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Hornblower 03 - Hornblower auf der Hotspur

Hornblower 03 - Hornblower auf der Hotspur

Titel: Hornblower 03 - Hornblower auf der Hotspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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seine Entscheidung.
    »Mr. Prowse, ich wäre Ihnen verbunden, wenn Sie einen Kurs absetzen würden, der uns so nahe zur Najade führt, daß sie unsere Signale ablesen kann.«
    »Aye, aye, Sir.«
    Hornblower stand auf dem Achterdeck im unaufhörlichen, höllischen Brausen des Sturms und nahm es Prowse innerlich übel, daß er ihn so fragend ansah. In der Offiziersmesse hatte man über sein Problem gewiß längst superkluge Reden geführt.
    Daß das Trinkwasser knapp war, wußten sie längst, und ebenso sicher war ihnen bekannt, daß Wallis drei Fälle von wunden Gaumen untergekommen waren - einem der ersten Anzeichen nahenden Skorbuts, und das in einer Marine, die für sich in Anspruch nahm, den Skorbut bis auf besonders gelagerte Einzelfälle überwunden zu haben. Natürlich hatten sie sich alle gefragt, wann ihr Kommandant endlich der nun einmal gegebenen Lage Rechnung tragen würde. Vielleicht hatten sie sogar gewettet, an welchem Tage dieses große Ereignis stattfinden werde. Aber das Problem selbst, die Entscheidung war und blieb nicht ihre, sondern Hornblowers ureigenste Angelegenheit.
    Die Hotspur quälte sich mühsam voran, um an den Punkt in Lee der Najade zu gelangen, wo ihre Signalflaggen senkrecht zur Blickrichtung standen.
    »Mr. Foreman, bitte signalisieren Sie an Najade : Erbitte Erlaubnis, Hafen aufsuchen zu dürfen.«
    »Erbitte Erlaubnis, Hafen aufsuchen zu dürfen, aye, aye, Sir.«
    Die Najade war das einzige Schiff des Küstengeschwaders - und damit der ganzen Kanalflotte -, das in Sicht war, und ihr Kommandant war daher auch der am Ort älteste Seeoffizier. So gut wie jeder Kommandant war er ja dienstälter als der Kommandant der Hotspur . » Najade zeigt verstanden«, meldete Foreman und dann, zehn Sekunden später:
    » Najade an Hotspur , Sir: Frage warum?«
    Es wäre immerhin möglich gewesen, dieses Ansinnen etwas verbindlicher zu formulieren. Chambers hätte etwa signalisieren können: »Bitte Antrag begründen« oder etwas von ähnlicher Bedeutung. Statt dessen nur den Fragewimpel zu heißen, war natürlich bequem und ging obendrein schnell. Hornblower antwortete ebenso kurz und bündig:
    » Hotspur an Najade : Acht Tage Wasser.«
    Er beobachtete gespannt, wie die Antwort an den Signalleinen der Najade emporstieg. Sie war kein einfaches Ja, wenn er die Erlaubnis erhielt, war sie zum mindesten an Bedingungen geknüpft. » Najade an Hotspur , Sir: Noch vier Tage bleiben.«
    »Danke, Mr. Foreman.«
    Hornblower tat, als ob ihn das gar nichts anginge, weder sein Gesicht noch seine Stimme verrieten die geringste Bewegung.
    »Ich möchte wetten, daß er für zwei Monate Wasser an Bord hat, Sir«, sagte Bush verärgert. »Wir wollen es hoffen, Mr. Bush.«
    Sie waren etwa zweihundert Meilen von der Tor Bay entfernt.
    Mit günstigem Wind konnten sie in zwei Tagen dort sein, aber für die Tücke des Schicksals war dann kein Spielraum mehr gelassen. Wenn der Wind nach Ablauf von vier Tagen zum Beispiel nach Osten umsprang, was durchaus im Bereich der Möglichkeit lag, dann brauchten sie eine Woche und mehr, um nach der Tor Bay zu gelangen. Wohl kamen die Wasserfahrzeuge um so schneller an ihr Ziel, wer wußte aber, ob sie die Hotspur auch gleich fanden. Überdies war dann die See womöglich so rauh, daß an Bootsverkehr nicht zu denken war. Es lag also durchaus im Bereich der Möglichkeit, daß die Besatzung der Hotspur jämmerlich verdursten mußte.
    Hornblower war es nicht leicht gefallen, sein Ersuchen vorzubringen, weil er auf keinen Fall als einer jener Kommandanten gelten wollte, deren Sinnen nur darauf gerichtet war, wieder einmal einzulaufen. Aus diesem Grund hatte er auch so lange damit gezögert, wie es überhaupt zu vertreten war. In Chambers' Augen nahm sich seine Lage wahrscheinlich anders aus. Als Außenstehender bedachte der Mann natürlich nicht, zu welcher Katastrophe sie sich entwickeln konnte. Auf diese Art war es weiß Gott keine Kunst, den harten, entschlossenen Mann zu spielen, einfacher, bequemer, billiger ging es nicht.
    »Mr. Foreman, bitte geben Sie zurück: Danke, begebe mich wieder auf Station, leben Sie wohl!«
    »Mr. Prowse, wenn das Signal verstanden ist, können wir abfallen. Mr. Bush, die Wasserzuteilung wird ab sofort auf die Hälfte gekürzt.« Für einen Mann, der von Salzfleisch leben mußte, waren zwei Liter Wasser - und was für Wasser - als tägliche Ration für alle Zwecke entschieden zu wenig, solcher Mangel an Flüssigkeit war nicht nur bitter hart, sondern

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