Horasia (German Edition)
Sterblichen auch sonst im Krieg zu machen hatten.
Suthér breitete seine Flügel aus und flog in die Luft. Nicht weit von den Mauern entfernt konnte er bereits die ersten feindlichen Truppen sehen.
Wie angekündigt, standen zwischen den Mauern die homarischen Soldaten. Ihr Aussehen erinnerte Suthér immer an frühere Zeiten. Sie trugen schwere Metallrüstungen, die leichte Infanteriewaffen kaum zu durchdringen vermochten. Auf dem Helm eines jeden Homarers war eine axtähnliche Klinge angebracht, mit der sie nach vorne hacken konnten. Weniger altmodisch waren allerdings die schweren Maschinengewehre, die die Soldaten in den Händen trugen.
Kurz darauf hatte Suthér auch diesen Bereich überflogen. Er konnte schon die Gräben sehen, doch augenscheinlich waren sie noch nicht angezündet worden.
Vor der ersten Mauer und den mit Brennstoff gefüllten Gräben befanden sich wie angekündigt zwei Reihen von Armanferi-Dämonen. Sie glichen riesigen, vierbeinigen Echsen mit großen, krokodilähnlichen Kiefern und langen Beinen. Was die Armanferi von anderen Dämonen unterschied, war ihre Gewohnheit, sich Waffen der Sterblichen in ihren Körper einzufügen. Jeder einzelne von ihnen trug etliche Waffen, von Kanonen über Flammenwerfer bis hin zu Kettensägen und Harpunenwerfern, die nahtlos in ihre grüne Haut eingefügt waren. Durch magische Manipulation elektrischer Energie vermochten sie die Waffen präzise zu steuern und stellten eine große Gefahr für all ihre Feinde dar.
Die vordersten Reihen marschierten bereits nach vorne.
Suthér, hörst du mich? , hörte er auf einmal in seinem Kopf.
Definitiv. Wer bist du?
Ich bin Feyor, der Telepath, der dir in der Schlacht helfen soll.
Gibt es Ziele?
Noch nicht. Ich wollte nur eine erste Verbindung herstellen und mich versichern, dass ich dich erreiche. Der Empfang ist hier in der Gegend manchmal recht schlecht.
Suthér gab keine Antwort. Stattdessen stürzte er sich auf eine Gruppe von Rancoformen, die an der Spitze der feindlichen Armee marschierte. Noch während des Sturzfluges spuckte er einen Schwall Dämonenfeuer auf die Feinde. Der plötzliche Brand in ihrer Mitte trieb die Rancoformen auseinander. Suthér landete zwischen ihnen und schlug sogleich einen mit seinen Klauen nieder. Ehe die anderen die Situation realisiert hatten, hatte er zwei weitere getötet. Einer der Rancoformen feuerte auf ihn, doch die Kugeln prallten von der dicken Panzerung des Dämons ab. Suthér schoss einen Feuerstrahl auf den Schützen, der ihn in eine lebendige Fackel verwandelte. Aufgrund der geringen Menge an Körperflüssigkeit brannten Rancoforme sehr gut.
Rasch hieb Suthér zwei weitere nieder.
AO-35-Panzer einhundert Meter rechts von dir , sagte Feyor auf einmal.
Sofort stieg Suthér wieder in die Luft und sah sich um. Nach wenigen Sekunden entdeckte er den genannten Panzer. Er setzte zu einem Sturzflug an, doch das Flak-Geschütz des Panzers feuerte nach ihm. Im Gegensatz zu den kleinen Patronen der Infanteristen konnten diese Geschosse Suthér tatsächlich verwunden.
Er legte kurz die Flügel an und stürzte wie ein Stein zu Boden. Kurz bevor er den sandigen Untergrund erreichte, breitete er die Flügel wieder aus und flog in einer steilen Kurve von der Seite auf den Panzer zu. Er landete direkt neben dem Fahrzeug, wo das Geschütz ihn nicht erreichen konnte. Aus vorherigen Gefechten wusste er, dass dieser Panzertyp nur eine schwache Panzerung besaß, die ein kräftiger Dämon mühelos durchdringen konnte. Er holte mit dem rechten Arm aus und schlitzte die Hülle des Panzers mit seinen Klauen auf der gesamten Seite auf. Dann fasste er mit der Hand in einen der Schlitze und riss ein großes Stück der Panzerung heraus.
Anschließend spuckte er einen Feuerstrahl ins Innere. Aus dem Inneren des Panzers waren Schreie zu vernehmen. Ob die Talpäer im Inneren wirklich tot waren, interessierte ihn nicht. Rasch riss er das Flak-Geschütz aus seiner Halterung und wandte sich wieder einem Haufen von Rancoformen zu.
Doch ehe er die Gegner erreicht hatte, kam Feyors nächster Befehl.
Grohm fünfzig Meter rechts.
Grohms waren gefährliche Gegner. Gewöhnlich fraßen die großen, zweibeinigen Kreaturen ihre Gegner auf und wuchsen, indem sie aus dem organischen Material blitzschnell neue Zellen produzierten. Als Suthér in die Luft stieg, sah er die Kreatur sofort. Der Grohm war mindestens fünf Meter hoch und hatte ein hässliches, affenartiges Gesicht mit schwarzen Lippen. Das Gute
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