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Hornblower 06 - An Spaniens Küsten

Hornblower 06 - An Spaniens Küsten

Titel: Hornblower 06 - An Spaniens Küsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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gegebener Länge und Breite bis zur Grenze der Möglichkeiten mit Artillerie zu bepacken. Beim Bau der ursprünglich holländischen Sutherland war man bekanntlich darauf bedacht gewesen, den Tiefgang zu verringern, während die Segeleigenschaften in den Hintergrund traten.
    Fast ohne Warnung schralte der Wind um nicht weniger als vier Strich. Die Sutherland schlingerte und stampfte fürchterlich, ehe sie abermals abfiel. Der Hagel war mittlerweile in strömenden Regen übergegangen, der, vom heulenden Sturm getrieben, fast waagerecht über Deck fegte. Die plötzliche Änderung der Windrichtung warf eine kurze stoßende See auf, in der der Zweidecker schwer arbeitete. Hornblower sah wieder zur Pluto hinüber. Sie war von der Bö fast quer von der Seite angefallen worden, aber Elliot verstand sein Handwerk und hatte sie noch gerade rechtzeitig abfallen lassen. Hornblower sagte sich, daß er ungeachtet des höheren Gehalts lieber die flachgehende Sutherland führte als solch einen schwerfälligen, mit achtundneunzig Kanonen bestückten Dreidecker.
    Der Wind drohte ihm das Ölzeug abzureißen. Bei solchem Wetter benahm sich die brave Sutherland wie eine Kuh, die Walzer tanzen möchte. Bush schrie seinem Kommandanten etwas zu. Hornblower erfaßte nur das Wort »Nottaljen« und nickte, worauf der Erste Offizier unter Deck verschwand. Vier Mann standen am Ruder. Ihren vereinten Kräften mochte es gelingen, es trotz der wilden Bewegungen des Schiffes in der Gewalt zu behalten, aber der auf die Rudertaljen ausgeübte Druck mußte ungeheuer sein. Daher empfahl es sich, sechs bis acht Mann an die drunten im Schiff befindlichen Nottaljen zu stellen, damit sie sowohl die Rudergänger als auch die Rudertaljen entlasteten. Ein Maat mußte, auf der dem Ruder nächsten Gräting stehend, den unten arbeitenden Leuten entsprechende Befehle zuschreien. Das alles verlangte viel seemännisches Können, und als er daran dachte, segnete Hornblower jenen Entschluß, der ihn so viele tüchtige Kerle hatte von den Ostindienfahrern holen lassen.
    In Luv verschwand der Horizont hinter perlgrauem Dunst, aber nach Lee zu war es klarer. Dort ragten als bläulicher Rand die spanischen Berge empor. In jener Richtung lag die Rosas-Bucht, die bei dem herrschenden Südoststurm wenig Schutz bot und den britischen Schiffen in jedem Fall, wegen der dort aufgestellten französischen Kanonen, verschlossen blieb. Rosas war eine Festung, deren Belagerung und schließliche Einnahme durch die Franzosen dem Engländer Cochrane vor Jahresfrist allerlei Möglichkeiten geboten hatten, sich auszuzeichnen. Im Norden wurde die Bucht vom Kap Creus begrenzt, bei dem die Amelie aufgebracht worden war, und jenseits des Kaps wich die Küste abermals nach Nordwesten zurück. Dort gab es genügend Raum, den Sturm abzureiten, denn diese sommerlichen Mittelmeerstürme waren zwar meistens sehr heftig, doch dauerten sie nicht lange.
    »Flaggschiff signalisiert, Sir!« schrie der Fähnrich der Wache.
    »Nr. 35. Alle dem Wetter angemessenen Segel setzen.«
    Die Pluto führte Sturmstagsegel und dicht gereffte Marssegel.
    Anscheinend hielt der Admiral die Nähe von Kap Creus für bedrohlich und wünschte daher für den Fall, daß es Havarien gab, luvwärts etwas mehr Raum zu gewinnen. Es war das eine sehr vernünftige Maßnahme. Hornblower erteilte die nötigen Befehle, um die Sutherland auf gleichen Kurs zu bringen, obwohl die Männer, die am Ruder und an den Nottaljen standen, alle Kraft aufbieten mußten, das Schiff nicht in den Wind drehen zu lassen. Die Geschützbedienungen arbeiteten angespannt daran, die Kanonen seefest zu zurren, damit nicht die eine oder andere bei den heftigen Bewegungen der Sutherland losbrach.
    Auch standen bereits Leute bei den beiden Hauptpumpen. Noch machte das Schiff zwar ungeachtet des schweren Arbeitens nicht viel Wasser, aber Hornblower legte Wert darauf, daß die Bilge lenzgepumpt blieb, da der Zeitpunkt kommen konnte, an dem man einbrechender Wassermassen Herr werden mußte. Die Caligula stand bereits weit in Luv. Bolton machte sich die guten Segeleigenschaften seines Schiffes zunutze und lief den an der Küste drohenden Gefahren sehr vernünftigerweise möglichst weit aus dem Wege. Immerhin befanden sich auch die Pluto und die Sutherland in Sicherheit, falls es keine unvorhergesehenen Zwischenfälle gab. Der Verlust einer Stenge, das Losbrechen eines Geschützes oder ein plötzlich auftretendes Leck konnten die Lage in dramatischer Weise

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