Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hope - ein weihnachtlicher Streifzug (German Edition)

Hope - ein weihnachtlicher Streifzug (German Edition)

Titel: Hope - ein weihnachtlicher Streifzug (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Both , Kera Jung
Vom Netzwerk:
seinem Sohn herum. »GEH DICH JETZT ANZIEHEN, DAVID!«
    Der sah ein, dass die Aussicht, abzubrennen und dem drohenden Schulbesuch im letzten Moment erfolgreich von der Schippe zu springen, auch nicht funktionierte und trollte sich.
    Josh pustete währenddessen wie ein armer Irrer das Öl an. Es sollte abkühlen, damit er den Speck hineinlegen konnte. Okay, ein wenig schwarz war es geworden, aber daran würden sie schon nicht krepieren. Als sein Blick allerdings eher zufällig auf seinen Erzfeind die Uhr fiel, sah er endlich ein, dass DER Zug längst abgefahren war. Entmutigt holte er ein paar Kekse aus dem Schrank, legte sie dekorativ auf zwei Teller, die er auf dem Tisch drapierte und verschwand im Bad.
    * * *
    M ehr als Katzenwäsche war nicht drin, die Rasur musste auch ausfallen – Smith würde mal wieder überhaupt nicht begeistert sein – und das T-Shirt war natürlich noch nass.
    Scheiß drauf!
    »Uhhhh!«, stöhnte er trotzdem, als er hineinschlüpfte. Das verdammte Teil sorgte für eine umfassende Gänsehaut und vergegenwärtigte ihm, dass tatsächlich Winter war. Dann stürzte er in sein Zimmer und streifte die Lakritzjeans über. Suchend sah er sich um. Irgendwo musste das verfluchte Hemd herumliegen ...
    Er fand es schließlich in der Ecke – gleich neben seinem Kissen. Todesmutig missachtete er den dunklen Ansatz am Kragen. Wenigstens war der unsichtbar, wenn er es trug. Er wählte einen dunkelblauen Binder (auf denen sah man auch selten diverse Flecken) und band ihn eilig um. Nebenbei stürzte er bereits wieder zu Alice. Die stand noch immer in nassem Pyjama da und heulte.
    Von Anziehen war keine Rede.
    Zum ersten Mal drohte seine Beherrschung, den Abgang zu machen. Doch Josh fing sich, bevor es zum Äußersten kommen konnte. Nicht, weil er so vernünftig war, sondern da er aus Erfahrung wusste, dass Gebrüll auch nichts genutzt hätte. »Oh, Alice!« Er raufte sich das Haar, packte ihren Arm und zog seine schluchzende Tochter zu dem Stuhl mit den Sachen. Ohne ihr Geweine zu beachten, zerrte er ihr das nasse Zeug herunter, missachtete entschieden die mahnende Stimme in seinem Schädel, die eifrig zuerst nach einer Dusche verlangte, und zog das Unterhemd über ihren Kopf.
    Die Tränen liefen und obwohl er sich die allergrößte Mühe gab, konnte er nicht anders. Er seufzte und küsste ihre feuchte Wange.
    Fehler!
    Jetzt gelang es ihm nämlich nicht länger, zu ignorieren, was er bereits die gesamte Zeit geahnt, aber bislang energisch als Wahnvorstellung interpretiert hatte. Alice Gesicht war am Kochen. Sie war so heiß, dass er problemlos den Bacon darauf braten konnte.
    »Nein!« Es kam, ohne dass ihm etwas davon bekannt gewesen wäre. Dann nahm er den Kopf zurück und musterte die Kleine intensiv.
    Ja ... da war wohl keine Fehldeutung möglich. Dennoch legte er ihr fachmännisch die Hand auf die Stirn – warum? Im Grunde war er total ahnungslos. Jedenfalls wusste er es nicht so genau. Alle Eltern machten das so, also er auch. Das Ergebnis war dasselbe, und Josh sah endlich ein, dass er verloren hatte.
    Er klemmte sich das heulende Mädchen unter den Arm und stürzte in das Wohnzimmer.
    »Davy bist du angezogen?«
    »Die Socken hab ich schon!«
    Josh zog es vor, das nicht zu kommentieren. Stattdessen nahm er den Apparat und tippte in einem Anflug von Trotz die Nummer, ohne sich die Chance zu geben, noch einmal darüber nachzudenken. Sein Blick war aus dem Fenster gerichtet. Über Nacht hatte es geschneit.
    Großartig!
    »Guten Morgen, Mr. Smith. Meine Tochter ist krank. Ich muss mit ihr zum Arzt und werde mich daher verspäten.« Immer mit offenen Augen ins Feuer springen – eines der Gesetze, an die er sich seit Längerem hielt. Erwartungsgemäß stoben die Flammen sofort hoch.
    »Negativ, Carter! Das Weihnachtsgeschäft läuft, erledigen Sie ihre persönlichen Angelegenheiten in Ihrer Freizeit!«
    »Hören SIE!« Josh nahm die heulende Alice ein wenig fester unter den Arm. »Das Kind ist krank geworden. So etwas richtet sich ganz selten nach Arbeitszeiten!«
    Kurz darauf hielt er den Apparat weit von seinem Ohr weg, weil Smith sich in einem seiner legendären und vor allem lautstarken Wutanfälle befand. Der stellte eine echte Konkurrenz zu diesem verdammten Wecker dar.
    »Ich wusste es bereits, als ich Sie einstellte. Sie sind ein Versager, Carter! Entweder, Sie erscheinen heute pünktlich oder Sie dürfen sich als gefeuert betrachten!«
    Überraschend kam es nicht. Smith war ein elender

Weitere Kostenlose Bücher