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Hornblower 06 - An Spaniens Küsten

Hornblower 06 - An Spaniens Küsten

Titel: Hornblower 06 - An Spaniens Küsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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einzustellen und sich fortan vorwiegend der Aufgabe der Wiedereinnahme der Stadt Rosas zu widmen. Nach spanischen Nachrichten befand sich indessen keine französische Armee in Reichweite. Ebenso war es eine spanische Versprechung, daß Rovira von Olot aus herbeieilen und eine Belagerung ermöglichen werde, wie es spanischerseits zugesichert worden war, Zugtiere für den Transport des britischen Belagerungstrains zur Verfügung zu stellen.
    Da sich Leighton einmal für das Unternehmen entschlossen hatte, blieb nichts anderes übrig, als es mit aller Energie durchzuführen. Wenn alles nach Wunsch verlief, winkte in der Tat ein sehr großer Erfolg. Allerdings hatte Hornblower noch nie gehört, daß im Kriege irgend etwas vollkommen nach Wunsch gegangen war. Er durfte jedoch hoffen, daß dieser Fall jetzt eintreten werde, und so entwarf er die nötigen Befehle für das Landungskorps.
    Zwei Tage später glitt das Geschwader bald nach Einbruch der Dunkelheit in die zur Landung ausersehene Bucht, um unweit des sandigen Strandes von Selva de Mar zu ankern.
    Undeutlich ragten im Osten die etwa fünf Meilen entfernten klippenreichen Höhen des als Halbinsel vorspringenden Kaps Creus empor. Dort befand sich eine schwere Küstenbatterie. Die andere, vier Meilen westlich des Ankerplatzes gelegene Batterie war jene von Llanza. Die Stadt Rosas selbst lag in fast genau südlicher Richtung jenseits der genannten Halbinsel.
    »Viel Glück, Sir«, sagte Bush, der plötzlich aus der Dunkelheit auftauchte, als Hornblower sich anschickte, seine Gig zu besteigen.
    »Danke, Bush«, erwiderte der Kommandant. Bei derlei außerdienstlichen Gesprächen konnte man wohl einmal die Bezeichnung›Mister‹weglassen. Die Tatsache, daß des Ersten Offiziers hornige Rechte die Hand Hornblowers drückte, ließ erkennen, daß er den Ernst der bevorstehenden Operationen erkannte.
    Droben am Himmel flimmerten unzählige Sterne, die sich im glatten Wasser spiegelten, als die Gig dem Ufer zustrebte. Das Rauschen der niedrigen Brecher übertönte die bei der Einschiffung der Landungstruppen verursachten Geräusche. Ein scharfer Anruf tönte vom sandigen Strande her. Zum Glück erfolgte er auf spanisch. Wahrscheinlich handelte es sich um die Abteilung der Guerilleros, deren Erscheinen zugesagt worden war. Hornblower stieg aus. Eine Gruppe in Mäntel gehüllter Gestalten, die im Sternenlicht kaum erkennbar waren, kam ihm entgegen.
    »Der englische Kapitän?« fragte einer von ihnen in der Sprache des Landes.
    »Kapitän z. S. Horatio Hornblower.«
    »Ich bin der Oberst Juan Claros, vom dritten Tercio der katalanischen Freiwilligen. Ich darf Sie im Namen des Obersten Rovira willkommen heißen.«
    »Danke verbindlichst. Wieviel Leute haben Sie bei sich?«
    »Mein Tercio; rund tausend Mann.«
    »Wie viele Tiere?«
    »Fünfzig Pferde und hundert Maultiere.«
    Villena hatte versprochen, daß man den. ganzen Norden Katalaniens durchkämmen werde, um genügend Zugtiere für das Landungskorps zu beschaffen. Zwischen hier und Rosas waren vier Meilen sehr ungängigen Geländes zu bewältigen, und nur eine kurze Wegstrecke verlief über die Ebene. Fünfzig Pferde konnten gerade einen der zweiundeinehalb Tonnen schweren Vierundzwanzigpfünder auf den Bergpfaden vorwärts schaffen.
    Wären weniger Bespannungen zur Stelle gewesen, so hätte sich Hornblower geweigert, zu marschieren; es war das geringste, was man erwarten durfte.
    »Kehren Sie mit der Gig an Bord zurück«, wandte sich Hornblower an Longley. »Die Landung kann durchgeführt werden.«
    Dann richtete er das Wort an Claros.
    »Wo befindet sich der Herr Oberst Rovira?«
    »Jenseits von Castellon nähert er sich Rosas.«
    »Die Stärke seiner Truppen?«
    »Mit Ausnahme meines Tercios ist jeder wehrfähige Spanier ganz Nordkatalaniens bei ihm, Herr Kapitän; mindestens siebentausend Mann.«
    »Ha... hm.«
    Die Angaben entsprachen durchaus dem Plan. Zu Beginn der Frühdämmerung sollte Rovira unter den Mauern der Stadt erscheinen und dort mit den Briten zusammentreffen, die durch rechtzeitiges Nachziehen des Belagerungstrosses die sofortige Beschießung ermöglichen wollten. Es stand nur sehr wenig Zeit für die Einnahme des wichtigen Punktes zur Verfügung, denn natürlich würden die Franzosen schleunigst von Barcelona herbeieilen. Hornblower war angesichts der Tatsache, daß die Spanier ihren Verpflichtungen so pünktlich nachkamen, sehr darauf bedacht, auch seinerseits seine Pflicht zu tun.
    »Haben Sie

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