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Hordubal (German Edition)

Hordubal (German Edition)

Titel: Hordubal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karel Capek
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den hohen Stiefeln nicht mehr zu sehen. Was heißt das, nicht mit den Pferden sprechen! Ein Pferd ist auch ein kluges Tier, ebenso wie eine Kuh; durch Reden lernt es friedlich sein.
    Vor Juraj liegt die Ebene, ein banges Gefühl beschleicht ihn, es ist fast wie das Meer, was dort! Was dort! Er wendet sich gegen die Hügel, eh ihr, auch euch frißt die Ebene auf, macht euch klein und dumm; aber hinaufstapfen, Kamerad, da erkennst du wenigstens, was Erde ist! Und da hält Juraj es nicht mehr aus, er eilt dem Dorf zu und läßt Stefan mit seinem ganzen Gespann hinter sich. Ich werde mir das Korn ansehen, denkt er, aber er rennt schon eine Stunde, und die Hügel sind noch immer weit fort; und diese Hitze hier, kein Lüftchen weht – da hast du deine Ebene! Wer hätte geglaubt, daß Stefan mich so weit weggefahren hat? Nur c-c, und schon waren wir am Rand der Welt. Flinke Pferde hat Polana: was, Herr, mit einem langsamen Pferd?
    Hordubal läuft schon gute zwei Stunden, und da ist endlich der Dorfrand: Zigeuner, das elende Pack, wälzen sich zwischen Bilsenkraut und Stechäpfeln herum, und da ist schon die Schmiede an der Landstraße: – Hordubal bleibt stehen, ihm fallt etwas ein, ei, Polana, ich werd's dir zeigen! Und schon drängt er sich in die Schmiede. Hallo, Meister, macht mir einen Haken, na, was für einen Haken: einen Riegelhaken zu einer Tür, einen Haken, ich werde daraufwarten. Der Schmied erkennt Hordubal nicht, es ist hier finster und er sieht wegen der Esse nicht. Wenn's ein Haken sein soll, dann also einen Haken; und er schmiedet einen Haken wie das Donnerwetter. Nun, Schmied, gute Pferde hat die Hordubal? Je nun, Pferde wie die Teufel, aber herrschaftliche; nichts für die Arbeit, Gevatter. Aber die zu beschlagen, aha! Da müssen zwei Kerle so ein Luder halten.
    Hordubal blickt auf das glühende Stückchen Eisen. Ich bring' dir was mit, Polana, etwas für den Haushalt. Und was kann so ein Pferd kosten, Schmied? Daß Gott mich nicht strafe, spuckt der Schmied aus, sie wollen angeblich acht Tausender dafür! So viel Geld für Pferde! Der Wildling wird lahm und was hast du dann? Besser ist ein Huzulenpferd, oder so ein schwerer Wallach, das Hinterteil wie ein Altar und die Brust wie 'ne Orgel – ach ja, früher, da hat's Pferde gegeben auf dem Hof! aber jetzt – ein Traktor! Es heißt ja, der Gutsherr verkauft die Wiesen! Wozu denn Heu, wozu Pferde, jetzt gibt es Maschinen. –
    Hordubal nickt zustimmend. Ja, Maschinen, wie in Amerika. Ich muß achtgeben, daß Polana keine Dummheiten macht. Da kommen Maschinen, was fängst du dann mit den Pferden an? Aha, siehst du wohl; nein, nein, Polana, für Wiesen gebe ich meine Dollars nicht her. Felder und Kühe, das ist etwas anderes, – an Maschinen essen sich die Leute nicht satt. Naja, aber es trägt doch nichts ein, sagst du. Je nun, vielleicht nicht, aber du hast Milch und Korn. So ist es.
    Hordubal kommt wieder heim und trägt ein noch heißes Stück Eisen. Polana – sie kocht wohl das Mittagessen; und Juraj schleicht sich über die Stiege auf den Dachboden und befestigt den Haken an der Innenseite der Tür. So, nun noch dieses Ringlein – die Stufen empor steigt Polana, runzelt die Brauen und schaut, was ist das, was hämmert Juraj dort fest, na, wird sie fragen? Sie fragt nicht, blickt nur gespannt hin. »Es ist schon fertig, Polana«, brummt Hordubal. »Ich hab' nur einen Haken angemacht, damit du dich absperren kannst.«

IX
    Und es wird dir schon zu dumm. Jura, Juraj: da gehst du im Hof herum, schaust um dich und weißt nichts anzufangen. Kohl pflanzen? Keine Arbeit für einen Mann. Den Hühnern Futter streuen? Die Schweine füttern? Ech, Weiberarbeit. Alles Holz ist schon geschnitten und zurechtgehackt, den Zaun hast du ausgebessert, allerhand aus Brettern gezimmert; du gaffst herum wie der alte Kyril, der dort drüben auf Michal Herpaks Hof mit dem Kinn wackelt. Und die Nachbarinnen gucken herein, ein feiner Gazda, hat die Hände in den Taschen und gähnt, der Kinnbacken soll dir herausfallen!
    Dort unten auf den Wiesen – ist Manya; was dort? Nicht mit den Pferden reden und so. Bleib du alleine dort, was gilt mir die Ebene? Da seh' ihn einer mal an, so ein hergelaufener Knecht und sagt da, wenn ihr dies und das tun wolltet, Herr. Und siehst du, ich werde es tun; du hast mir nichts zu befehlen, aber wenn es aus Holz ist, so werd' ich's schaffen. Früher – da hat man die Wälder gefällt; i wo denn, sagt man, es wird kein Holz mehr verkauft, es

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