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Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch

Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch

Titel: Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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zusammentreffen, ein Tor öffnen und die Alten hindurchjagen. Ende der Geschichte.
    Nur dass das eine ganz andere Geschichte gewesen sein musste. Scott hatte sich tatsächlich gegen sie gewandt und Matt war ein Gefangener … zum zweiten Mal. Er und Scarlett waren auch in Hongkong Gefangene gewesen, aber da war es anders. Sie hatten die ganze Zeit gewusst, dass Lohan und seine Männer kommen und sie befreien würden. Diesmal würde ihnen niemand zu Hilfe kommen. Richard, der ihr in Ägypten und Dubai ein so guter Freund gewesen war, war ebenfalls gefangen worden und inzwischen vermutlich schon tot. Abgesehen von den Leichen, die unter einer dünnen Schneeschicht begraben waren, würde das Schelf schon bald menschenleer sein. Die Überlebenden waren uninteressant geworden. Trotz ihres grandiosen Namens schlich sich die Weltarmee davon wie ein geprügelter Hund.
    „Wir sollten auch gehen“, sagte Lohan.
    „Wie meinst du das?“ Scarlett sah ihn entgeistert an.
    „Wir können nicht wegfliegen, selbst wenn wir genügend Treibstoff hätten. Aber auf den Schiffen ist mehr als genug Platz. Wenn wir Australien erreichen …“
    „Ich gehe hier nicht weg, Lohan“, verkündete Scarlett. „Nicht ohne Matt.“
    „Matt ist tot.“
    „Ist er nicht.“
    „Woher willst du das wissen?“
    Einen kurzen Moment lang hasste Scarlett Lohan für die Art, wie er diese Frage gestellt hatte. Er erinnerte sie an ein bockiges Kind. „Er ist einer der Torhüter. Genau wie ich. Wenn er tot wäre, würde ich es spüren.“
    „Dann ist es vielleicht noch schlimmer.“ Lohan sah sie finster an. „Wenn sie ihn am Leben halten, überleg dir mal, was sie mit ihm machen. Sie werden dich ganz sicher nicht in seine Nähe lassen. Er ist erledigt, so oder so. Du kannst also ebenso gut abreisen.“
    Scarlett sah rot. „Du kannst gehen, wenn du unbedingt willst“, fuhr sie ihn an. „Das wäre dann das zweite Mal, dass du ihn im Stich lässt. Geh nur und rette deine überaus wichtige Haut, Lohan. Geh nach Australien oder was immer davon übrig ist. Ich bin sicher, dass du ziemlich lange überleben wirst, bevor die Alten dich finden. Danke für deine Hilfe. Es war schön, dich kennenzulernen.“
    Lange Zeit herrschte Schweigen zwischen ihnen. Lohan schien den Fußboden vor sich zu studieren. Dann schaute er auf. „Matt hat dir von Serra Morte erzählt.“
    „Ja.“
    „Es ist nicht, wie du denkst. Ich hätte ihn nicht zurückgelassen.“
    „Tatsächlich?“ Scarlett gab sich keine Mühe, ihre Verachtung zu verbergen. Sie schaute wieder aus dem Fenster. Es waren nur noch wenige Personen auf dem Eis, die alle auf die Klippe zustrebten. „Nun, aber jetzt lässt du ihn zurück. Und mich. Du solltest dich lieber beeilen und zur Klippe laufen, sonst verpasst du das letzte Schiff.“
    „Was wirst du tun?“
    „Was interessiert es dich?“
    „Sag es mir.“
    Scarlett zuckte mit den Schultern. „Ich werde einen Weg in die Festung suchen.“
    „Das hat keinen Sinn.“ Als Scarlett nicht darauf reagierte, fuhr Lohan fort: „Die Türen sind verschlossen. Die Mauern haben trotz des Luftangriffs nicht einmal Risse bekommen. Und du hast doch diesen anderen Trick gesehen, den sie abgezogen haben. Da können immer noch Hunderte von ihnen auf dem Eis lauern.“
    „Wer sagt denn, dass ich die Vordertür nehmen will?“ Scarlett stand auf und ließ die Decke auf den Boden fallen. Sie trug immer noch ihre warmen Sachen. „Wenn ich das richtig verstanden habe, ist Scott ganz allein am Strand von Skua Bay aufgetaucht. Und die Fliegensoldaten haben Matt und Richard weggezerrt.“
    „Worauf willst du hinaus?“
    „Also, falls Scott nicht gelernt hat, wie man fliegt, muss er zu Fuß gekommen sein. Es muss dort einen Pfad geben, den keiner gesehen hat und der vom Strand auf die Klippe führt. Und vielleicht auch direkt in die Festung. Ich werde mir ein Schlauchboot besorgen, hinfahren und nachsehen.“
    „Das ist doch Wahnsinn, Scarlett. Wenn es da einen Weg gibt, wird er bewacht sein. Und wenn er in die Festung führt, was bringt dir das? Du würdest direkt in eine Todesfalle laufen.“
    „Du hast recht, Lohan.“ Scarlett zog ihre Handschuhe an. „Aber ich bin zu müde, um noch länger mit dir zu streiten, und außerdem will ich nicht noch mehr Zeit verschwenden. Danke, dass du mir geholfen hast, Hongkong zu verlassen. Ich hoffe, du kommst dorthin zurück und findest deinen Vater und die anderen. Vielleicht sehen wir uns eines Tages wieder. Vielleicht

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