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Hornjäger (German Edition)

Hornjäger (German Edition)

Titel: Hornjäger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Weithofer
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hinten, der sie wieder an ihren Platz zwischen den Gepäckstücken klemmte.
    Euphena sah ihn mitleidig an und Gefelerius schnitt Suns von hinten eine Grimasse. Sie musste Lachen.
    »He, Gaukler, mach mal Platz!«
    Euphena sah nach hinten. Helwyr war aufgewacht und balancierte die Deichsel von Sybiras Ponywagen nach vorne. Mit einem großen Schritt stieg er auf Suns Wagen. Vorsichtig zog Euphena ihn zu sich. »Schon erwacht?«
    Helwyr grinste. »Nach all der Aufregung ...« er zuckte entschuldigend mit den Achseln und machte es sich neben Gefelerius bequem. So bequem es eben zwischen all den Sachen ging. »Hab ich was verpasst?«
    »Ich bin ein Prinz«, meinte Gefl ein wenig herausfordernd.
    »Sieht man«, erwiderte Helwyr trocken und ließ ein Bein über den Rand hängen.
    »Ehrlich?« Gefelerius war sichtlich erstaunt über Helwyrs Aussage.
    »Natürlich! Das Kinn, der Bart ... für mich klingt es logisch.« Helwyr entdeckte die Flasche Wein und sah Suns fragend an. Der nickte nur.
    »Nun ... danke!« Gefelerius schien wirklich ein wenig verwirrt.
    »Gerne!« Helwyr zwinkerte Euphena hinter der Flasche zu und nahm einen Schluck. Euphena schmunzelte nur. Ein Friedensangebot.
    »Ein Prinz des Hochseiles, ja! Oder der Hurenhäuser ...«, murmelte Suns vor ihnen und griff doch wieder nach der Flasche.
    Gefelerius quittierte das mit einem Klaps auf seinen Hinterkopf. »Saufkopf!«
    »Straßenköter!«
    »Verbitterter, alter Mann!«
    »Blöder Arsch!«
    »Suns, du hast keine Ahnung! Du bist der Sohn eines Schweinebauern!«, protestierte Gefl.
    »Da hast du verdammt nochmal Recht!«, grunzte er nach hinten. »Und ich bin stolz darauf!«
    »Ich unterbreche euch ja nur ungern« Helwyrs Blick sagte etwas ganz anderes. »aber sollten wir nicht langsam ein Nachtlager aufschlagen? Es wird immer dunkler ...«
    »Da hast du auch verdammt noch mal Recht!« Suns stieß Euphena an. »Fahr da rüber, in die Wiese, nah zu den Bäumen ... in der Mulde haben wir‘s dann recht gemütlich.«
    Behutsam lenkte Euphena das Pony zu der Stelle, die Suns ihr gezeigt hatte. Die Kolonne folgte. Der kahle Feuerfalke ließ Euphena so lange weiter fahren, bis sich die Wagen zu einem Kreis geschlossen hatten, dann gab er das allgemeine Zeichen zum Anhalten.
    In geübter Manier hüpften die Feuerfalken von ihren Wagen und begannen ein Lager für die Nacht vorzubereiten. Helwyr legte seine und Euphenas wenige Habseligkeiten zwischen Suns‘ und Sybiras‘ Wagen. Hier würden sie niemanden stören. Schnell kamen die kleinen Blondschöpfe mit trockenem Brennholz vom Waldrand zurück und sahen ihrem Vater beim Feuermachen zu. Euphena glaubte gehört zu haben, dass er Puppenspieler war.
    Es dauerte nicht lange, bis sich jeder ein Plätzchen am Feuer gesucht hatte und mehrere Kessel mit Suppe in den Flammen standen, die leise vor sich hinblubberten.
    »Ah, das nenne ich Leben!« Suns lehnte sich gegen sein Wagenrad und streckte die Beine aus, während Helwyr in den Satteltaschen wühlte und sein Gepäck inspizierte. »Schau mal, was ich gefunden habe!« Er hielt Euphena den Schürhaken unter die Nase. Euphena griff danach. Er wog schwerer in ihrer Hand, als sie es in Erinnerung hatte. Gut, ihre Waffe war noch da. Ab jetzt würde sie ihn griffbereit tragen.
    Um das Feuer wurde leise geplaudert und Essen weitergereicht. Helwyr hatte ansonsten nichts Nennenswertes gefunden, außer ihren verdreckten Kleidern, ein paar Kupferlingen, Helwyrs Pfeife, einem Wollumhang und ihren Waffen. Keine guten Voraussetzungen für eine Reise in ein fremdes Territorium.
    »Aber jetzt!« Gefelerius drückte Euphena einen Humpen in die Hand und ließ sich neben ihr auf den Boden plumpsen. »Darauf, dass wir frei sind wie der Wind, noch alle Gliedmaßen an uns haben und uns in der engen Zelle nicht gegenseitig erwürgt haben!«
    Sie stießen an. »Hört, hört!«, rief der kleine Trommler über das Feuer zu ihnen hinüber.
    »Womit habt ihr zwei Vögelchen euch eigentlich die Zeit vertrieben?« Ein hagerer Mann mit einer Kappe aus gefärbten Lederstreifen lehnte sich über Gefl zu Euphena und drückte ihr ein Schälchen mit Hühnerfleisch in die Hand. Aus einer Ecke kam schamloses Gelächter. Euphena stöhnte, offensichtlich hatten sich die Feuerfalken ihre Meinung schon gebildet.
    »Nun, ich denke, dass Spannendste war unser Ausbruchsversuch.« Euphena bot Gefelerius etwas von dem Huhn an, aber der winkte ab.
    »Der isst keine Tiere.« Der Mann mit der Lederkappe bedeutete Euphena

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