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Hornblower 08 - Der Kommodore

Hornblower 08 - Der Kommodore

Titel: Hornblower 08 - Der Kommodore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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Bord«, befahl er ihm, »und zwar so schnell wie möglich.
    Bestelle Kapitän Bush meine Empfehlung und melde ihm, daß du mir sofort den Leutnant von Bülow an Land bringen sollst.
    Er soll einen unserer eigenen Leutnants von entsprechendem Dienstalter zu seiner Begleitung kommandieren. Aber beeile dich!«
    »Aye, aye, Sir.«
    Mehr brauchte er, Gott sei Dank, Brown und Bush nicht zu sagen. Beide wußten einen einfachen Befehl einfach, aber doch mit Verständnis auszuführen. Hornblower trat grüßend auf Essen zu.
    »Wäre es möglich, Eure Exzellenz«, fragte er, »die spanischen Truppen über den Fluß herüber und hierher zu bringen? Ich habe einen deutschen Gefangenen, den ich zum Feind zurückschicken will, und möchte gern, daß er die Spanier vorher mit eigenen Augen sieht.« Essens dicke Lippen verzogen sich zu einem breiten Grinsen. »Ich tue also nicht nur mein Möglichstes, um alle Ihre Wünsche zu erfüllen, Sir, nein, ich komme ihnen sogar zuvor. Der letzte Befehl, den ich bei unserem plötzlichen Aufbruch von drüben gegeben habe, war der, die Spanier herüberzubringen. Ich hatte keine anderen geschlossenen Einheiten in greifbarer Nähe und wollte sie daher als Besatzung der Magazine am Quai verwenden. Sicher sind sie inzwischen dort eingetroffen. Sie möchten also, daß sie hierher rücken sollen?«
    »Wenn Sie die Güte haben wollen, Exzellenz...«
    Hornblower stand zufällig und ohne besondere Absicht an der Landungsbrücke, als das Boot längsseits kam. Leutnant von Bülow vom 51. preußischen Infanterieregiment stieg in Begleitung von Mr. Tooth, Brown und dessen Bootsgasten an Land.
    »Ah, Herr Leutnant!« rief Hornblower, als er ihn sah.
    Bülow grüßte steif und förmlich, offenbar wußte er nicht, was er daraus machen sollte, daß man ihn von einem Augenblick zum anderen aus seinem Gewahrsam an Bord herausgeholt und hierher in dieses zerstörte Dorf gebracht hatte.
    »Zwischen Ihren und unseren Streitkräften«, erklärte Hornblower, »herrscht zur Zeit Waffenstillstand. Nein, kein Friede, nur eine Unterbrechung der Feindseligkeiten, damit die Verwundeten von der Bresche weggeschafft werden können. Ich wollte nun diese Gelegenheit benutzen, um Sie in Freiheit zu setzen, so daß Sie zu Ihren Freunden zurückkehren können.«
    Bülow sah ihn fragend an.
    »Dieses Verfahren erspart uns viele Scherereien mit Parlamentären und Austauschverträgen«, erklärte Hornblower.
    »Wenn ich Sie jetzt freigebe, dann brauchen Sie ja nur durch die Bresche zu gehen; kein förmlicher Austausch, aber Sie können mir ja Ihr Ehrenwort geben, daß Sie bis zum Zustandekommen eines regelrechten Austauschvertrages weder gegen Seine Britische noch gegen Seine Kaiserlich Russische Majestät kämpfen wollen.« Bülow dachte einen Augenblick nach und sagte dann: »Ja, ich gebe Ihnen mein Ehrenwort.«
    »Ausgezeichnet! Dann darf ich mir vielleicht selbst das Vergnügen machen, Sie bis zur Bresche zu begleiten?«
    Als sie die Brücke verließen und ihren kurzen Gang durch die Ruinen des Dorfes antraten, warf Bülow forschende Blicke um sich. Darüber konnte man sich bei einem Berufssoldaten in einer solchen Umgebung nicht wundern. Nach soldatischer Auffassung war er durchaus berechtigt, aus der Nachlässigkeit und Sorglosigkeit seines Gegners jeden möglichen Vorteil zu ziehen. Berufliche Wißbegierde verlockte in seiner augenblicklichen Lage allzu stark zu neugierigen Blicken. Im Gehen unterhielt sich Hornblower mit ihm in verbindlichster Form.
    »Ihr Sturmangriff heute morgen - ich nehme an, daß Sie den Gefechtslärm sogar an Bord hören konnten - wurde von ausgesuchten Grenadieren ausgeführt, ich glaubte wenigstens, aus den Uniformen daraus schließen zu können. Diese ausgezeichneten Truppen! - es war wirklich ein Jammer, daß sie so schwere Verluste erleiden mußten. Sie werden mir meine Bitte nicht abschlagen, Ihren Kameraden bei Ihrer Rückkehr deswegen mein aufrichtiges Bedauern zum Ausdruck zu bringen. Aber sie hatten natürlich nicht die geringste Aussicht auf einen Erfolg.«
    Am Fuß des Kirchturms hielt ein spanisches Regiment, die Leute lagen in Reih und Glied ausruhend auf dem Boden. Als Hornblower und sein Begleiter sich näherten, sprangen sie auf Befehl ihres Obersten auf und machten ihm ihre Ehrenbezeigung. Hornblower schritt, gleichfalls grüßend, ihre Front ab und merkte dabei, daß Bülow an seiner Seite plötzlich einen anderen Gang angenommen hatte. Ein verstohlener Seitenblick zeigte Hornblower,

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