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Hordubal (German Edition)

Hordubal (German Edition)

Titel: Hordubal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karel Capek
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in die Stube, marsch, und Michal auch.«
    »Ach ja«, seufzt Gelnaj. »Und was sagt Ihr, Stefan, dazu, was mit Hordubal passiert ist?«
    »Ich hab's ihm nicht getan«, entfährt es Stefan.
    »Sie wissen also schon, daß er ermordet ist?« fährt Biegl triumphierend dazwischen. »Wer hat's Ihnen gesagt?«
    »Niemand. Aber wenn man Gendarmen sieht – errät man, da wird mit Hordubal etwas los sein.«
    »Warum gerade mit Hordubal?«
    »Weil – weil wir uns gestritten haben.« Stefan preßt Zähne und Fäuste zusammen. »Hinausgeworfen hat er mich, der Hund.«
    Biegl ist etwas enttäuscht. »Geben Sie acht, Manya: Sie gestehen also, daß Sie und Hordubal im Zorn auseinandergegangen sind.«
    Stefan zeigt zornig die Zähne. »Das weiß doch ein jeder.«
    »Und Sie wollten sich rächen.«
    Stefan schnaubt. »Wenn ich ihn getroffen hätte – weiß nicht, was ich gemacht hätte.«
    Biegl überlegt einen Moment: leicht kommt man an Stefan nicht heran.
    »Wo waren Sie heute nacht«, schlägt er direkt los.
    »Zu Haus war ich, hier. Geschlafen hab' ich.«
    »Das wird sich zeigen. Kann es Ihnen jemand bezeugen?«
    »Ja, Michal – Djula – unser Alter – fragen Sie sie!«
    »Mir haben Sie keine Ratschläge zu erteilen«, donnert ihn Biegl an. »Gestern nachmittag haben Sie mit der Hordubal gesprochen. Worüber?«
    »Ich hab' nicht mit ihr gesprochen«, erklärt Stefan hart und gesammelt. »Hab' sie überhaupt nicht gesehn.«
    »Sie lügen! Sie selbst hat gesagt, daß sie mit Ihnen ein Stelldichein hatte – daß Sie sie gefragt haben, wann Sie Ihre Sachen holen sollen –«
    »Ich hab' sie schon zehn Tage nicht gesehn«, beharrt Stefan auf seiner Aussage. »Seit ich nicht mehr im Dienst bin, war ich nicht in Krivá und hab' die Bäuerin nicht gesehn.«
    Biegl wütet. »Nehmen Sie sich in acht, sonst werde ich Ihnen andre Töne beibringen. Vorwärts, Sie werden mir jetzt zeigen, wo Sie in der Nacht geschlafen haben.«
    Stefan zuckt die Achseln und führt Biegl hinein.
    Gelnaj klopft ans Fenster: »Hej, Alter, kommt heraus.«
    Der alte Manya schlürft heraus und blinzelt mißtrauisch. »Bitte schön, was ist geschehen?«
    Gelnaj schwenkt die Hand. »Den Hordubal hat man heute Nacht verprügelt. Einen Stockhieb auf den Rüssel hat er erwischt. Hört mal, Alter, hat das nicht der Stefan gemacht?«
    Der Alte schüttelt den Kopf »Das nicht, bitte ergebenst, das konnte der Stefan nicht. Der Stefan war zu Hause, hat geschlafen. Hej, Michal, komm her. Sag, wo war Stefan heute nacht?«
    Michal denkt nach und sagt langsam: »Na, wo er war? Geschlafen hat er oben mit mir und mit Djula.«
    »So, so«, nickt Gelnaj, »das hab' ich mir gleich gedacht. Hordubal ist halt im Dorf nicht sehr beliebt. Ihr wißt ja, so ein reicher Amerikaner, und hat nicht mal die Nachbarn freigehalten.«
    Der alte Manya hebt die Hände. Oje, und wie reich, am Hals trägt er ein Säckchen mit lauter Dollars – »Ihr habt sie gesehn?«
    Gewiß hat er sie gesehn, er war doch einmal hier, um den Bauernhof zu kaufen, und hat das Geld gezeigt. Mehr als siebenhundert Dollar, bitte schön. Unbeliebt im Dorf, so wird's wohl sein: bitt' ergebenst, ein stolzer Mensch hat keine Freunde.
    Gelnaj nickt ernsthaft: »Und wovon, Manya, ist hier die Tür so zerstochen?«
    »Das ist von der Korbflechternadel, die wird hineingebohrt, das ganze Jahr ist sie immer dort.«
    »Laßt sehn, wie sie ausschaut«, interessiert sich Gelnaj. »Hab' nicht gewußt, daß man Körbe mit einer Nadel macht.«
    »Da werden, bitte, nur die Ruten mit der Nadel geflochten, – so«, zeigt Manya in der Luft. »Noch gestern war die Nadel da«, ärgert er sich, »Michal, weißt du nicht, wohin sie geraten ist?«
    »Ah, laßt es bleiben«, brummt Gelnaj gleichgültig. »Wenn ich mal vorbeikomme, seh' ich's mir an. Aber die Jauche, Manya, die darf nicht auf den Weg rinnen. Der Weg gehört nicht Euch, verstanden?«
    »Bitte ergebenst, wenn wir das Feld düngen, wird der Misthaufen ausgeräumt –«
    »Ihr solltet einen ordentlichen Fangdamm haben, aus Zement. Könntet wohl Geld brauchen für den Hof, was?«
    »Bitte schön, könnten wir brauchen«, kichert der Greis. »Eine neue Scheune bauen – aber hier der Michal ist ein Dummkopf. Stefan hat mehr Verstand für die Wirtschaft. Stefan, das wäre ein Gazda.«
    Djula kommt vom Feld zurück. Er hat ein Bündel Heu aufgeladen, fahrt aber wie der Blitz.
    »Komm her, Junge«, ruft ihn Gelnaj väterlich an. »Ich frage nur ordnungshalber. Wo war Stefan heute

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