucht. Dann hetzte er in die Küche, dabei stolperte er wieder über seinen Sohn, der inzwischen im Flur Stellung bezogen hatte. »Was jetzt?«, herrschte er ihn an
    »Ziemlich spät, oder?«
    »Yeah, kann man so sagen.« Josh rumorte bereits im Kühlschrank und zerrte Bacon und Eier heraus.
    »Wenn ich wieder nach dem Klingeln komme, muss ich nachsitzen.«
    »Du wirst dich nicht verspäten, wenn du dich endlich mal beeilst!« Er hielt die Pfanne in der Hand und gab eine ordentliche Portion Öl hinein.
    »Zu spät!«
    »NEIN!« Nun gab es kein Entrinnen mehr, Josh sah seinen Sohn an. Der musterte ihn mit erhobenen Augenbrauen und sein Vater verdrehte die Augen. »Streik beendet! Du wirst gehen, Alice wird gehen. Ich MUSS gehen! MARSCH!«
    Apropos Alice ...
    Die Sirene war immer noch aktiv.
    Mist, das hatte er zwischenzeitlich erfolgreich aus seinem Bewusstsein verbannt. Okay, nicht unbedingt anhaltend. Mit einem entnervten Stöhnen ließ Josh die Pfanne auf die heiße Herdplatte fallen und stürzte ins Zimmer seiner Tochter. »Nicht weinen, Baby.« Das Gurren kam auch recht tief und gehetzt, also unter Garantie wirkte es nicht beruhigend.
    Aber Josh war momentan überhaupt nicht nach pädagogisch hochwertigem Verhalten zumute.
    Er hatte sich bereits dreimal in der letzten Zeit verspätet. Wenn er heute wieder nach acht eintraf, dann konnte er den Job abhaken. Und das wäre in diesem Monat eine Katastrophe.
    Gut, es wäre in jedem verdammten Monat eine gewesen, in diesem eben nur besonders.
    Ihm blieben genau fünfzig Minuten, um die Kinder abzufüttern, Davy in der Schule und Alice im Kindergarten abzuliefern und einmal durch die halbe Stadt zu jenem Versicherungsbüro zu gelangen, in der er seinen Lebensunterhalt verdiente.
    Eigentlich hatte er schon verloren, denn es war nicht zu schaffen. Doch Josh war noch nicht bereit, sich geschlagen zu geben.
    NOCH NICHT!
    Er hob Alice aus dem Bett und stöhnte, als er sah, dass Davids Ankündigung der Wahrheit entsprach. »Mist, oder?«, murmelte er und ließ die Kleine auf ihre Füße. »Mach dir keine Sorgen, Darling.« Sollte ein Trost sein, verfehlte die Wirkung aber weiträumig, weil er längst dabei war, blind irgendwelche Klamotten aus ihrem Schrank zu zerren. Als Josh sich zu seiner Tochter umsah, stand sie schluchzend exakt dort, wo er sie eben abgestellt hatte.
    Der Blick war gesenkt, von dem Gesicht nur die immer etwas bleiche Stirn zu sehen und die Hose ihres Pyjamas wurde in der Mitte von einem wunderbaren dunklen Fleck verunziert. Josh hatte gehofft, wenigstens dieser Albtraum läge endlich hinter ihnen. Aber offensichtlich war die Freude wohl ein wenig verfrüht eingetroffen. Seufzend betrachtete er sie genauer. »Baby?«
    Das Mädchen schüttelte den Kopf, die Tränen kullerten seine Wangen hinab und stürzten schließlich zu Boden.
    Resigniert kniete er sich vor sie und wollte gerade mit dem Trösten beginnen, als ihm ein charakteristischer und äußerst beängstigender Geruch in die Nase stieg.
    Geschätzte Ursprungsrichtung: Küche.
    »Scheiße!«, knurrte er.
    »DAD!«
    Sonst hörte der Bengel nichts, aber wenn Josh sich aus sehr gutem Grund verbal einen Ausrutscher leistete, schien der mit Walen verwandt zu sein.
    Achtlos warf er Alice Sachen auf deren Stuhl und hastete in die – inzwischen dunstig blaue – Küche.
    »Das Essen brennt.« Sein Klugscheißer von Sohn. Hervorragend!
    »Blitzmerker«, knurrte er, bevor er sich beherrschen konnte, hob die Pfanne von der Flamme, das Öl dampfte verdächtig schwarz und riss das Fenster auf. »NEIN WIR FACKELN NICHTS AB, MRS. HARPER!«, brüllte er hinaus. Nicht dass die Tratsche wieder die Feuerwehr benachrichtigte. Den Einsatz musste er nämlich bezahlen, wenn er grundlos war. Und schließlich, noch immer ziemlich erbost, fuhr er zu

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