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Hornblower 06 - An Spaniens Küsten

Hornblower 06 - An Spaniens Küsten

Titel: Hornblower 06 - An Spaniens Küsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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Erkundungsabteilungen gegen Rosas vorgeschickt?« fragte er.
    »Eine Schwadron regulärer Kavallerie. Ich bekomme sofort Meldung, falls sich etwas Unvorhergesehenes ereignet.«
    »Sehr gut.«
    Beim Hellwerden würde die mitgefühlte Belagerungsartillerie noch nicht weit gekommen sein, aber bis dahin war Rosas bereits von der Kolonne Rovira eingeschlossen. Die Kavallerie würde melden, wenn es Reibungen gab. Die ganze Sache schien gut organisiert zu sein. Hornblower fühlte, daß er die Spanier bisher falsch eingeschätzt hatte. Vielleicht waren allerdings auch die katalanischen Freischärler besser als die übrigen.
    Ein gleichmäßiges Klatschen verriet die Ankunft der Landungsboote. Gleich darauf wateten die Mannschaften durch das leicht phosphoreszierende Wasser zum Strande. Die weißen Bandeliere der Seesoldaten hoben sich hell von den im Sternenlicht schwarz aussehenden, in Wirklichkeit roten Waffenröcken ab.
    »Major Laird!«
    »Sir!«
    »Sie besetzen sofort die Höhenränder der vor uns liegenden Klippen. Schieben Sie einzelne Postierungen vor, doch sorgen Sie unbedingt dafür, daß diese in Rufweite bleiben.«
    Hornblower wünschte die Ausbootung durch eine disziplinierte Truppe decken zu lassen. Er mißtraute den spanischen Maßnahmen, und in der Dunkelheit wollte er es - zumal drei Sprachen: Spanisch, Katalanisch und Englisch, gesprochen wurden - nicht auf Mißverständnisse ankommen lassen. Es stellte dies die erste der kleinen technischen Schwierigkeiten dar, deren richtige Beurteilung man von einem in diesen Dingen keinerlei Erfahrung besitzenden Admiral nicht erwarten durfte.
    Die großen Beiboote blieben weit draußen im seichten Wasser liegen. Schon waren Mannschaften mit dem Bereitlegen der aus Reservestengen und Fässern zusammengelaschten Flöße beschäftigt. Cavendish, der Erste Offizier der Pluto , machte seine Sache sehr gut und behelligte Hornblower nicht mit der Bitte um Befehle.
    »Wo sind die Pferde und Maultiere, Herr Oberst?«
    »Droben.«
    »Ich werde sie sehr bald hier unten am Strand benötigen.« Der größere Teil des Materials wurde binnen einiger Minuten an Land geschafft, obwohl die tausend Schuß Munition für die Vierundzwanzigpfünder - hundert je Geschütz und Tag - über zehn Tonnen wogen. Dreihundert Matrosen und dreihundert Seesoldaten arbeiteten sehr schnell. Außer dem für einen Tag ausreichenden Schießbedarf mußte auch die Verpflegung gelandet werden. Die Geschütze bereiteten natürlich die größten Schwierigkeiten. Der erste der zehn Vierundzwanzigpfünder wurde erst jetzt auf den Ponton gebracht, denn es war eine äußerst schwierige Aufgabe, ihn über die kurze, quer über die Duchten gelegte Rampe zu schieben. Der Ponton sank unter dem mächtigen Gewicht so weit ein, daß er teilweise überspült wurde. Dann stellten sich zweihundert bis zu den Hüften im Wasser stehende Männer an die Leinen und verholten ihn langsam zum Ufer, wobei ihre Füße im weichen Sande wenig Halt fanden.
    Ähnlich allen Geschützen, die Hornblower im Laufe seines Daseins zu sehen bekommen hatte, benahm sich auch dieses so störrisch, als würden seine Bewegungen von verborgenen Höllenkräften bedingt. Obwohl es nach Hornblowers Anweisungen mit möglichst hohen Lafettenrädern ausgestattet worden war, um es Unebenheiten leichter passieren zu lassen, blieb es beim Transport doch immer wieder an den Rundhölzern des Pontons hängen. Mit Handspaken und Brecheisen arbeiteten Cavendishs Leute in der Dunkelheit. Plötzlich schor es aus der bisherigen Richtung aus, so daß Cavendish schleunigst zupacken ließ, ehe die verrückte Kanone von der Plattform aus seitwärts ins Wasser rannte. Man mußte sie wieder zurechtschieben, ehe das Manöver fortgesetzt werden konnte.
    Hornblower dachte daran, daß zehn dieser Ungeheuer an Land und dann vier Meilen weit bergauf und bergab über rauhes Gelände gezogen werden mußten.
    Durch das Einfügen weiterer floßartiger Plattformen hatte er die Ausladerampe bis dorthin verlängern lassen, wo der Ufersand aufhörte und der ziemlich steil ansteigende Boden felsig wurde. Hier warteten bereits die Bespannungen. Jedes Tier wurde von einem Mann gehalten, dessen zerlumpte Kleidungsstücke durch die Dunkelheit schimmerten.
    Selbstverständlich hatten die Spanier, obwohl sie wußten, welche Aufgabe ihrer harrte, keinerlei Geschirr mitgebracht.
    »Herhören«, wandte sich Hornblower an eine Gruppe von Matrosen. »Da drüben liegen Leinen genug. Schirrt mal

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