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Hornblower 02 - Leutnant Hornblower

Hornblower 02 - Leutnant Hornblower

Titel: Hornblower 02 - Leutnant Hornblower Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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auf ein halbes Dutzend Worte, und die nur streng dienstlichen Inhalts, beschränkte. Bush hätte rasch so manches über das Schiff und seine Besatzung erfahren können, wenn die anderen Offiziere willens gewesen wären, ihm die Erfahrungen und Beobachtungen mitzuteilen, die sie in ihrer bereits ein Jahr währenden Dienstzeit an Bord hatten sammeln können. Abgesehen von dem einzigen Wink Hornblowers bei seinem Anbordkommen, hatte jedoch noch kein Mensch ein Wort über diese Dinge fallenlassen. Hätte Bush zu Flüge ausschweifender Phantasie geneigt, dann hätte er vielleicht geglaubt, er pflügte als Seegespenst inmitten anderer Gespenster durch endlose Meere einem unbekannten Ziel entgegen, abgeschnitten von der Welt, abgeschnitten selbst von seinen Leidensgenossen. Nach Lage der Dinge konnte er vermuten, daß die Verschlossenheit seiner Messekameraden auf die sonderbare Eigenart des Kommandanten zurückzuführen war. Diese Überlegung riß ihn plötzlich wieder in die Wirklichkeit zurück.
    Kein Zweifel, der Wind frischte immer mehr auf, kein Zweifel, es war Zeit für das zweite Reff. Noch einmal lauschte er auf das Heulen der Takelage, fühlte er das Schwingen des Decks unter seinen Füßen, dann schüttelte er bedauernd den Kopf. Er durfte nicht länger warten.
    »Mr. Wellard«, sagte er zu dem jungen Freiwilligen an seiner Seite, »melden Sie dem Kommandanten, daß ich ein zweites Reff für nötig halte.«
    »Aye, aye, Sir.«
    Es dauerte nur Sekunden, bis Wellard wieder an Deck erschien.
    »Der Kommandant kommt selbst, Sir.«
    »Gut«, sagte Bush.
    Er blickte Wellard nicht an, als er dieses gleichgültige Wort aussprach; er wollte nicht, daß Wellard sah, wie er die Nachricht aufnahm, und wollte ebensowenig sehen, was Wellard für ein Gesicht dazu machte. Schon erschien der Kommandant; in seinen langen, schütteren Haaren zauste der Wind, seine Hakennase sicherte wie üblich nach allen Richtungen.
    »Sie wollen noch ein Reff einstecken, Mr. Bush?«
    »Jawohl, Sir!« sagte Bush und wartete schon auf die scharfe Gegenbemerkung, auf die er gefaßt war. Er war angenehm überrascht, als nichts dergleichen erfolgte. Der Kommandant schien sogar in bester Laune.
    »Ausgezeichnet, Mr. Bush. Lassen Sie›Alle Mann‹pfeifen.«
    Die Pfeifen der Maate schrillten durch die Decks.
    »Alle Mann auf! Alle Mann auf! Ein Reff in die Marssegel!
    Alle Mann auf!«
    Die Männer strömten an Deck, der Ruf »Alle Mann!« scheuchte die Offiziere aus der Messe und den Kammern und dem Fähnrichshock. Die Rollenzettel in der Tasche, eilten sie auf ihre Stationen, um sicherzustellen, daß die neueingeteilte Mannschaft sich zurechtfand. Die Befehle des Kommandanten drangen durch das Sausen des Windes, Fallen und Refftaljen wurden bemannt. Das Schiff stampfte und rollte so stark in der grauen See unter dem grauen Himmel, daß es einer Landratte unmöglich erschienen wäre, an Deck einen festen Stand zu finden, geschweige denn, in die Takelage zu entern. Plötzlich, mitten im Manöver, hörte man, wie eine junge Knabenstimme, hell und schrill vor Aufregung, die Befehle des Kommandanten überschrie: »Fest holen dal Fest holen!«
    Der Befehl hatte so durchdringend und scharf geklungen, daß die Männer gehorsam zu holen aufhörten. Gleich darauf brüllte der Kommandant vom Achterdeck herab: »Wer gibt hier Gegenbefehle?«
    »Ich, Sir - Wellard.«
    Der junge Freiwillige blickte nach achtern und brüllte mit voller Lungenkraft in den Wind, um sich verständlich zu machen. Bush konnte von seiner Station auf dem Achterschiff aus sehen, wie der Kommandant jetzt an die Querreling trat und vor Wut am ganzen Körper zitterte. Seine große Nase stach nach vorn, als suchte sie sich ihr Opfer.
    „Das werden Sie mir bereuen, Mr. Wellard, ja, mein Junge, das werden Sie mir bereuen!«
    Plötzlich tauchte Hornblower an Wellards Seite auf. Er war vor Seekrankheit ganz grün im Gesicht; daran hatte sich nichts geändert, seit die Renown aus dem Plymouth Sound ausgelaufe war.
    »Ein Reffbändsel sitzt im Refftaljenblock, Sir - in Luv!« schrie er. Bush trat an die Reling und konnte sehen, daß es wirklich so war. Hätten die Männer weiter an ihrer Talje geholt, dann wäre wahrscheinlich das Segel zerrissen.
    »Wie kommen Sie dazu, sich einzumischen, wenn ich einen Mann wegen Ungehorsams zur Rede stelle?« schrie der Kommandant. »Versuchen Sie nicht erst, ihn zu decken, es hat keinen Zweck.«
    „Dies ist meine Station, Sir«, gab Hornblower zur

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