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Hornblower 03 - Hornblower auf der Hotspur

Hornblower 03 - Hornblower auf der Hotspur

Titel: Hornblower 03 - Hornblower auf der Hotspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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Wandel. Als der gewaltige Hebelarm der Marssegel weggefallen war, lag die Hotspur nicht mehr so hart über. Auch der geringere Druck des Großstengestagsegels hielt sie leidlich auf Kurs, und überdies kam es ja von nun an nicht mehr darauf an, das kleine Schiff mit dem Ruder unablässig hart gegenan zu pressen. Jetzt hob sich die Hotspur leichter und ungezwungener über die Seen, sie arbeitete dabei zwar noch heftiger als zuvor, dennoch wurde sie nicht mehr so stark beansprucht. Noch warfen die Wogen sie wie einen Spielball umher, noch gischtete eine See nach der anderen über die Luvreling, dennoch benahm sie sich jetzt ganz und gar anders als zuvor, da sie dem Druck des Windes weich nachgab, statt ihm auf Biegen und Brechen Trotz zu bieten.
    Bush drückte Hornblower einen Kieker in die Hand und wies nach Luv, wo jetzt grau in grau die Kimm zu erkennen war - nicht als gerade Trennlinie zwischen Himmel und Wasser, sondern wie gezackt von den gewaltigen anrollenden Seen.
    Hornblower stützte sich ab, um beide Hände für das Glas frei zu haben. See und Wolkenhimmel huschten abwechselnd durch sein Gesichtsfeld, als die Hotspur über eine Folge riesiger Wellenberge hinwegtanzte. Es war alles andere als einfach, die Stelle ins Auge zu fassen, nach der Bush gewiesen hatte, man erhaschte sie immer nur für Augenblicke, um sie sogleich wieder zu verlieren. Da, jetzt flitzte etwas über das Gesichtsfeld - weg - da war es wieder. Langjährige Gewöhnung an den Gebrauch des Kiekers hatten Hornblower zu geschickten Reflexbewegungen verhelfen, so daß er alsbald imstande war, das Objekt, wenn schon mit Unterbrechungen, so doch genauer ins Auge zu fassen. »Die Najade , Sir«, schrie ihm Bush ins Ohr.
    Die Fregatte lag beigedreht wie die Hotspur einige Meilen in Luv. Sie hatte eines jener neumodischen, sehr schmal geschnittenen, nicht reffbaren Sturmmarssegel stehen. Wenn man beigedreht lag, mochte ein solches Segel sehr vorteilhaft sein, schon seine geringere Höhe fiel dabei ja stark ins Gewicht.
    Als Hornblower dann vergleichsweise das Verhalten seiner Hotspur unter ihrem Großstengestagsegel kritisch verfolgte, fand er beim besten Willen nichts daran auszusetzen. Die Höflichkeit hätte geboten, daß er beim Zurückreichen des Glases ein paar Worte sprach, allein die Mühe, sich bei solchem Unwetter verständlich zu machen, warf alle gute Erziehung über den Haufen, und so begnügte er sich denn mit einem stummen Nicken. Daß die Najade dort in Luv beigedreht lag, gab immerhin eine gewisse Sicherheit, daß auch die Hotspur auf ihrer richtigen Position war, zumal Hornblower weiter draußen an der Kimm auch die wild arbeitende Doris entdeckt hatte.
    Somit war alles geschehen, was fürs erste zu geschehen hatte.
    Ein vernünftiger Mann ließ sich jetzt, solange es noch möglich war, sein Frühstück bringen, ein vernünftiger Mann achtete ganz einfach nicht darauf, daß die neuen, ungewohnten Bewegungen des Schiffs seinem Magen nicht besonders zu gefallen schienen.
    Das mußte, wie vieles auf See, selbstverständlich in Kauf genommen werden. Als er in die Kajüte kam und Huffell, der Zahlmeister, dort erschien, um seine Morgenmeldung zu machen, gab es gleich eine gute Nachricht. Sobald sich die ersten Vorboten des Sturmes zeigten, hatten Bush und Huffell sofort Simmonds, den Koch, herausgeholt und ihn auf Vorrat Essen zubereiten lassen. »Eine ausgezeichnete Maßnahme, Mr. Huffell.«
    »Sie ist in Ihren ständigen Befehlen niedergelegt, Sir.« Ja richtig, jetzt erinnerte er sich daran. Er hatte das mit aufgenommen, als er Cornwallis' Befehl gelesen hatte, der sich auf das Verhalten der Schiffe bei westlichen Stürmen bezog.
    Simmonds hatte also in den größten Kesseln der Hotspur dreihundert Pfund Salzfleisch und die gleiche Menge getrocknete Erbsen gekocht, ehe der Sturm dazu zwang, die Kombüsenfeuer zu löschen.
    »Das Zeug ist gerade noch halb gar geworden, Sir«, sagte Huffell. Für die nächsten drei Tage, zur Not sogar für vier, gab es also für die Leute wenigstens mehr zu essen als nur trockenes Hartbrot. Sie konnten kaltes, halbgares Schweinefleisch und dazu jenen kalten Erbsenbrei bekommen, mit dem sich dem bekannten Kinderlied zufolge der Mann im Mond den Mund verbrannte.
    »Danke, Mr. Huffell, länger als vier Tage wird der Sturm wohl nicht anhalten.« Genauso lange dauerte er denn auch, jener Sturm, der nach dem schönsten Sommer den härtesten Winter seit Menschengedenken einleiten sollte. Die Hotspur lag vom

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