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Hornblower 04 - Hornblower wird Kommandant

Hornblower 04 - Hornblower wird Kommandant

Titel: Hornblower 04 - Hornblower wird Kommandant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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Reserve.
    »Pull aus! Längere Schläge!« zischte er Horrocks an.
    Sie kamen um die erste Krümmung des Stroms. Schon hier, weit vor London, waren alle Schiffe und das Ufer selbst dicht mit Zuschauern besetzt. Er konnte sich mit einem kurzen Blick davon überzeugen, daß der Rest der Besatzung der Atropos auf den Rahen paradierte, wie er es angeordnet hatte, und als sie dem Schiff näher kamen, übernahm der achterste Neunpfünder an Bord den Salut von dem Geschütz in Greenwich. Immerhin, noch ging alles klar. Man konnte wohl sagen, daß dies die undankbarste Aufgabe war, die man sich für einen Seeoffizier denken konnte. Und wenn er sie noch so vollkommen löste, kein Mensch würde es ihm zur Ehre rechnen, damit mußte er sich abfinden. Niemand von den Beteiligten, die Herren der Admiralität eingeschlossen, würde einen Gedanken daran verschwenden, wieviel Fleiß und Überlegung dazu gehörte, die größte Wasserparade zu organisieren, die London je gesehen hatte, und das auf einem Gewässer, das wegen seiner Gezeitenverhältnisse zu den denkbar schwierigsten gehörte.
    Wenn aber bei diesem Unternehmen auch nur das geringste schiefging, dann wurde es bestimmt von tausend Augenpaaren beobachtet und von tausend scharfen Zungen kritisiert. Eine aufgeregte Stimme weckte ihn aus seinen Gedanken.
    »Sir, Sir!«
    Die Vorhänge am Achterende des von der Plattform überdeckten Raumes hatten sich geteilt, und in dem Spalt erschien das erschrockene Gesicht eines Matrosen, der zu den dort unten verstauten Reserveruderern gehörte. Der Mann war so aufgeregt, daß er Hornblower sogar an seiner schwarzen Kniehose zupfte, um seine Aufmerksamkeit zu erregen.
    »Was ist denn los?«
    »Ein Leck, Sir, wir machen Wasser!«
    Das hatte gefehlt! Die Nachricht paßte so verdammt gut zu seinen bösen Ahnungen, daß es wirklich aussah, als hätte der Teufel persönlich seine Hand im Spiel.
    »Sehr schlimm?«
    »Weiß ich nicht, Sir. Das Wasser reicht bis an die Bodenbretter, dadurch haben wir es gemerkt. Wahrscheinlich läuft allerhand herein.«
    Natürlich war das passiert, als Horrocks die Barke gegen die Pier knallen ließ. Dabei war wohl eine Planke eingedrückt worden. Wenn das Wasser jetzt schon bis an die Bodenbretter stand, dann brachte er das Boot bestimmt nicht mehr bis an die Whitehall-Treppe. Nicht auszudenken, wenn es ihm hier, mitten auf der Themse, unter den Füßen absackte! Nie, nie, nie würde England dem Mann verzeihen, der daran schuld war, daß der tote Nationalheld in seinem Sarg sang- und klanglos irgendwo bei der Isle of Dogs im Schlick der Themse versank. Was sollte er tun? Auf Strand laufen und den Schaden reparieren?
    Unvorstellbar mit diesem Gefolge - Gott, was gäbe das für ein Durcheinander! Das Hochwasser wäre dann ohne Zweifel verpaßt, und die wartenden Zehntausende erlebten eine bittere Enttäuschung - ganz zu schweigen von Seiner Majestät. Und für morgen war noch die Schlußfeier angesetzt, der Trauerzug von der Admiralität nach der St.-Pauls-Kathedrale, an dem Herzöge, Pairs, die königliche Familie und Tausende von Soldaten teilnehmen sollten und den Hunderttausende von Zuschauern erwarteten. Ob er auf der Themse sank oder ob er den Zug anhielt, so oder so gab es eine Katastrophe. Nein, ganz dasselbe war es doch nicht: Wenn er jetzt auf Strand lief und reparierte, dann warf er zwar die heutige Feier über den Haufen, aber es blieb dann immer noch die Möglichkeit, die Leiche mit der Nachtflut in die Admiralität zu bringen, so daß wenigstens das morgige Leichenbegängnis stattfinden konnte. Seine Laufbahn als Seeoffizier war damit zerstört, aber es war von allen halben Maßnahmen immer noch die sicherste. Nein und dreimal nein!
    Alles, nur keine halben Maßnahmen!
    »Mr. Horrocks!«
    »Sir.«
    »Geben Sie mir das Ruder und machen Sie, daß Sie unter Deck kommen. Halt, Sie Esel, hören Sie doch erst zu, was ich Ihnen sage! Nehmen Sie sofort die Bodenbretter auf und beginnen Sie zu Ösen - mit Hüten oder was sich sonst findet.
    Suchen Sie das Leck und stopfen Sie es, wenn Sie können - meinetwegen nehmen Sie ein Hemd von einem der Männer dazu. Stopp, noch eins: Ich möchte nicht, daß alle Welt darauf aufmerksam wird, was hier geschieht. Schütten Sie das Wasser hier an meinen Beinen vorbei über Bord. Haben Sie mich verstanden?«
    »Jjawohl, Sir.«
    »So, her mit der Pinne und marsch unter Deck. Wenn Sie diesmal Mist machen, dann ziehe ich Ihnen bei lebendigem Leib die Haut ab. Lassen Sie sich

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