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Hope - ein weihnachtlicher Streifzug (German Edition)

Hope - ein weihnachtlicher Streifzug (German Edition)

Titel: Hope - ein weihnachtlicher Streifzug (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Both , Kera Jung
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Tina war, als würde das gefrorene Nass die Landschaft mit einer Schall isolierenden Schicht belegen. Alles erschien etwas gedämpfter, ferner, als gehörten sie nicht mehr wirklich zu dieser Welt.
    Zumindest nicht derzeit.
    Daniels Auto stand vor dem PITY und es scheint vergessen, denn er macht keine Anstalten, zurückzugehen, sondern setzte seinen Weg unbeirrt in Richtung ihres Appartements fort.
    Mit jedem Meter, den sie in dieser ungewohnten Eintracht zurücklegten, wurde Tina ruhiger und ihr Zorn verschwand gleich vollständig.
    Es dauerte niemals sehr lange, wenn es um den dämonischen Prof ging.
    Sie war mit ihm hier - er nicht bei Jane ... und die hatte er garantiert mitten auf der Tanzfläche stehen lassen, sonst hätte er ihr nicht so schnell folgen können.
    Die leichte Schadenfreude konnte sie auch nicht verhindern, genoss sie sogar ein Stück weit, wenngleich es nicht nett war ...
    Nein, sie sprachen nicht miteinander, obwohl es da so vieles gab, was sie dringend mal ausdiskutieren mussten. Doch das Schweigen fühlte sich so gut an, wie üblich, wenn Tina mit ihm allein war.
    Als sie die Wärme seiner Finger bewusst wahrnahm, seufzte sie leise und wurde prompt mit einem kritischen Seitenblick bedacht.
    »Was ist?« Selbst das erfolgte ohne den geringsten Ärger.
    »Nichts«, erwiderte sie nach reiflicher Überlegung ehrlich und sah lächelnd zu ihm auf.
    »Absolut gar nichts ...«
    * * *

D as Piepen war unmenschlich laut und wirkte sich ganz klar Gehirn zermanschend aus.
    Wer immer sich den Mist ausgedacht hatte, besaß garantiert einen Exklusivvertrag mit der HNO-Lobby Amerikas. Bullshit – das musste ein globales Abkommen sein!
    Stöhnend warf Josh das Kissen über seinen Kopf. Sinnlos. Dieser verdammte nervtötende Ton überwand problemlos Baumwollstoff und Federn und attackierte ihn weiter.
    »OH MANN!«, knurrte er.
    »Daddy?«
    Wer?
    Ach ja ...
    Mit einem Mal kehrte alles zurück. Und wenngleich es ziemlich viel war, benötigte der Wahnsinn nur fünf Sekunden, um sein Hirn zu erreichen.
    Dann flog das Kissen in die Ecke des Schlafzimmers – mit ohnmächtiger Wut übrigens - und Josh hob den Kopf. Nach fünfmaligem Blinzeln erkannte er erst David – seinen siebenjährigen Sohn - und schließlich auch die Digitalanzeige des Trommelfell killenden Weckers.

    Scheiße! Verschlafen!
    »DADDY!«
    Heftig rieb Josh sich die Augen, um wenigstens endlich diesen milchigen Nebel davor zu vertreiben. »Ja, Davy ...«
    »Alice hat eingepinkelt!«
    Das genügte, um den Tag endgültig zu versauen.
    Geschlagen ließ sich der nicht einmal halbwegs ausgeschlafene Vater sich zurückfallen, stöhnte kurz darauf und sah Sterne. Das Kissen lag ja in der Zimmerecke und da war diese verdammte Bettkante ...
    Er schloss die Augen und begann zu zählen. Ein probates Mittel für Situationen, in denen man glaubt, dass es nicht schlimmer werden kann.
    Eins.
    Zwei ...
    Drei ...
    LOS!
    Nein, zu früh. Noch war er kein bisschen motivierter. Das schrie nach einer Wiederholung.
    Eins ...
    Zwei ...
    Der Wecker brachte mit diesem irren inhumanen Piepen seine Existenz, die Uhrzeit, die deshalb gebotene Eile in Erinnerung und ihn total aus dem Zählrhythmus. »Ach, Scheiß drauf!«, fluchte er und warf die Decke beiseite.
    »Du hast Scheiß gesagt!«
    Josh bedachte seinen Sprössling mit einem entschuldigenden Blick zu und stürzte an ihm vorbei an den Schrank. »Geh dich anziehen, Davy! Wir müssen uns beeilen!«
    Erst jetzt vernahm er das Heulen. Es drang aus dem Nebenraum zu ihnen herüber und wurde übrigens hervorragend vom ewigen Gemecker des Sohnes untermalt. »Du sollst nicht immer Davy sagen!«
    »Sorry, Davy.« Daddy war derzeit etwas unaufmerksam. Trotz des sich steigenden Gebrülls seiner Tochter Alice (noch 2, demnächst 3 Jahre alt) versuchte er nämlich, irgendetwas aus seinem Schrank zu fischen, das er nicht bereits mindestens zweimal getragen hatte.
    »Ich komme gleich, Baby!« Das sollte väterlich gütig klingen, kam aber eher leicht aggressiv. Die Quittung folgte auf dem Fuß. Das Brüllen nahm bestechende Ähnlichkeit mit einer Sirene an deren höchsten Frequenzpunkt an. Dauerhaft. »Ihr Bett ist nass!«
    »Davy, du sollst dir deine verdammten Sachen anziehen!« Diesmal kam es gewollt entnervt.
    Resigniert zerrte Josh eine Jeans heraus, die nur einen schwarzen Fleck auf dem Knie aufwies. Er stammte von Alice, als die entdeckt hatte, dass Lakritze nicht unbedingt ihr Fall war und das Zeug sofort ausspucken musste.

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